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Marinomed Biotech AG muss saniert werden – 25 Mio. Euro Verbindlichkeiten

© Marinomed
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Das börsennotierte Biotech-Unternehmen Marinomed aus Korneuburg nahe Wien mit etwa 50 Mitarbeiter:innen hat soeben verlautbart, dass es die Einleitung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragen muss. Aktuell fehlen die benötigten Finanzmittel zur Sicherstellung der Liquidität, die Zahlungsunfähigkeit droht. Der Umsatz 2023 belief sich auf nur etwa 9 Mio. Euro, und die Umsatzerwartungen für 2024 konnten bisher nicht erfüllt werden. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 25 Mio. Euro.

Der Sanierungsplan, der vorgelegt werden soll, soll das Unternehmen nachhaltig finanziell stabilisieren. Neben Restrukturierungsmaßnahmen, die vermutlich Kündigungen zur Folge haben werden, könnte etwa das Carragelose-Geschäft verkauft werden, um so an zusätzliche Erlöse zu kommen. Carragelose ist ein von Marinomed entwickelter Wirkstoff gegen Erkältungsviren, der etwa als Rachen- oder Nasenspray eingesetzt werden kann. Doch die Carragelose-Produkte verkauften sich zuletzt nicht so wie erwartet, und auch bei den Marinosolv-Produkten kam es zu Verzögerungen.

Die angespannte Liquiditätssituation entstand, weil trotz intensiver Bemühungen kurzfristig keine weiteren Finanzmittel aufgenommen werden konnten. Wie bereits kommuniziert, verschlechterte sich die Liquidität deutlich aufgrund gesunkener Umsätze aus dem Verkauf der Carragelose-Produkte, sowie Verzögerungen im Abschluss weiterer Partnerschaften für die Marinosolv-Produkte.

Kreditgeber verschoben zuletzt Tilgung

„Um die finanzielle Stabilität des Unternehmens abzusichern, haben wir daher entschieden, ein Sanierungsverfahren zu beantragen. Wir sehen hier die beste Chance, eine nachhaltige Grundlage für die Fortführung des Unternehmens und die Kommerzialisierung unserer innovativen Produkte zu schaffen. Die derzeitige Finanzierungssituation hat die Geschäftstätigkeiten zuletzt massiv eingeschränkt“, so Andreas Grassauer, CEO von Marinomed, in einer Aussendung.

Gehofft hatte man, dass man die Liquiditätslücke durch neue Partnerschaften schließen hätte können, doch das stellte sich nicht ein. „Trotz drastischer Einsparungsmaßnahmen und einer Einigung mit unseren Kreditgebern, Tilgungen zu verschieben, hat sich die Liquidität des Unternehmens nun massiv verschlechtert“, erklärt Pascal Schmidt, CFO von Marinomed. „Mit den vorhandenen liquiden Mitteln, erwarteten Zuflüssen aus bestehenden Verträgen sowie auf Basis fortgeschrittener Gespräche mit möglichen Investoren, sind wir zuversichtlich, die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren.“

Die Marktkapitalisierung von Marinomed an der Börse liegt bei aktuell etwa 15,5 Mio. Euro, die Aktie ist noch etwa 10 Euro wert. Das ist weit vom Höchststand im Jahr 2021 entfernt, als je aktie noch etwa 140 Euro gezahlt wurden. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen verschiebt die Marinomed Biotech AG die für den 20. August 2024 geplante Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichtes 2024, heißt es abschließend.

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