Steirisches MedTech ilvi holt sich ebenfalls ein Millionen-Investment von eQventure
Die Grazer eQventure rund um Herbert Gartner war heuer wohl einer der umtriebigsten VCs in Österreich. Die Liste der Investments wird in den letzten Tagen und Wochen stetig länger (zB hier, hier, hier oder hier). Der jüngste Neuzugang: Das steirische MedTech ilvi, das Gesundheits- und Vitalwerte von Patienten digital direkt am Krankenbett erfasst. eQventure war bei einer knapp siebenstelligen Finanzierungsrunde Lead-Investor. eQventure hält nun rund 28,3 Prozent an der erst heuer gegründeten Firma.
Handschriftliche Dokumentation in Krankenhäusern
„Im Gesundheitswesen werden täglich eine Vielzahl von Gesundheits- und Vitalwerten wie zum Beispiel Blutdruck, Temperatur, Puls, Sauerstoffsättigung, Blutzucker oder der Heilungsverlauf einer Wunde erfasst. Vielfach ist es noch üblich, dass diese Daten primär handschriftlich dokumentiert werden“, erklärt ilvi-CEO Erwin Berger. Diese Art der Aufzeichnung berge ein hohes Fehlerpotenzial und sei für Krankenhäuser und Pflegestationen ein großer Kostenfaktor.
Ilvi: kleines Gerät statt Kugelschreiber
ilvi hat eine Hardware- und Software-Lösung entwickelt, die diese Werte direkt am Krankenbett erfasst, indem sie über Bluetooth mit diversen Geräten kommuniziert. Die Daten werden dann direkt in das Krankenhaus-Informationssystem (KIS) übertragen. Das System hat außerdem eine Schnittstelle, an der Apps von Drittanbietern leicht andocken können. „ilvi ist klein, handlich und passt in jede Kitteltasche“, sagt Berger. „Pflegepersonal und Ärzte gewinnen durch die optimierten Prozesse deutlich Zeit für die Patientenbetreuung“.
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Das Personal meldet sich per NFC bei ilvi an und erfasst dann die Personendaten über den Barcode am Armband des Patienten. Nach einer Messung verbindet sich ilvi dann kontaktlos mit dem Messgerät und überträgt die Werte. Zusätzlich kann ein Pfleger oder eine Pflegerin Notizen zum Zustand und Fotos hinzufügen, um etwa einen Wundverlauf besser dokumentieren zu können.