Flugtaxis

Lilium soll 200 Mio. Euro bekommen: Chinesen raus, US-Investoren rein

© Lilium
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Das Weihnachtswunder findet eine Fortsetzung: Nachdem am 24. Dezember 2024 das zuvor Pleite gegangene Flugtaxi-Unternehmen Lilium von dem Investor Mobile Uplift Corporation GmbH gerettet wurde und die zuvor gekündigten, fast 800 Mitarbeiter:innen wieder eingestellt wurden, folgt nun die Information, dass das Unternehmen eine große Investitionsrunde bekommen wird.

Einer Pressemitteilung seitens Mobile Uplift soll Lilium eine Finanzspritze von etwa 200 Millionen Euro und mehr bekommen. Der Großteil des Geldes soll vom US-Investor Fifth Wall sowie von einem großen europäischen Fonds stammen. Welcher Fonds das ist, ist nicht öffentlich, wie Gründerszene berichtet, soll es sich um VC Niklas Zennström und dessen Fonds Atomico oder 468 Capital handeln. Diese Kapitalerhöhung wurde laut WirtschaftsWoche am 30. Dezember 2024 beschlossen und direkt notariell beglaubigt.

Bei Fifth Wall handelt es sich um einen VC aus Los Angeles, der auf PropTech, Retail und ClimateTech spezialisiert ist und unter anderem Aurora Solar, Flyhomes, Soly, Homebound, Solarcycle oder Blend zu seinem Portfolio zählt. Außerdem sollen sich auch einige Altgesellschafter und Gläubiger an der Finanzierungsrunde beteiligen, unter anderem der norddeutsche Batteriezellenhersteller Customcells, der Lilium bereits mit Akkus belieferte. Verwalter des Investorenkonsortiums sind Earlybird und General Capital, die nur geringfügig an Lilium beteiligt bleiben.

Noch ist der Deal aber nicht über der Bühne, denn die beiden insolventen Lilium-Unternehmen Lilium GmbH und Lilium eAircraft GmbH gehören formal noch nicht Mobile Uplift. Deren Geschäftsführer ist Philipp Schoeller, Sohn einer deutschen Unternehmerfamilie an. Ihm gehört auch die General Capital Group, die sich gemeinsam mit Earlybird um die Investorensuche kümmerte. Er ist aber nicht operativ für das Flugtaxi-Geschäft selbst tätig, CEO soll der bisherige Chef Klaus Roewe bleiben.

Tencent fliegt raus, Fifth Wall aus den USA geht rein

In die Insolvenz fiel das früher börsennotierte Unternehmen im Oktober 2024, nachdem ein Kredit des Bundes bzw. des Landes Bayern von insgesamt 100 Mio. Euro nicht zugesagt wurde. Lilium war mit Hilfe einer so genannten SPAC, also einer Special Purpose Acquisition Company, im Jahr 2021 an die Us-Technologie-Börse Nasdaq gegangen. Damals wurde der Börsenmantel Qell Acquisition Corp. mit Lilium verschmolzen, um fortan unter dem Ticker LILM gehandelt werden zu können. Bei diesem Börsengang wurde Lilium zum Start mit 2,8 Milliarden Dollar bewertet.

Von dieser Bewertung ist wenig übrig geblieben, Altinvestoren gehen größtenteils leer aus – etwa auch der chinesische Internet-Konzern Tencent, der 2023 noch groß in Lilium investierte, und zwar 100 Mio. Dollar. Nun sind die Chinesen raus, und der US-Investor Fifth Wall kann zu einer viel niedrigeren Bewertung einsteigen. Der US-Markt ist für Flugtaxis spannend geworden, denn die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) hat 2024 eVTOLs als Flugzeugkategorie eingeführt und Regeln für kommerzielle Nutzung von Flugtaxis festgesetzt. Eingesetzt werden können sie für Personenbeförderung in Städten, für Kurzstreckenflüge, für Frachtflüge oder auch Krankentransporte.

Flugtaxis erhalten Zulassung in den USA

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