Regulierung

Malta will zur Krypto-Insel werden, und das Wiener Gaming-Startup Herosphere hilft dabei

Maltas Hauptstadt Valetta vom Meer aus. © Pixabay
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Die Schweiz, Litauen, Liechtenstein – und jetzt Malta. Der kleine, zur EU gehörige Inselstaat im Mittelmeer sucht neue Wege, um Firmen in die vom Tourismus geprägten Insel zu locken. Beim Thema Blockchain und Kryptowährungen ist man jetzt fündig geworden. Die Malta Gaming Authority (MGA) arbeitet derzeit daran, attraktive Rahmenbedingungen und Lizenzen zu entwickeln, um Unternehmen, die an der Schnittstelle Blockchain und Gaming arbeiten, anzulocken.

In einem Dokument der MGA ist die Rede davon, dass Malta bzw. die MGA Unternehmen, die mit virtuellen Währungen und Distributed Ledger-Technology (DLT) arbeiten, Lizenzen und Sandboxes zur Verfügung zu stellen. Und: Rund 30 Firmen, darunter auch das Startup Herosphere aus Wien, werden bei der Ausarbeitung konsultiert. “Wir arbeiten eng mit der Behörde zusammen”, sagt Bernhard Blaha, einer der Mitgründer. Sollte Malta tatsächlich eine Lizenz für Gaming-Firmen im Krypto-Bereich ausstellen, würde man diese in Anspruch nehmen, um den Service von Malta aus in der gesamten EU anzubieten. Auch in Österreich hat die Regierung Pläne gefasst, Sandboxes für Blockchain-Startups einzurichten (Trending Topics berichtete).

Lizenz vielleicht in drei bis vier Monaten

Herosphere hat 2017 im Rahmen des ersten ICO (Initial Coin Offering) nach österreichischem Recht Ethereum im Gegenwert von damals rund 2 Millionen Dollar eingenommen. An Käufer wurde der HEROcoin (Kürzel PLAY) ausgegeben, der aktuell im kleinen Rahmen auf der Börse Kucoin gehandelt wird. Er soll künftig im Herosphere-Portal dazu dienen, damit Nutzer auf eSportler wetten können. Bei Herosphere kann nach dem Relaunch diese Woche im Verbund mit Online-Freunden auf Spiele von „Dota 2“, „League of Legends“, „CS:Go“ oder „Overwatch“ gewettet werden. HEROcoins kommen dabei aber noch nicht zum Einsatz.

Relaunch von Herosphere. © Herosphere.gg
Relaunch von Herosphere. © Herosphere.gg

“Wir arbeiten auf eine Lizenz hin, weil sie zusätzliche Rechtssicherheit bringt”, sagt Blaha. Eine Lizenz wäre wichtig, um gegenüber potenziellen Partnern wie TV-Sendern oder Radiostationen einen guten Stand zu haben. Läuft alles nach Plan, könnte man sich eine Gambling-Lizenz mit einem Krypto-Zusatz zum Betrieb in Malta bereits in drei bis vier Monaten holen. Sollte es mit Malta nicht funktionieren, würde man sich andere Länder wie Gibraltar oder Spanien ansehen.

Malta als Glücksspiel-Hafen

Bekannte Online-Gaming- bzw. Wettanbieter wie Bet-At-Home.com, bwin oder Greentube (eine Novomatic-Tochter) haben in der Vergangenheit eine Lizenz von der MGA erhalten. Malta hat bereits 2004 als erstes EU-Land ein regulatorisches Framework eingerichtet, dass es Unternehmen erleichtert, Wettspiele via Internet, TV oder Mobiltelefonen anzubieten. Mit der Erweiterung um Blockchain, Kryptowährungen und DLT könnte das kleine Land ein attraktiver Standort für neue technologische Entwicklungen am Gaming-Sektor werden.

Im so genannten „Remote Gaming“-Sektor, der laut MGA der „dynamischste“ Gaming-Bereich ist, geht es auch stark Rahmenbedingungen, die Geldwäsche und Betrug vorbeugen. Zuletzt machte auch die in Hongkong ansässige Krypto-Börse Binance auf sich aufmerksam, die überlegt, sich in Malta eine Lizenz zu besorgen, um von dort aus seine Dienste rechtssicher anbieten zu können (Trending Topics berichtete).

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