Direct Listing

Level 100 Mrd. Dollar: Bei Coinbase bahnt sich ein riesiger Börsengang an

Coinbase CEO Brian Armstrong. © Coinbase
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Es sind sehr große Erwartungen, die die Fintech- und Krypto-Industrie in diesen Börsengang legt: Wie berichtet, hat Coinbase angekündigt, via Direct Listing an die Börse zu gehen. Bei dem Unternehmen rund um CEO Brian Armstrong handelt es sich nicht nur den führen Krypto-Händler für Bitcoin in den USA, sondern auch um den Betreiber einer der größten Exchanges der Welt und wichtigen Ansprechpartner für institutionelle Investoren, die große Mengen von BTC zukaufen (z.B. MicroStrategy).

Die letzte, offiziell bekannte Finanzierungsrunde von Coinbase hat im Jahr 2018 stattgefunden – 300 Millionen Dollar in der Series E – und hat die Bewertung des Unternehmens auf etwa 8 Milliarden Dollar gehoben. Das war allerdings im damaligen, so genannte Krypto-Winter, also die Preise nach dem ersten Bitcoin-Hype in den Keller sanken. Doch jetzt dürfte das alles ganz anders aussehen.

Denn Beobachter und Eingeweihte taxieren die Bewertung, die Coinbase bei seinem Direct Listing aufrufen könnte, bereits in Richtung von 100 Milliarden Dollar. Zuerst wurde bekannt, dass Anteile an dem Unternehmen am Privatmarkt bereits zu Prisen den Besitzer wechseln, die die Bwertung von Coinbase bei 77 Milliarden Dollar sehen. Und dann berichtete Axios mit Bezugnahme auf mehrere eingeweihte Quellen, dass beim Direct Listing gar eine Bewertung von 100 Milliarden Dollar aufgerufen werden könnte. Das wäre eine Steigerung des Unternehmenswertes um den Faktor 12 innerhalb von zweieinhalb Jahren.

Krypto-Händler Coinbase will via Direct Listing an die Börse

Satte Umsatzsprünge

Doch von 2019 auf 2020 hat Coinbase einen enormen Sprung gemacht. Laut Axios-Bericht lag der Umsatz 2019 bei 530 Millionen Dollar (bei einem Verlust von 30 Mio. Dollar) und ist dann alleine in den erste drei Quartalen von 2020 auf 691 Millionen Dollar geklettert – bei einem Gewinn von nunmehr 141 Mio. Dollar. Das ist bemerkenswert, denn das vierte Quartal, in dem Bitcoin extrem stark gewachsen ist, ist da noch gar nicht dabei. Gut möglich, dass das vierte Quartal den Jahresumsatz da schon in Richtung einer Milliarde Dollar getrieben hat.

Auch die Assets, die das Unternehmen hält, könnten 2021 sehr schwer wiegen. „Seit unserer Gründung im Jahr 2012 hält Coinbase Bitcoin und andere Krypto-Vermögenswerte in unserer Bilanz – und wir planen, die Investition in Krypto-Vermögenswerte beizubehalten, da wir fest an das langfristige Potenzial der Kryptoökonomie glauben“, hat Armstrongs Firma vor einigen Stunden verraten. 2012 tendierte der Wert von BTC noch gegen Null – wenn es aus dieser Zeit noch BTC-Bestände gibt, dann könnten diese heute viele hunderte Millionen wert sein.

Börsengang: Coinbase steht und fällt mit Bitcoin

SEC-Dokumente heiß erwartet

Im Zuge des Direct Listings wird Coinbase jedenfalls gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC mit einem S-1-Filing mehr Details zu seinen Finanzzahlen und Geschäftsmodellen offenlegen müssen. Dieses Dokument wird in der Krypto-Industrie mit großer Spannung erwartet.

Aber nicht nur die Finanzzahlen werden bei Coinbase genau beobachtet, sondern auch die Unternehmenskultur, die Vorbildwirkung auf andere Firmen in einer Post-COVID-Welt haben könnte. So wurde bekannt gegeben, dass Coinbase keine Firmenzentrale mehr habe, sondern ein dezentralisiertes Unternehmen sei, in dem jeder von wo auch immer arbeiten könne. Marketing-technisch ist das klug eingesetzt, weil Dezentralisierung in der Krypto-Industrie einen großen Wert darstellt. Allerdings ist auch nicht zu übersehen, dass gerade Krypto-Broker und -Exchanges stark zentralisierte Insititutionen innerhalb der Industrie sind, denen echte dezentralisierte Exchanges entgegen gehalten werden.

Coinbase verbietet interne politische Diskussionen

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