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Sieht aus wie ein Steak, schmeckt wie ein Steak, ist aber ein Pilz

Sieht aus wie ein Steak, ist aber ein Pilz © Meati Foods
Sieht aus wie ein Steak, ist aber ein Pilz © Meati Foods
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Es sieht aus wie ein saftiges Steak und schmeckt angeblich auch genau so. Der Fleischanteil liegt allerdings bei Null Prozent. Die Rede ist von den Produkten eines neuen Food-Startups aus den USA. Meati Foods stellt Fleischersatz aus Pilzen her und sorgt mit realistisch aussehenden „Fleischstücken“ wie Steaks oder Hühnerbrust für Aufsehen. Bisher setzen ähnliche Projekte vor allem auf fein gehacktes „Fleisch“, in der Regel in Form von Burger-Patties.

Pilzfasern wie Muskelfasern

In der Halle von Meati Foods in Boulder, Colorado sieht es ein wenig aus, wie in einer Brauerei. Dort wachsen in Fermentations-Tanks Mycelien, also Strukturen, die aus den fein-fadenförmigen Zellen eines Pilzes bestehen. Die Eigenschaften dieser Mycelien eignen sich offenbar, um Geschmack und Textur von Fleisch realistisch nachzubilden – die fadenförmige Struktur der Pilzfasern ist laut den Gründern mit der von Muskelfasern vergleichbar.

Hühnerbrust von Meati Foods © Meati Foods
„Hühnerbrust“ von Meati Foods © Meati Foods

Das Startup setzt auf einen der am schnellsten wachsenden Pilze und ist damit fähig, schnell große Mengen zu produzieren. Ein Fermentations-Tank kann so quasi über Nacht vollständig gefüllt werden. Meati Foods geht davon aus, dass es mit der Methode möglich ist, über Nacht das Äquivalent von bis zu 4.500 Rindern an „Fleisch“ zu produzieren.

Bis man das Meati-Foods-Steak verkosten kann, wird es allerdings noch dauern. Im Frühjahr will das Startup erste Restaurants in Colorado beliefern. Das mittelfristige Ziel sei aber auch der Einzelhandel, wobei dafür noch die Produktionskosten optimiert werden müssen.

Fleischproduktion als Klimakiller

Hoher Fleischkonsum, harter Wettbewerbsdruck bei Produzenten, Massentierhaltung unter unnatürlichen Bedingungen – die Fleischindustrie zählt laut Experten zu den größten CO2-Emittenten der Welt. Laut dem Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) sind die fünf weltweit größten Fleischproduzenten – das sind der brasilianische Konzern JBS sowie die US-amerikanischen Firmen Tyson, Cargill, Dairy Farmers of America und Fonterra – verantwortlich für mehr Treibhausgasemissionen als die Ölkonzerne ExxonMobil, Shell oder BP.

Forscher, Startups und Unternehmen suchen daher nach weniger umweltschädlichen Alternativen – gleichzeitig soll die Fleischlust der Konsumenten aber befriedigt werden. In diesem Fahrwasser ist beispielsweise Beyond Meat groß geworden. Das US-Startup bietet vegane Burger-Patties an, die wie Fleisch aussehen und schmecken und wird von Promis wie Bill Gates oder Leonardo DiCaprio unterstützt.

Burger-Patties von Beyond Meat © Beyond Meat
Burger-Patties von Beyond Meat © Beyond Meat

Rebel Meat aus Österreich

Seit Mai notiert Beyond Meat an der New Yorker Börse, entwickelte sich dort im Jahresverlauf zum Shootingstar und liegt selbst nach dem aktuellen Absturz noch im Plus – laut Analysten mit starkem Wachstumspotenzial. In Österreich springt das Startup Rebel Meat mit einem anderen Konzept auf den Trend auf: „Blended Meat“ verspricht weniger Fleischkonsum, bei gleichem Genuss, da nur ein Teil des Fleisches durch pflanzliche Alternativen ersetzt wird – konkret sind es Pilze, die das Fleischlaberl ergänzen.

Rebel Meat: Wiener Startup will Fleischkonsum mit neuem Burger reduzieren

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