Litecoin testet erfolgreich Lightning Network
Der Chef der Litecoin-Foundation, Xinxi Wang, twitterte aufgeregt: „Wir schreiben Geschichte!“ Soeben hatte Litecoin-Gründer Charlie Lee über das frisch installierte Lightning Network 0.01 LTC von Zap-Gründer Jack Mellers erhalten. Doch machen wir zwei Schritte zurück.
Sprung von 1.700 Prozent im Jahresvergleich
Litecoin hat in der vergangenen Woche um 67,74 Prozent zugelegt. Der Preis stieg von 50,46 Dollar auf 86,09 Dollar (01. September 23.30 Uhr) an. Ein Allzeithoch für den kleinen Bruder des Bitcoin, wie er wegen seiner technischen Ähnlichkeit immer wieder genannt wird. Der jüngste Anstieg ist der vorläufige Höhepunkt einer Rallye, die vor einem Jahr begann: vor einem Jahr lag der Preis für einen Litecoin bei 4,01 Dollar. Ein Luftsprung von 1.700 Prozent innerhalb von 12 Monaten. Wir haben uns die Gründe für diesen Marathon und die Zukunftsaussichten des Coins genauer angesehen.
Frühzeitige Segwit-Aktivierung
Schon im Mai 2017 setzten Charles Lee und sein Team das Tool ein, um die Litecoin-Blockchain mit anderen besser kompatibel zu halten. Der Start funktionierte reibungslos. Einer der entscheidenden Vorteile ist, dass Transaktionen schneller durchgeführt werden können als auf der Bitcoin-Chain. Damit ist die Integration in Online-Shops, auch als Alternative zu Bitcoin und gerade für kleinere Überweisungen sehr einfach darzustellen
Lightning Network für Atomic Swaps in der Testphase
Heute twitterte Charlie Lee, dass die erste Überweisung über das Lightning-Network stattgefunden hat. Nicht in einem Testnetz, sondern auf der offiziellen Chain. Die Technologie erlaubt Überweisungen in Sekundenschnelle ohne lähmende Transaktionszeiten, eine Ausbreitung auf Milliarden Zahlungsvorgänge pro Sekunde ist plausibel, keine anfallenden Kosten und – der wichtigste Punkt – Transaktionen zwischen den einzelnen Chains und Kryptowährungen; solange dieselben Hash-Funktionen genutzt werden.
In der Realität kann das so aussehen: Ein Auto ist online in Bitcoin ausgeschildert und kann dennoch mit Litecoin bezahlt werden. Bitcoin, Ethereum und andere Blockchain-Organisationen wollen das Lightning Network integrieren. Laut Litecoin-Roadmap soll Vertcoin der erste Kooperationspartner für die Atomic Swaps werden.
Leichtes Spiel für Miner
Jede Kryptowährung braucht die Unterstützung der Miner. Das Bitcoin-Schürfen wird durch die abnehmende Anzahl an Bitcoin immer aufwendiger und teurer. Der kleine Bruder Litecoin kann Blöcke alle 2,5 Minuten erzeugen und Transaktionen damit viermal schneller als im Bitcoin-Netzwerk (10 Minuten) umgesetzt werden. Daher entstehen auch mehr Einheiten (84 Millionen) als bei Bitcoin (21 Millionen). Durch einen simpleren Algorithmus benötigen Miner weniger Mittel um die Coins zu schürfen.
Ähnlichkeit mit den Bitcoins
Bitcoin kann niemals alle Menschen der Welt erreichen. Selbst mit SegWit, den Lightning Networks und bei einer Blockgröße von 1 MB kann Bitcoin maximal 500 Millionen Menschen erreichen. Durch die Kooperation mit Litecoin könnte die Reichweite der Bitcoins potenziert werden. Man kann sich die Situation wie die zweier Autobahnen vorstellen. Auf der Bitcoin-Route erstreckt sich aktuell ein Stau über mehrere Kilometer, nebenan ist die Litecoin-Trasse fast verwaist. Die Autos können aber nicht die freie Autobahn nutzen.
Durch eine gemeinsame Lightning Network-Aktivierung wären die beiden Autobahnen verbunden und die Zahlungsvorgänge könnten in Sekundenschnelle abgewickelt werden. Weitere Vorteile des gemeinsamen Wegs: Wenn ein Händler nur Bitcoins akzeptiert und ein Kunde nur Litecoin auf dem Wallet hätte, könnte er damit bezahlen.
Editors Note: Investments in Krytocoins oder Token sind hoch spekulativ und der Markt ist weitestgehend unreguliert. Jeder, der Aktivitäten in Erwägung zieht, sollte in Betracht ziehen, dass sein komplettes Investment verloren gehen könnte.