Börsengang

Marinomed: Wiener Biotech liefert heute den ersten IPO des Jahres in Österreich

Marinomed-Vorstandsteam Pascal Schmidt (CFO), Eva Prieschl-Grassauer (CSO) und Andreas Grassauer (CEO) läuten mit Börsenvorstand Christoph Boschan die Glocke. © APA-Fotoservice
Marinomed-Vorstandsteam Pascal Schmidt (CFO), Eva Prieschl-Grassauer (CSO) und Andreas Grassauer (CEO) läuten mit Börsenvorstand Christoph Boschan die Glocke. © APA-Fotoservice
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Eine Woche nach der Öffnung des Dritten Marktes an der Wiener Börse mit vier Listings (Trending Topics berichtete) findet heute der erste IPO eines österreichischen Unternehmens 2019 statt. Aktien des Wiener Biotech Marinomed, das sich auf Therapien für Allergie-, Atemwegs- und Augenerkrankungen spezialisiert hat (z.B. mit Nasen-Sprays und Pastillen) werden ab heute unter dem Kürzel MARI an der Wiener Börse gehandelt. Am Montag wird wird die Marinomed Biotech AG außerdem in die Indizes ATX prime und ATX global players aufgenommen.

Rechtliche Unterstützung für den IPO bekommt Marinomed von der Kanzlei Herbst Kinsky, außerdem wird die Transaktion von der Erste Group Bank AG als Sole Global Coordinator und goetzpartners securities Limited als Co-Lead Manager unterstützt.

Erster Börsengang seit Bawag

Seit dem Börsengang der Bawag im Oktober 2017 ist das der erste Börsengang im Prime Market der Wiener Börse. Marinomed versuchte bereits im November 2018 das Börsendebüt, musste wegen zu geringer Nachfrage aber verschieben. Die Aktie ist heute nun um 75,50 Euro in den ersten Handelstag gestartet, der Ausgabepreis lag bei 75 Euro. Am Vormittag lag der Kurs leicht im Plus. Nun wird es spannend, wie sich der Kurs in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln wird.

„Mit dem erfolgreichen Börsengang können wir unseren Wachstumskurs wie geplant umsetzen. Wir können unsere Produktenwicklungen vorantreiben, in neue Märkte expandieren und Wachstumsmöglichkeiten voll nützen“, sagt Andreas Grassauer, CEO der Marinomed Biotech AG. Marinomed ist somit auch das erste Unternehmen im Portfolio des aws Mittelstandsfonds, das den Schritt an die Börse geschafft hat. Der Fonds ist im Oktober 2015 eingestiegen, im Zuge des Börsengangs hat der aws Mittelstandsfonds Marinomed-Aktien erworben und ist nunmehr mit rund 7 Prozent am Unternehmen beteiligt.

Erkältungen, Allergien und Augenerkrankungen

Unter der Annahme der vollständigen Ausübung der Greenshoe-Option wird sich der Bruttoemissionserlös auf rund 22,4 Mio. Euro belaufen. Dieser Erlös aus dem Börsengang soll vor allem für die Finanzierung weiterer Studien sowie die Erweiterung der Carragelose-Plattform verwendet werden. Während die Carragelose-Technologie von Marinomed zur ursächlichen Behandlung von Erkältungen und grippalen Infekten dient, will man mit der neueren Marinosolv-Technologieplattform den Einstieg in den Milliarden-Markt für die Behandlungen von Allergien und Augenerkrankungen schaffen.

Die Marktkapitalisierung der Marinomed Biotech AG liegt am Freitag vormittag bei rund 96 Millionen Euro. Ein IPO ist mit hohem Aufwand und langer Vorbereitungsarbeit verbunden. So müssen etwa Risikofaktoren, Business und Strategie in einem hunderte Seiten langen Prospekt dargestellt werden, außerdem müssen Investoren, Analysten und Banken überzeugt werden.

Politik feiert IPO

„Der Börsengang von Marinomed ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die Finanzierung über den Kapitalmarkt wieder im Aufwind ist und der österreichische Kapitalmarkt für innovative Branchen wie Biotechnologie aufnahmefähig ist“, heißt es seitens Finanzminister Hartwig Löger. „Seit unserem Regierungsantritt setzen wir kontinuierlich Maßnahmen, um das institutionelle Umfeld des heimischen Kapitalmarkts zu verbessern. Unser Ziel ist es dabei, den Zugang zu Eigenkapital zu vereinfachen, weiteres Wachstum zu generieren und damit die Rahmenbedingungen für die Schaffung von Arbeitsplätzen besser zu gestalten.“

Auch Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck freut sich über den IPO von Marinomed. „Es ist immer erfreulich, wenn Beteiligungen des aws Mittelstandsfonds wachsen und ihre Erfolgsgeschichte weitergeht“, so Schramböck. „Dass dieser Weg nun erstmals an die Börse führt, ist ein spannendes neues Kapitel für das Unternehmen und den aws Mittelstandsfonds, der damit weiterhin an einem innovativen österreichischen Unternehmen beteiligt ist. Ich bin gespannt zu sehen, wie sich diese erfolgreiche Partnerschaft in den kommenden Jahren entwickelt und wünsche Marinomed viel Erfolg am Börseparkett.“ Der aws Mittelstandsfonds gehört zu Schramböcks Ressort.

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