London startet städtischen Energieversorger für billigen Ökostrom
Jeder zehnte Londoner könne seine Stromrechnung nicht bezahlen. Mit dieser Zahl kündigte der Bürgermeister von London, Sadiq Kahn, die Gründung eines städtischen Energieversorgers an, der besonders günstige Tarife bieten soll. „London Power“ wird nicht nur billig sein, sondern auch grün – die Energie soll rein aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne stammen. Betrieben soll das neue Unternehmen gemeinsam mit der britischen Firma Octopus Energy werden. Die Gewinne will die Stadt in soziale und ökologische Projekte fließen lassen.
+++ Die Ottakringer U3-Station produziert jetzt grünen Strom zur Selbstversorgung +++
Fahrverbote für Diesel-Autos und Benziner
Großbritannien war 2019 eines der ersten G7-Länder, das sich CO2-Neutralität bis 2050 verordnet hat. Das bedeutet, dass das Land keine zusätzlichen Treibhausgase mehr in die Atmosphäre pumpen will. London positioniert sich mit diversen Projekten als Vorreiter. So wird beispielsweise mit einer „zero emission street“ experimentiert. Diesel-Autos und Benziner dürfen demnächst nicht mehr in die sehr stark befahrene Beech Street einfahren. Lediglich „zero emission vehicles“– also E-Autos – Radfahrer und Fußgänger dürfen sich dort bewegen. Einsatzfahrzeuge und Anrainer sind ebenfalls zugelassen. Das Experiment soll nach 18 Monaten ausgewertet werden.
Die Idee, einen städtischen, grünen Energieversorger zu starten, hat allerdings bereits Vorbilder. Bereits 2015 hat Nottingham laut einem Reuters-Bericht „Robin Hood Energy“ gegründet, ebenfalls mit dem Ziel, die Versorgung einkommensschwacher Bürger zu sichern. Im spanischen Barcelona, Basel in der Schweiz oder Burlington in den USA gäbe es ähnliche Initiativen.
+++ Grüne Energie: Gefrorene Luft könnte das Speicher-Problem lösen +++