Lendis: „Netflix für das Homeoffice und Office“ sichert sich 80 Mio. Euro
Infrastruktur bereitzustellen ist meist etwas, das in Unternehmen eben gemacht werden muss. Geräte und Arbeitsplätze sind wichtig, damit Mitarbeitende produktiv arbeiten können. Doch allzu oft funktioniert das Arbeitsplatzmanagement nicht. Gerade in Sachen Homeoffice hinken viele Unternehmen mit der Ausstattung ihrer Mitarbeiter:innen hinterher. Zum Jahr 2020 befragte die Universität Konstanz 699 Erwerbstätige im Homeoffice, ob sie von Ihrem Arbeitgeber eine vollständige IT-Ausstattung zum Arbeiten von zu Hause aus erhalten haben. Lediglich 45 Prozent der Befragten, konnten diese Frage mit “Ja” beantworten. Diese Situation möchte das Startup Lendis verbessern und gleichzeitig die Arbeitsplatz-Infrastruktur flexibel und ressourcenschonender machen, wir berichteten.
Vermietung von Hard- & Software
Gründer Julius Bolz bezeichnet Lendis als das „Netflix für das Homeoffice und Office“. Über Lendis können Privatkund:innen oder Mitarbeiter:innen in Unternehmen ihre gesamte Arbeitsausrüstung (z. B. Laptops, Smartphones, Büromöbel) und Software digital bestellen, einrichten und verwalten. Durch das Mietmodell möchte Lendis Unternehmen eine größere Flexibilität bieten, die Komplexität im Arbeitsplatzmanagement reduzieren und die Anschaffungskosten für Möbel und Geräte senken. Kund:innen schließen bei Lendis ein monatliches Abo ab. Mitarbeitende können sich dann im Alltag selbst über die digitale Plattform von Lendis anmelden, vordefinierte Produkte auswählen und gemietete Objekte verwalten.
Die Produkte selbst sind im Paket oder einzeln buchbar. Um für ein Jahr ein Apple MacBook Air zu mieten, zahlen Mieter:innen etwa 97 Euro. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch kostet für die gleiche Laufzeit knapp 32 Euro. Ein Schreibtischstuhl liegt bei 23,55 Euro. Die Abos sind monatlich kündbar. Bestellen Kund:innen einen Arbeitsplatz, liefert ein Logistikpartner diesen und baut ihn vor Ort auf. Gehen gemietete Geräte im Verlauf des Mietzeitraums kaputt, kann deren Rückgabe über die Plattform abgewickelt werden. Das Startup unterstützt Kund:innen zudem bei technischen Problemen mit den Geräten.
80 Mio.€ frisches Kapital
In einer Series-A-Finanzierungsrunde erhielt das Startup nun 80 Mio. Euro Kapital, so Lendis in seinem Magazin. Damit steigt die Gesamtfinanzierung von Lendis laut dem Unternehmen selbst, auf weit über 100 Mio. Euro seit Gründung des Unternehmens. Zu den Investor:innen gehören Circularity Capital und Keen Venture Partners, die die Runde anführen, sowie Coparion, HGDF und KPN Ventures. Auch die Bestandsinvestoren HV Capital, DN Capital und Picus Capital sind wieder dabei.
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Expansion europaweit geplant
Mit diesem frischen Kapital will Lendis nach eigenen Angaben ihre Saas-Lösung weiter ausbauen, die Unternehmen bei der Einrichtung und Verwaltung der Geräte und Software ihrer Mitarbeiter:innen in der hybriden Arbeitswelt unterstützt. Dazu soll die Mitarbeiterzahl in den Bereichen Tech und Product verdoppelt werden.
Zudem will das Startup bis Ende des Jahres 2023 international expandieren. Bisher lieferte Lendis nur in Deutschland, zukünftig wollen sie jedoch die führende Softwarelösung für die hybride Arbeit in ganz Europa sein. Der erste Schritt dahin sei ein Wachstum im D-A-CH-Raum, so Lendis.