Oberösterreich

Massenkündigungen jetzt auch bei Runtastic

© Runtastic/adidas, Montage Trending Topics
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Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Der einstige Star der Startup-Welt ist nur mehr ein Schatten seiner selbst, bzw. eine App, die der Sport-Konzern adidas als Teil seines Kundenbindungsprogramms sieht. Zuletzt wurden Runtastic-Nutzer:innen wie berichtet ihre Daten an adidas übertragen, um zu vermeiden, dass Dinge wie Aktivitäten, Follower:innen, Challenge-Teilnahmen und -Beiträge, Newsfeed-Einträge und Ziele einfach gelöscht werden. Nun hat Runtastic-Chef Scott Dunlap, der 2019 als Nachfolger von Florian Gschwandtner eingesetzt wurde, weitere herbe Einschnitte bekannt gegeben.

So werden am Standort Pasching nahe Linz 70 von 250 Mitarbeiter:innen in den nächsten Monaten abgebaut. Außerdem werde man sich künftig nur mehr auf die Running-App, die ohnehin längst das adidas-Logo ziert, fokussieren. Die Training-App, die Workout-Pläne bot, wird demnach eingestellt – sie hat natürlich in den letzten Jahren viel Konkurrenz bekommen. „Der Schritt ist für uns alle ein sehr herausfordernder“, so Scott Dunlap in einer Stellungnahme. „wir setzen alles daran, den Veränderungsprozess respektvoll zu gestalten.“

Runtastic-User müssen Daten an adidas übertragen – oder sie werden gelöscht

Runtastic mitten im Patentstreit mit Nike

Runtastic wurde 2009 von Florian Gschwandtner, Christian Kaar, René Giretzlehner und Alfred Luger gegründet und dann 2015 an den deutschen Sportartikelhersteller adidas verkauft. Wie zuletzt berichtet, ist durch den Datentransfer der Runtastic-Nutzerdaten hinüber zu adidas die einst populäre Lauf-App nur mehr ein Anhängsel bzw. eine Funktion der adiClub-Mitgliedschaft zur Kundenbindung. Außerdem hat adidas Runtastic-Patente dazu genutzt, um den Erzrivalen Nike aus den USA wegen IP-Verletzungen bei Apps zu verklagen (mehr dazu hier).

adidas selbst ist wegen dem Kanye-West-Deal zuletzt massiv belastet worden, die Kooperation mit dem kontroversen Rapper kostete dem deutschen Konzern 1,3 Milliarden Dollar und bei vielen den guten Ruf. Zuletzt kündigte Bjørn Gulden, Vorstandsvorsitzender von adidas, an: „2023 wird ein Übergangsjahr sein, um die Basis für 2024 und 2025 zu legen. Wir müssen Lagerbestände abbauen und Rabatte reduzieren. Im Jahr 2024 können wir dann wieder mit dem Aufbau eines profitablen Geschäfts beginnen.“ Damit ist klar, woher die Entscheidung für den Stellenabbau rührt.

Der Fall von Runtastic erinnert ein wenig an das Schicksal von Shpock, das nach dem Verkauf 2015 an den norwegischen Medienkonzern Schibsted 2019 ebenfalls Massenkündigungen erfuhr. Nach einer bewegten Geschichte gehört Shpock nunmehr in der Mehrheit Russmedia Equity Partners. News vom Unternehmen gab es schon länger nicht mehr.

Kanye-West-Deal kostet adidas 1,3 Milliarden Dollar

 

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