markta.at: Ostereier und Co oft aus wenig nachhaltigen Quellen
Der kommende Ostersonntag geht traditionell mit einem großen Festschmaus einher. Von den typischen Ostereiern über Schokolade bis hin zum Osterschinken gönnen sich viele Menschen in Österreich zum Ende der Fastenzeit ein richtiges Gelage. Doch hier stellt sich wie so oft die Frage, wie nachhaltig die Lebensmittel dabei wirklich sind. Der digitale Bauernmarkt markta.at hat hier in einer neuen Analyse die wichtigsten Zutaten unter die Lupe genommen. Somit will das Unternehmen Aufklärung schaffen und gleichzeitig ein faires Osterangebot aufzeigen.
Startup fordert strengere Regeln gegen Verschwendung von Lebensmitteln
Herkunft bei gefärbten Eiern oft unklar
Ein nachhaltiges Lebensmittelsystem basiert laut markta.at auf drei Säulen: Artgerechte Tierhaltung, faire Bezahlung von Produzent:innen und Einklang mit der Umwelt. Der Lebensmittelkonsum in Österreich ist laut dem digitalen Bauernmarkt allerdings nur selten in all diesen Säulen nachhaltig. markta.at hat die typischen Osterlebensmittel Eier, Fleisch, Brot und Schokolade in den Fokus genommen und erforscht, ob Österreicher:innen diese aus nachhaltigen Quellen beziehen.
Ostereier sollten in Österreich eigentlich nachhaltig sein, immerhin hat das Land im nationalen Vergleich strenge Haltungsbedingungen für Hühner. Allerdings werden 21,9 Prozent der Eier laut makta.at importiert. Bei verarbeitenden Eiern, also auch bei gefärbten Ostereiern, ist die Herkunft außerdem nicht mehr zwingend ersichtlich. Zwar erhalten Ostereier mittlerweile häufig eine Kennzeichnung, doch diese ist freiwillig und nicht verpflichtend.
Greenpeace sieht Anti-Greenwashing-Verordnung der EU als „schwaches Regelwerk“
Tierhaltung intensiviert sich in Österreich
So können gekochte und gefärbte Ostereier aus Käfighaltung enthalten, ohne dass die Konsument:innen davon erfahren müssen. Konsument:innen sollten demnach genau darauf achten, aus welchen Quellen Ostereier kommen. Idealerweise stammen die Eier von glücklichen Hühnern. Dafür ist vor allem viel Freilauf wichtig. markta.at bietet auf seiner Plattform Eier von Höfen an, wo die Tiere viel Bewegungsraum haben.
Ein in Bezug auf Nachhaltigkeit besonders problematisches Lebensmittel ist immer noch Fleisch. Die Tierhaltung intensiviert sich in Österreich, Betriebe mit Rindern und Schweinen setzen auf eine größere Zahl an Tieren. Gleichzeitig sinkt der Preis für Fleisch kontinuierlich. Das fällt vor allem zu Lasten der Tiere, bei Schweinen haben sich die Haltungsbedingungen verschlechtert. Von 2010 auf 2020 ist die Vollspaltenbodenhaltung massiv angestiegen. Zwar soll es hier ein Verbot geben, aber erst im Jahr 2040 (wir berichteten).
Verbot von Vollspaltenböden bei Schweinehaltung fix – aber erst ab 2040
markta.at für stressfreie Tierhaltung und Schlachtung
Doch es geht auch anders: Die Zahl der heimischen Bio-Betriebe stieg von 15,1 Prozent im Jahr 2010 auf 22,4 Prozent im Jahr 2020. Aber laut der Analyse ist es ist noch zu wenig: Nur 3,9 Prozent der Schweine stammen aus Bio-Haltung. Bei Geflügel sind es 15,7 Prozent, bei Rindern 22,9 Prozent. Wirklich nachhaltiges Fleisch müsse aus Biohaltung stammen. Die Schlachtung sollte möglichst stressfrei ablaufen. markta.at nennt die Bio-Fleischerei Schober als Paradebeispiel, wo die Anfahrt zur Schlachtung maximal 30 Kilometer beträgt. Die Betäubung und Schlachtung finde dabei mit einzelnen Tieren statt und nicht in Gruppen.
Nachhaltigkeit ist auch bei Brot ein wichtiges Thema. Das betrifft besonders Vollkornbrot, wo das ganze Getreidekorn inklusive Schale verwendet wird. Bio ist deswegen hier besonders wichtig, weil sich synthetische Spritzmittel und Mineraldünger in der Schale ablagern können. In nachhaltig produziertem Vollkornbrot finden sich weniger unerwünschte Rückstände von Schadstoffen.
Bio-Landwirtschaft ist auch für das Artenreichtum wichtig. Auf Bio-Äckern leben um 50 Prozent mehr Mikroorganismen, Insekten, Kleintiere und Vögel.
Planet A Foods: Münchner Startup bietet kakaofreie Schokolade
Fairtrade-Siegel wichtig bei Schokolade
Ein großes Streitthema bei Lebensmitteln ist auch Schokolade. Kakao und Zucker werden teilweise unter menschenverachtenden und für die Umwelt schädlichen Umständen hergestellt. So sind Kinderarbeit und die Abholzung von Regenwäldern keine Seltenheit. Siegel wie Fairtrade dagegen sichern faire Bedingungen für die Kakao- und Zuckerbäuer:innen. Konsument:innen sollten vor allem auf solche Zertifizierungen achten. markta.at verspricht bei seinen Produkten höchste Nachhaltigkeit für das Osterfestessen.