Lime: E-Scooter-Anbieter zieht sich aus Linz zurück
Der junge Markt für E-Scooter ist hart umkämpft – das gilt nicht nur für europäische Startups und lokale Firmen, die ihre Flotten betreiben, sondern auch die US-Marktführer. Lime, das in Österreich seit Ende 2018 vertreten ist, zieht nun den Stecker – und zwar in Linz, wo der Dienst seit März 2019 verfügbar ist. Offenbar fokussiert das US-Unternehmen, das unter anderem die Google-Mutter Alphabet und den bekannten VC Andreessen Horowitz als Investoren an Bord hat, in Österreich künftig auf die Hauptstadt Wien.
„Als Teil unserer Profitabilitäts- und Unternehmensziele für das Jahr 2020 hat Lime die schwierige Entscheidung getroffen, die Stadt Linz bis auf Weiteres zu verlassen und Ressourcen auf die Standorte zu bündeln, die uns dabei helfen unser ambitioniertes Ziel für 2020 zu erreichen“, so Estuardo Escobar, General Manager Lime in Österreich, in einer Aussendung. In Linz hätte man „tausende“ Nutzer gehabt – doch zum Unternehmensergebnis trägt der Betrieb in der oberösterreichischen Landeshauptstadt offenbar nicht positiv bei.
Harte Zeiten in Österreich
Lime ist in 45 Städten in 19 europäischen Ländern aktiv und wird in Wien wie bereits berichtet demnächst mit einem neuen Abo-Modell starten, das Vielfahrer mit günstigeren Preisen belohnen soll. In Linz hatte der US-Anbieter mit Tier Mobility, einem Startup aus Berlin, Circ (ebenfalls ein deutsches Startup) oder dem lokalen Betreiber Arolla einige Konkurrenz. In Graz, der nach Einwohnern zweit größten Stadt in Österreich, ist der Betrieb von E-Scootern-Verleih nicht mehr möglich – als erste Stadt Österreichs hat Graz die Leih-E-Scooter im Stadtgebiet Ende 2018 verboten.
Auch in Wien wird das Jahr 2020 kein leichtes für Lime und die anderen Betreiber (u.a. Bird, Circ, hive, Tier). Denn die Stadt Wien hat neun neue Regeln aufgestellt, die die Betreiber bis April umsetzen müssen. Unter anderem wird die Menge an E-Scooter pro Bezirk begrenzt, und es gelten strengere Regeln fürs Abstellen (Trending Topics berichtete).