Megadeal der Neobanken: Qonto kauft Penta
Qonto schließt 486 Millionen Euro Series-D-Finanzierungsrunde ab und investiert über 100 Millionen Euro in den deutschen Markt: Mit dieser Meldung ließ zu Jahresbeginn das französische Fintech Qonto aufhorchen. Jetzt ist klar, was mit Teilen dieser Gelder passiert: Heute wird offiziell die Übernahme des deutschen Rivalen Penta bekannt gegeben.
Sowohl Qonto als auch Penta haben sich als Quasi-Banken für KMU, Startups und Freelancer entwickelt. Anstatt sich bei traditionellen Banken Konten zu holen, können Unternehmen bei den Fintechs Konten eröffnen und bekommen dazu Kreditkarten, Software für die Buchhaltung und zahlreiche Integrationen für Web-Dienste. Nun gehören die einstigen Konkurrenten zusammen.
„Als Steve Anavi und ich Qonto im Jahr 2016 gründeten, hatten wir das ehrgeizige Ziel, den Finanzalltag für KMU und Selbstständige in ganz Europa zu vereinfachen. Heute sind wir bereits in vier europäischen Märkten vertreten. Ich bin sehr stolz auf das, was wir bisher erreicht haben, aber wir wollen heute noch weiter gehen. Der natürliche nächste Schritt war der Zusammenschluss mit Penta“, so Alexandre Prot, CEO von Qonto. Penta wurde 2017 gegründet.
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Zusammen 300.000 Kund:innen
Zu den 250.000 Kund:innen von Qonto kommen nun die etwa 50.000 von Penta dazu. Mittelfristig wird dann auch die Penta-Marke verschwinden. „Zusammen schaffen Qonto und Penta den europäischen Marktführer für digitale Unternehmensfinanzierung mit mehr als 300.000 Kunden und 900 Mitarbeiter:innen“, heißt es in einer Aussendung. Neben den Kernmärkten Frankreich und Deutschland wolle man vor allem in Italien und Spanien weiter wachsen.
Das ehrgeizige Ziel: Bis 2025 soll Qonto dann die Finanzlösung für eine Million europäische KMU und Selbstständige sein. bedeutet: In drei, vier Jahren soll die aktuelle Kund:innenzahl noch einmal mehr als verdreifacht werden.
Wie viel sich Qonto Penta kosten lässt, ist aktuell nicht zu erfahren. Fest steht, das Penta bisher mehr als 80 Millionen Dollar an Risikokapital, etwa 200 Mitarbeiter:innen, den wichtigen deutschen Markt sowie etwa 50.000 Kund:innen zu den Franzosen mitbringt. Dementsprechend kann man von einem dreistelligen Millionenbetrag ausgehen, den Qonto für die Übernahme bezahlt.