Magna und Verbund: Österreichs größte PV-Carport-Anlagen erzeugen grüne Energie
Wie das Energieunternehmen Verbund berichtete, wurden vor Kurzem die größten Photovoltaik-Carports des Landes in Betrieb genommen. Die PV-Infrastruktur soll nicht nur E-Fahrzeuge mit sauberem Strom versorgen, sondern auch direkt Strom in die Industrieproduktion der beiden steirischen Magna Powertrain-Standorte fließen lassen. Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie Unternehmen zusammenarbeiten, um die Energie- sowie Mobilitätswende voranzutreiben.
Sonnenenergie und E-Ladeinfrastruktur
Die PV-Carports in den steirischen Gemeinden Lannach und Ilz liefern mit einer installierten Leistung von 4,7 MWp saubere Energie. Insgesamt wurden 1.470 Parkplätze überdacht, davon sind 160 Stellplätze zusätzlich mit E-Ladepunkten ausgestattet. Die E-Ladepunkte stehen für Flottenfahrer:innen, Mitarbeiter:innen und Besucher:innen zur Verfügung, damit sie ihre E-Fahrzeuge mit Sonnenstrom direkt von den PV-Carports laden können. In Lannach sind über 112 Ladepunkte installiert, in Ilz sind es 48.
Auf den Dächern der Produktionsanlagen wurden weitere 6,7 MWp Photovoltaik-Module installiert. Insgesamt erzeugen knapp 27.000 PV-Module 11,4 MWp Sonnenenergie, die direkt in die Produktion von Antriebsstranglösungen – inklusive Elektrifizierungsportfolio – fließt. Gleichzeitig versorgt sie die E-Ladeinfrastruktur an beiden Standorten. Der erzeugte Strom soll den Jahresverbrauch von etwa 4.000 österreichischen Haushalten decken und rund 1.800 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen.
Strom fließt direkt in die Industrieproduktion
„Wir bei Magna sind bestrebt, mit unseren Produkten und Prozessen einen Unterschied zu machen und uns weiterhin um unsere Mitarbeiter:innen und die Gemeinden, in denen sie leben, zu kümmern“, betont Martin Kiessner-Schatz, General Manager, Magna Powertrain Lannach/Ilz.
Die Photovoltaik-Anlagen wurden an das Stromverbrauchsprofil der beiden Standorte angepasst.
Laut Unternehmensangaben sollen nahezu 100 Prozent des erzeugten Stroms direkt in die Industrieproduktion fließen. Als angenehmer Nebeneffekt wird die Reduktion des CO₂-Fußabdrucks und die Entlastung der Stromnetze bezeichnet. Betont wurde, dass Strom, der direkt vor Ort verbraucht wird, nicht im Netz transportiert werden muss und somit die Wirtschaftlichkeit der Fertigungsanlagen erhöht.
Herausforderungen gemeinsam meistern
Unterstützt wurde das Energiewende-Projekt vom Austrian Institute of Technology (AIT) – vor allem, als es darum ging, den Wirkungsgrad der PV-Anlagen zu maximieren. Dafür sollen bifaziale Module eingesetzt worden sein, die nicht nur direkte Sonnenstrahlen von oben, sondern auch Reflexionen von unten in Energie umwandeln. Der Anlagenaufbau selbst umfasst – anders als bei herkömmlichen Carports – Module, die direkt auf die Träger montiert wurden, statt einer Dachkonstruktion. Dies spart Material und Kosten und soll den Energieertrag verbessern.
Laut Verbund war die Anbindung an das Stromnetz eine Herausforderung: So wurden nach Abstimmung mit dem Netzbetreiber an beiden Standorten jeweils zwei Trafokompaktstationen installiert, um die Energie zuverlässig weiterzuleiten.
„Um die grüne Transformation unserer Wirtschaft voranzutreiben, braucht es Unternehmen, die entschlossen mit uns gemeinsam den Weg Richtung Klimaneutralität vorangehen“, so Verbund-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva.
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