Mega-Ransomware-Angriff auf MediaMarkt Saturn legt Kassen lahm
Ransomware-Attacken sind für Unternehmen heute eine massive Bedrohung. Dabei handelt es sich um Angriffe, bei denen Kriminelle den Zugang zu Geräten sperren oder darauf enthaltene Daten verschlüsseln. Um wieder den Zugriff zu erhalten, müssen die Betroffenen Lösegeld zahlen, häufig in Form von Kryptowährungen. Nun wurde ein echter Elektronik-Handelsriese zum Opfer so eines Angriffs: Die Mediamarktsaturn-Holding. Am Wochenende haben laut Spiegel Hacker die Server des Konzerns mit einem Verschlüsselungstrojaner angegriffen und das Kassensystem teilweise lahmgelegt.
Mediamarktsaturn-Läden bleiben offen
Bei der Attacke soll es sich um einen „Kryptovirus“ handeln, der mehr als 3.000 Server befallen und verschlüsselt hat. Laut einer Sprecherin der Ceconomy AG, die die Märkte betreibt, bleiben die Läden trotz des Angriffs offen. Die Cyberattacke betreffe sämtliche Landesgesellschaften von Mediamarktsaturn. Der Verkauf könne dennoch weitergehen, allerdings nur gegen Bargeld und ohne die Ausstellung von Rechnungen oder Kassenzetteln. Zudem könne nur Bestandsware aus dem jeweiligen Markt verkauft werden. Warenbestellungen, Rückgaben oder Abholungen sollen derzeit nicht möglich sein.
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Ceconomy betont laut t3n, dass die Online-Shops nicht betroffen sind, wenn auch das genaue Ausmaß des Angriffs nicht bekannt ist. Beide Ketten betreiben etwa 1.000 Märkte in 13 europäischen Ländern. Dazu gehören Deutschland, Österreich und die Niederlande. Unklar ist noch, ob Daten von Kund:innen durch den Angriff kompromittiert wurden. Ceconomy zufolge arbeiten sowohl interne als auch externe Expert:innen momentan mit den zuständigen Behörden daran, etwaige Schäden so schnell wie möglich zu identifizieren. Ob der Konzern mit den Hackern in Kontakt steht, ist noch nicht bekannt.
Black Friday steht schon vor der Tür
Auf jeden Fall sollte der Konzern das Problem möglichst schnell beheben. Pro Jahr machen beide Ketten zusammen etwa 20 Milliarden Euro Umsatz, wobei mehr als zwei Drittel aus dem Handel im Geschäft stammen. In weniger als drei Wochen, am 26. November, steht außerdem der Black Friday vor der Tür, wo der Ansturm auf Geschäfte aufgrund von Rabatten immer gewaltig ist. Haben Mediamarkt und Saturn den Ransomware-Angriff bis dahin nicht gelöst, könnten sehr hohe Verluste drohen.
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