Loonshot Ventures: Neuer Tiroler Investor sucht FMCG- und AgTech-Startups
„Es wird in dem Bereich zwar schwer werden, Unicorns zu bauen, aber da geht schon was.“ Gehen soll es künftig besser für junge Startups im Bereich von Fast Moving Consumer Goods (FMCG, vor allem Food und Beverages) und Landwirtschaft. Denn Bernhard-Stefan Müller und Hermann Schmidt von Tiroler Company Builder Tantum haben sich mit Sebastian Scholda (Weilburg) zusammen getan, um das neue Investment-Vehikel Loonshot Ventures mit Sitzen in Tirol und Wien an den Start zu bringen.
Die Hard Facts: Loonshot Ventures wird kleine Tickets schreiben, ab etwa 20.000 Euro. Ziel ist, in Startups mit Bewertungen bis zu 5 Millionen Euro, bei Ticketgrößen bis zu 500.000 Euro, gemeinsam mit Co-Investor:innen zu finanzieren. „Im Topf sind jetzt ungefähr 300.000 Euro, das sollte für die ersten Investments ausreichen. Dann werden wir den Topf weiter füllen“, sagt Bernhard-Stefan Müller im Gespräch mit Trending Topics. „Wir wollen absichtlich kein Fonds sein. Wir wollen selbst entscheiden, wenn wir investieren, und es können sich Co-Investor:innen individuell entscheiden, ob sie mitziehen.“ Die FMA hätte man aber trotzdem über die neue Tätigkeit als Startup-Investor informiert.
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Company Builder im Hintergrund
Das Geld für Loonshot Ventures kommt von den vorgelagerten Unternehmen, eben unter anderem dem Company Builder Tantum, sowie Privatinvestor Hermann Schmidt. Im Cap Table wird aber immer Loonshot Ventures stehen. „Bereits in den vergangenen Monaten waren wir immer öfters bei Investments mit der Frage konfrontiert, wie man den Captable besser strukturieren könnte. Dabei viel uns auf, dass wir durch unseren Hintergrund als Company Builder das Können besitzen, die Ressourcen und gleichzeitig eine Affinität dazu haben, den von anderen Investoren oftmals gefürchteten Lead zu übernehmen. Aus dieser Erkenntnis entstand die Idee zur Loonshot Ventures“, so Müller weiter.
Für das Jahr 2023 plant Loonshot Ventures noch 5 bis 6 Beteiligungen, ein Investment in ein Startup sei bereits „unterschriftsreif“. Ein Beispiel für ein relativ neues Investment durch Tantum ist das Startup Camppa, das zuletzt ein kleines Ticket von 100.000 Euro (teilweise als Work for Equity) bei der stolzen Bewertung von 5,5 Millionen Euro bekam (Trending Topics berichtete). Camppa soll Landwirt:innen helfen, Stellplätze an Camping-Urlauber:innen zu vermieten – und passt insofern im weitesten Sinne in den Bereich AgTech und damit verbundene digitale Geschäftsmodelle.
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