Literatur-Legenden wie George R. R. Martin verklagen OpenAI
ChatGPT wurde bekanntlich auch mit Hilfe einer großen Anzahl von Literaturwerken trainiert. Die Autor:innen dieser Bücher wurden dabei natürlich nicht um Erlaubnis gefragt. Nun haben einige von ihnen deswegen auch rechtliche Schritte eingeleitet. George RR Martin und John Grisham sind Teil einer Gruppe, die sich wehren will und OpenAI verklagt.
„Wir müssen diesen Diebstahl unbedingt stoppen“
Laut The Guardian wurde die Klage von Authors Guild organisiert, der ältesten und größten Organisation für Schriftsteller:innen in den USA, die sich für Fragen der freien Meinungsäußerung und des Urheberrechtsschutzes einsetzt.
„Wir müssen diesen Diebstahl unbedingt stoppen, sonst zerstören wir unsere unglaubliche Literaturkultur, die viele andere Kreativindustrien in den USA ernährt“, so Mary Rasenberger, CEO von Authors Guild, in einer Erklärung.
Sie fügte hinzu: “Großartige Bücher werden im Allgemeinen von denen geschrieben, die ihre Karriere und sogar ihr Leben damit verbringen, ihr Handwerk zu erlernen und zu perfektionieren. Um unsere Literatur zu bewahren, müssen Autoren die Möglichkeit haben, zu kontrollieren, ob und wie ihre Werke von generativer KI verwendet werden.“
Bekanntheiten wie George R. R. Martin und John Grisham klagen
Zu den 17 Unterzeichner:innen gehören auch lebende Legenden wie George R. R. Martin und John Grisham. Sie und die restlichen Autor:innen fürchten sich davor, dass Plattformen wie ChatGPT ihre ja eigentlich urheberrechtlich geschützten Werke auch in Zukunft ohne Erlaubnis verwenden – und das ohne Konsequenzen.
In den Unterlagen, die am Dienstag beim Bundesgericht in New York eingereicht wurden, waren sich die Autor:innen einig, dass es „offensichtliche und schädliche Verletzungen ihrer eingetragenen Urheberrechte“ geben würde und bezeichneten ChatGPT als ein „umfangreiches kommerzielles Unternehmen“, das auf „weitreichendem systematischem Diebstahl“ basiere.
Das Beispiel „A Dawn of Direwolves”
In der Klage wurden auch konkrete Beispiele genannt, die für Kopfschütteln sorgen: So soll ChatGPT eine Suchanfrage für George R. R. Martin durchgeführt und dabei einen „unautorisierten und detaillierten Entwurf für ein Prequel“ zu Game of Thrones erstellt haben. Der Titel lautete „A Dawn of Direwolves“. Der Entwurf soll dabei die gleichen Charaktere wie in Martins „Das Lied von Eis und Feuer“ verwendetet haben.
Amazon reagiert auf die Klage
Zum Abschluss gibt es aber auch gute Nachrichten: Der Druck auf die KI-Industrie zeigt bereits Wirkung. Amazon hat tatsächlich seine Richtlinien für E-Books geändert und verlangt nun, dass Autor:innen, die über Kindle Direct Publishing veröffentlichen möchten, Amazon im Voraus informieren, wenn sie KI-generiertes Material verwenden. Zudem hat Amazon die Anzahl der neuen Bücher, die Autor:innen pro Tag veröffentlichen können, auf maximal drei begrenzt. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Problem der Verbreitung von KI-Texten zu lösen.
Microsoft verspricht Schutz vor KI-Urheberrechtsklagen für Kund:innen