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Mathe-Nachhilfe ist ein Millionengeschäft. Das Startup ClassNinjas will diesen Markt erobern.

Das Maskottchen der Firma ClassNinjas © ClassNinjas
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Sommerzeit bedeutet für Schüler Freizeit. Oder auch nicht.

Denn viele Schüler müssen für den Nachzipf büffeln, und das meiste Kopfzerbrechen bereitet ihnen traditionellerweise die Mathematik. Der Markt für Nachhilfe wird in Österreich auf rund 100 Millionen Euro geschätzt, im gesamten deutschsprachigen Raum sind es satte 1,5 Milliarden. Und davon wird das meiste Geld für Nachhilfestunden in Mathe ausgegeben.

Diese Zahlen kennt der Jungunternehmer Karim Saad nur zu gut. Denn nach seiner Zeit bei Red Bull (dort hat er unter anderem dieses virale Video mit Fußballstar Neymar gedreht) hat sich der 36-Jährige ins Abenteuer Selbstständigkeit gestürzt und arbeitet seit mehr als einem Jahr an ClassNinjas. Dabei handelt es sich um ein EduTech-Startup, das Schülern der fünften bis achten Schulstufe mit Hilfe von animierten Videos die sperrige Materie zwischen Pythagoras, reellen Zahlen und π noch einmal in jugendlicher Sprache („Epic Win!“) erläutert.

Adam Shehata, Karim Saad und Jesús Espejo von ClassNinjas. © ClassNinjas
Adam Shehata, Karim Saad und Jesús Espejo von ClassNinjas. © ClassNinjas

„Man lernt fürs ganze Leben“

“Ich bin einer der schlechtesten Matheschüler aller Zeiten gewesen“, sagt Saad zu Trending Topics. Später hätte er dann realisiert, dass gute Mathe-Verständnisse nicht nur für das Bestehen von Prüfungen notwendig sind, sondern im späteren Leben auch generell von Wert sind. “Man lernt nicht nur, um den Test zu bestehen, sondern fürs ganze Leben”, sagt Saad. “Die meisten Kids verstehen nicht, warum Mathematik wichtig ist“, und das wolle er mit dem E-Learning-Angebot von ClassNinjas ändern.

Bisher nach einem Soft Launch für erste Nutzer zugänglich, soll ClassNinjas mit dem Start ins neue Schuljahr Online-Kurse für Schüler der fünften bis neunten Schulstufe bereit stellen. Die User (also wohl meistens die Eltern) sollen für kostenpflichtige Teile der Online-Plattform neun Euro pro Monat abdrücken – und zwar dann, wenn man nach dem Ansehen der Videos sein Wissen unter Beweis stellen und eine Schularbeit simulieren wollen.

+++ Der große Trending Topics Guide zu den smartesten EduTech-Startups Österreichs +++

Business Angel investierte 900.000 Euro

Viel Wert wird dabei aufs Storytelling und die Animationen in den Lern-Videos gelegt. “Die Drehbücher werden immer von Leuten geschrieben, die unterrichten und die die Sprache der Jugendlichen erstehen”, sagt Saad. In seinem Team arbeiten vier Lehrer mit.  Ein animierter Ninja führt dabei durch die kurzweiligen Videos und lernt auf seinem Weg etwa die alten Griechen Pythagoras und Archimedes und deren mathematischen Erkenntnisse kennen. Nutzer können für absolvierte Quizzes und Aufgaben außerdem Abzeichen sammeln – das soll sie motivieren.

Aktuell sind die Lehrinhalte für die fünfte und die achte Schulstufe fertig, der Content für die sechste uns siebte Klasse kommen demnächst – genauso wie die Apps für Android und iPhone. “Um die Kids zu erreichen, braucht man native Apps”, sagt Saad. Und die Entwicklung der Software und der Inhalte hat einiges an Geld gekostet. Zum Glück hat der Gründer einen Business Angel gefunden, der bisher insgesamt 900.000 Euro in das Projekt investiert hat.

“Ich habe einen Business Angel, dem das Thema Bildung sehr wichtig ist. Bei EdTech muss man einen philanthropischen Ansatz haben, weil das Geschäft sehr schwer ist”, sagt Saad. “Das meiste Geld für Nachhilfe wird wird für Mathematik ausgegeben. Aber analoge Nachhilfe ist noch sehr gefragt, und es wird noch dauern, bis sich das ins Digitale verschiebt.”

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