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London und Paris rittern um AI-Vorherrschaft in Europa

London. © Lachlan Gowen auf Unsplash
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Bereits 2018, also vor fünf Jahren, hat sich die britische Hauptstadt via ihrem Bürgermeister Sadiq Khan zur AI-Hauptstadt Europas gekrönt. „London hat doppelt so viele KI-Unternehmen wie Paris und Berlin zusammen“, sagt Khan damals mit einem Seitenhieb auf die in Startup-Fragen rivalisierenden deutschen und französischen Hauptstädten. 2017 wurden bereits satte 200 Millionen Pfund in AI-Unternehmen in London – damals im weiteren Sinne mehr als 500 Firmen – investiert.

Nun, fünf Jahre später, ist klar: Weder Brexit noch die Bestrebungen anderer Länder konnten verhindern, dass sich London auch 2023 getrost „AI Capital of Europe“ nennen darf. Nicht nur, dass die Google-Tochter DeepMind den Hauptsitz in London hat, nun hat auch ChatGPT-Macher Open AI angekündigt, sein erstes Büro außerhalb der USA in der britischen Hauptstadt aufzumachen.

„Wir sehen diese Expansion als Chance, Weltklasse-Talente anzuziehen und Innovationen in der AGI-Entwicklung und -Politik voranzutreiben“, so Sam Altman, CEO von OpenAI, hinzu. „Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt und welchen Beitrag unser Londoner Büro zur Entwicklung und zum Einsatz von sicherer KI leisten wird.“ Angeführt werden „Londons pulsierendes Technologie-Ökosystem und seine außergewöhnlichen Talente“ als Gründe für den idealen Standort. Und: Man wolle eng mit „politischen Entscheidungsträgern“ zusammen arbeiten.

OpenAI gesellt sich in London neben DeepMind, dem Neo-Unicorn Synthesia, der BioNTech-Tochter InstaDeep, Builder AI oder Stability AI zu einer ganzen Reihe an namhaften AI-Unternehmen – die auch die Chance bieten, das eine oder andere Talent abzuwerben. Wie auch im Fintech-Bereich längst bekannt, zeigt sich auch bei Künstlicher Intelligenz: Die größten Summen stauben britische AI-Startups ab.

Mistral AI: 105 Millionen Euro für ein Startup klingen viel, sind aber eigentlich wenig

London führend in Europa

Großbritannien und insbesondere London sind traditionell stark bei AI. „Das Vereinigte Königreich ist nach wie vor führend in Europa und rangiert weltweit an dritter Stelle hinter den USA und China bei der Entwicklung von KI-Technologien, wobei für die Branche zwischen 2019 und 2021 ein Investitionswachstum von 9 Mrd. GBP gemeldet wird. Die britische Regierung fördert weiterhin das Wachstum und die Entwicklung der Branche durch Initiativen in fünf Schlüsselbereichen – Humankapital, Entwicklungen vom Labor zum Markt, Vernetzung, Regulierung und Infrastruktur“, heißt es in einer Studie aus 2021.

Großbritannien hat aktuell einen Vorteil: Als Nicht-EU-Land kann es seine eigenen Regeln stricken, wie mit der Regulierung für AI-Unternehmen umgegangen wird. Während in der EU noch der AI Act verhandelt wird, ist die britische Behörde Competition and Markets Authority (CMA) bereits dabei, die Foundation Models von Open AI, Google oder Midjourney einer Untersuchung zu unterziehen. Parallel dazu wirbt Premierminister Rishi Sunak sagte dafür, dass Großbritannien als „globales Zentrum für die Regulierung der künstlichen Intelligenz“ wahrgenommen wird, und will führenden Industrievertretern London als Technologiezentrum schmackhaft machen. Bei Open AI scheint er Erfolg gehabt zu haben.

Dass London sich positionieren muss, ist auch klar. Auch wenn die großen Investments in der britischen Hauptstadt stattfinden – und das wiederum Talent undÖkosystem anzieht -, schlafen andere Standorte nicht. Der französische Präsident Emmanuel Macron persönlich will Paris ebenfalls zum führenden AI-Hub in Europa machen. Zuletzt konnte man sich in Paris freuen, dass mit Mistral AI ein AI-Startup mehr als 100 Mio. Euro an Investment in der Stadt bekommen hat.

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