LBG Innovator’s Road Programme: Wie Österreich die Zahl der Spin-offs verdoppeln kann
Der deutsche COVID-Impfstoff-Hersteller BioNTech oder TTTech aus Wien, einer der Weltmarktführer bei Technologien für autonomes Fahren, sind nur zwei Beispiele: Akademische Startups und Spin-offs können sprichwörtliche Weltverbesserer werden. Um wachsen zu können, brauchen die Gründer:innen aber auch die richtige Unterstützung. Wie etwa das Spin-off Dashboard Austria zeigt, gibt es in Österreich diesbezüglich Aufholbedarf. BioNTech, TTTech und Co zeigen, wie wichtig es ist, Innovationen aus dem Elfenbeinturm zu holen und auf die Straße zu bringen.
Denn hierzulande gibt es pro Jahr – je nach Zählweise – zwischen 30 bis 40 neue akademische Startups und Spin-offs, während einzelne Bildungseinrichtungen wie die ETH Zürich in der Schweiz oder das die Fraunhofer-Gesellschaft in Deutschland ein Vielfaches davon hervorbringen. Deswegen hat sich die österreichische Bundesregierung im Rahmen ihrer FTI-Strategie dazu bekannt, die Zahl der Spin-offs zu verdoppeln. 10 Gründungen pro 10.000 Studierenden sollen es einmal werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es die richtigen Initiativen. Hier greift das LBG Innovator’s Road Programme ein. Das Programm unterstützt Forscher:innen bei der Gründung von akademischen Startups und Spin-offs. Während des 10-monatigen Programms erhalten die Teilnehmer:innen eine intensive Betreuung durch internationale Mentor:innen und sollen auf das Know-how renommierter Expert:innen und einem internationalen Netzwerk zurückgreifen können.
„Wir können an Speed zulegen“
„Das Programm wird nun zum dritten Mal durchgeführt, mit einem starken Fokus auf DeepTech- und Science-based Startups. Aktuell nehmen zehn Teams mit 17 Teilnehmer:innen aus zehn unterschiedlichen Bildungseinrichtungen teil“, sagt Werner Wutscher, der das Programm mit seiner New Venture Scouting mit umsetzt. Es gelte, Spin-offs zu beschleunigen. „In Österreich dauert es im Schnitt drei Jahre, bis ein Spin-off ausgegründet ist“, sagt Wutscher. Im Ausland dauert es oft weniger als eineinhalb Jahre. Das zeigt, dass wir an Speed zulegen können.“
Das LBG Innovator’s Road Programme wird von der Universität Graz finanziert und von I.E.C.T. – Hermann Hauser (Institut für Unternehmertum Cambridge Tirol) in Kooperation mit New Venture Scouting und der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) umgesetzt. Zu den Mentor:innen zählen etwa Werner Wutscher (NVS), Viktoria Tollinger (I.E.C.T.), Shai Vyakarnam (Autor „The Scale Up Manual), Philipp Kinsky (Herbst Kinsky) oder Jörg Schönbacher (BDO).
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Teilnahme an dem Programm ist Gründerin Anna Pölzl. Sie hat das Wiener Startup Nista gemeinsam mit Benjamin Mörzinger und Markus Hoffmann als Spin-off der TU Wien auf die Straße gebracht. Die Software der Jungfirma soll durch die Analyse von Sensordaten helfen, den CO2-Fußabdruck der Energiebranche reduzieren. Anfang des Jahres hat das Spin-off ein Millioneninvestment eingesammelt (mehr dazu hier).
„Das Programm der Innovator’s Road hat das Potenzial, viele weitere solcher Spin-offs mit auf den Weg zu bringen“, sagt Wutscher. „Wir werden dazu beitragen, dass akademische Gründer:innen zu richtigen Innovationsmotoren werden.“
Gnista: Neue Datenanalyse-Software soll CO2-Fußabdruck der Energiebranche reduzieren