110 Gramm

MeaTech: Startup züchtet größtes Labor-Steak der Welt

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Eigentlich liegen die Argumente gegen den Fleischkonsum auf der Hand. Trotzdem isst ein Großteil der Menschen in Österreich weiterhin regelmäßig Fleisch, wie etwa der Fleischatlas dieses Jahr gezeigt hat (Tech & Nature berichtete). Auch wenn der Fleischkonsum in den letzten Jahren leicht zurückgegangen ist, hat doch jede/r in Österreich 2019 durchschnittlich 93,8 Kilogramm Fleisch verbraucht. 62, 6 Kilogramm landeten davon auf dem Teller, der Rest, zumeist Schlachtabfälle, in Tierfutternäpfen.

Um die Nachfrage nach Fleisch in der Zukunft nachhaltiger bedienen zu können, wird momentan weltweit fieberhaft an der Kommerzialisierung von synthetischem Fleisch gearbeitet. Im Bereich Laborfleisch, auch In-Vitro Fleisch genannt, geht es im Moment Schlag auf Schlag. Das isrealische Unternehmen MeaTech 3D hat nun einen weiteren Meilenstein im In-Vitro-Bereich erreicht: Wie das Unternehmen am Montag angekündigt hat, haben sie mithilfe von 3D-Druck das bisher größte im Labor gezüchtete Steak mit einem Gewicht von fast 110 Gramm hergestellt.

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Steak aus Muskel- und Fettzellen

Das Steak besteht aus echten Muskel- und Fettzellen, die aus Gewebeproben einer Kuh gewonnen wurden. Die für die Herstellung des Steaks verwendeten Zellen wurden laut Angaben des Unternehmens in einem Verfahren hergestellt, bei dem zunächst Rinderstammzellen aus Gewebeproben isoliert und vermehrt werden. Nach Erreichen einer ausreichenden Zellmasse wurden die Stammzellen zu Biotinten formuliert, die mit dem firmeneigenen 3D-Biodrucker von MeaTech kompatibel sind. Die Biotinten wurden anhand einer digitalen Designdatei einer Steakstruktur gedruckt. Das gedruckte Produkt wurde zur Reifung in einen Inkubator gelegt, wo sich die gedruckten Stammzellen in Fett- und Muskelzellen differenzierten, die sich zu Fett- bzw. Muskelgewebe entwickeln und das MeaTech-Steak bilden.

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Pilotanlage geplant

MeaTech 3D arbeitet seit 2019 an Technologien zum Herstellen von kultiviertem Fleisch. Das Unternehmen erklärt, es wolle kultiviertes Fleisch zu den gleichen Kosten wie konventionelles Fleisch herstellen. Doch es wird noch dauern, bis die Steaks auf den Tellern der Konsument:innen landen. Der erste Schritt des Unternehmens auf den Markt wird darin bestehen, das kultivierte Fett als Zutat für andere Produkte zu verkaufen. Derzeit ist eine eine Pilotanlage geplant, die 2022 errichtet werden soll.

Neben Steak spezialisiert sich die MeaTech 3D auch auf kultiviertes Hühnerfleisch. Seit Anfang 2021 ist das belgische Startup Peace of Meat eine Tochtergesellschaft des israelischen Unternehmens. Diese bringen die Expertise und die Technologien für die Produktion von zellbasiertem Hühnerfett mit. Das kultivierte Hühnerfett soll laut Angaben von MeaTech 3D rein pflanzliche Fleischalternativen „veredeln“, welche somit zu einem Hybrid aus pflanzlichen und kultivierten Fleischzutaten werden.

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Viele Unternehmen arbeiten an Laborfleisch

Unternehmen auf der ganzen Welt bemühen sich um die Herstellung von Fleisch aus Zellkulturen. Sie argumentieren, dass die Erzeugung von Fleisch ohne Aufzucht und Schlachtung von Tieren besser für die Umwelt, den Tierschutz und möglicherweise auch für die Gesundheit ist. So wurde das erste Steak, das aus Zellen gezüchtet wurde, im Dezember 2018 von einem anderen israelischen Unternehmen, Aleph Farms, produziert. In diesem Jahr konnten weiterhin einige Food-Unternehmen Erfolge verbuchen: Anfang 2020 hatte das spanische Unternehmen Novameat ein Steak aus pflanzlichen Zutaten produziert. Im vergangenen November hat das isrealische Unternehmen Redefine Meat in London sein 3D-gedrucktes Steak auf Pflanzenbasis vorgestellt.

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