Realitäts-Check

Linzer Startup Swync will kleinen Firmen kostenlos mit der DSGVO helfen

Die Kontaktmanagement-App swync wurde von Benedikt Aichinger, Harald Weinberger und Wolfgang Gumpelmaier-Mach entwickelt. © Swync
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Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU sorgt bei Unternehmen jeder Größe für Sorgen. Die ab 25. Mai erforderlichen Datenschutz-Maßnahmen sind umfangreich und die drohenden Strafen hoch. Mit dem Claim „In 30 Minuten DSGVO-konform“ sorgt das Linzer-Startups swync deshalb natürlich für Aufmerksamkeit.

Swync ist eigentlich ein Cloud-Adressbuch, das über Nutzerprofile automatisch aktuell bleiben soll, indem die Kontrolle über die Daten in die Hände der User gelegt wird. Seit Februar bietet swync außerdem einen kostenlosen DSGVO-Service an: Unternehmen beantworten einige Fragen wie „Zu welchen Personenkategorien verarbeitest du Daten?“ oder „Wie lange speicherst du die Daten?“. Auf Basis der Angaben erzeugt swync automatisch ein Verarbeitungsverzeichnis und eine Datenschutzinformation. Damit sind zwei von Dutzenden Anforderungen der DSGVO abgedeckt – vorausgesetzt, der Nutzer hat alle Fragen richtig und vollständig beantwortet.

„Ein bisschen überzogen“

„Natürlich ist das ein bisschen überzogen“, sagt swync-Geschäftsführer Benedikt Aichinger über den Claim „In 30 Minuten DSGVO-konform“. Es schade aber nicht als Einstieg in die Materie. „Wir richten uns eher an kleinere Unternehmen“. Das durch swync erzeugte Verabeitungsverzeichnis und die Datenschutzinfo, die auf der Website des Unternehmens stehen muss, wurden gemeinsam mit einem Anwalt umgesetzt. Das Startup übernimmt aber keine Haftung. „Es liegt ja bei jedem selbst, welche Daten er bei unserem Fragebogen einträgt“, sagt Aichinger.

Swync hat aktuell 3.000 Nutzer

Aichinger hofft durch die DSGVO auf Rückenwind für sein Startup, das er 2016 gemeinsam mit Wolfgang Gumpelmaier-Mach und Harald Weinberger gegründet hat. Durch die Verordnung wird es notwendig, Geschäftspartnern und Kunden zu ermöglichen, ihre persönlichen Daten aktuell zu halten und auf Wunsch löschen zu lassen. Genau da setzt swync an. Nutzer des Adressbuch-Dienstes sollen ihre Kontakte hochladen. Der Dienst synchronisiert die Kontakte mit der eigenen Datenbank. Ist für einen Kontakt ein Profil vorhanden, wird dieser Eintrag künftig automatisch mit dem Adressbuch des Nutzers abgeglichen.

Der Haken ist natürlich, dass derzeit sehr wenige Kontakte ein swync-Profil haben werden, denn das Startup hat nur knapp 3.000 Nutzer. „Die Hoffnung ist, dass Business-Nutzer durch die neue Datenschutzverordnung verstärkt Kontakte zu swync einladen“, sagt Aichinger. Später soll mit Premium-Accounts Geld verdient werden.

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