Loomo Box: Grazer Startup verspricht professionelle Produktbilder mit wenigen Klicks
Startups und kleine Unternehmen, die ein Produkt vermarkten wollen, stehen oft vor einer großen Hürde. In der digitalen Ära sind dafür nämlich enorme Mengen an – besonders visuellem – Content nötig. Jedoch haben viele nicht die Zeit, diesen zu erstellen, oder das Geld, um externe Kreativdienstleister damit zu beauftragen. Nun will ein junges Grazer Unternehmen namens Loomo Box dieses Problem lösen, und zwar mit einer App, die es User:innen erlaubt, mit wenigen Klicks professionelle Produktbilder zu erstellen.
Produktfotos ohne Abhängigkeit von externen Anbietern
Gründer von Loomo Box sind Michael Wintschnig und Florian Reithofer. Die beiden haben bereits 2019 die Grazer Branding-Agentur deepnoise.studio ins Leben gerufen und hier Erfahrungen mit visuellem Marketing gemacht. „Wir haben bei unserer Agentur-Arbeit gemerkt, dass sehr viele Firmen und Brands sich Kreativdienstleister nicht leisten können. Für sie ist das digitale Marketing darum oft ein leidiges Thema. Wir wollen es ihnen dagegen ermöglichen, ihre eigenen Produktfotos selbst zu erstellen, ohne auf externe Anbieter angewiesen zu sein“, erklärt Michael Wintschnig.
Loomo Box versteht sich als Software-as-a-Service-Startup. Das Tool der Jungfirma richtet sich derzeit noch primär an den Beauty- und Lifestyle-Sektor. User:innen müssen hierbei ein Formular ausfüllen und mehrere Bilder von ihrem Produkt aus verschiedenen Perspektiven sowie das entsprechende Label auf dem Produkt hochladen. In dem Formular müssen sie ein paar Angaben wie zum Beispiel zur Größe des Produkts machen. Es handelt sich hierbei um einen einmaligen Prozess, auch wenn danach noch Anpassungen möglich sind. Loomo Box erstellt in einem manuellen Prozess dann ein 3D-Modell des Produkts und ermöglicht den User:innen, dieses in verschiedene Hintergründe zu setzen.
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Loomo Box soll verlässlicher sein als Midjourney und Co
Interessant bei dem Grazer Startup ist, dass es derzeit noch keine KI für seine Plattform verwendet. Michael Wintschnig erklärt: „Ende 2022, als sich die Idee von Loomo Box formte, sorgten Technologien wie ChatGPT und Midjourney für enorme mediale Aufmerksamkeit. Selbstverständlich haben auch wir das Thema KI aufmerksam verfolgt.“ Jedoch war die Einbindung anfangs noch zu kosten- und zeitintensiv, außerdem wollte man das erste Feedback der Nutzer:innen zu Loomo Box abwarten. Dieses war nun laut Wintschnig sehr positiv und es sind konkrete Pläne in der Pipeline, die Anwendung mit KI-Funktionen zu erweitern und verbessern.
Bei Loomo Box ist man sich bewusst, dass das Startup auf einem sehr umkämpften Markt an den Start gegangen ist. Neben den bekannten KI-Bilderstellungs-Riesen wie Midjourney oder Dall-E schlagen auch heimische Startups wie beispielsweise Mokker AI in eine ähnliche Kerbe. Doch Loomo Box hat laut Wintschnig ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal: Anders als bei KI garantiert das Tool einen einheitlichen Stil bei den Produktbildern. „Das ist für das Marketing von großer Bedeutung, denn oft braucht man den gleichen Bildtypen für mehrere Produkte. Ki-Anwendungen können das nicht verlässlich garantieren, während es bei uns in dieser Hinsicht keine Überraschungen gibt.“
Für das Generieren von KI-Bilder sei auch mindestens ein gutes Foto eines Produkts nötig. Dann sei es aber „nur“ möglich, Fotos aus dieser Perspektive zu erstellen. Und wenn ein Produkt transparent ist, beispielsweise wenn es aus Glas besteht, sei es aktuell auch noch sehr schwer, dieses mit KI gut zu integrieren, da die KI nur das ausgeschnittene Bild des Produktes platziert. Loomo Box soll diese Probleme nicht haben.
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Jungfirma will künftig auch Video-Service bieten
Derzeit befindet sich Loomo Box noch in der Early Adopter-Phase. Kund:innen können momentan auf drei Abonnement-Modelle zugreifen. Das Basismodell bietet drei bis zehn Bilder für 134 Euro pro Monat. Das Standardmodell bietet 10-30 Produktbilder für 359 Euro monatlich, während die Premium-Version 20-60 Produktbilder für 629 Euro monatlich verspricht. Die Kund:innen erhalten die uneingeschränkten kommerziellen Nutzungsrechte an den Bildern.
Doch die Plattform befindet sich auch derzeit noch in Entwicklung, auch das Preismodell steht noch nicht völlig fest. Anfang 2024 soll die endgültige Version online gehen. Bislang hat sich die Jungfirma noch mit Boostrapping durchgeschlagen. Doch man befindet sich bereits in Gesprächen über erste Förderungen. Darüber hinaus will Loomo Box in Zukunft auch Video-Services anbieten. Außerdem will das Startup, das derzeit im DACH-Raum aktiv ist, auch weiter in den EU-Raum expandieren.