Gastbeitrag

Meine 10 größten Fehler im Krypto-Markt seit 2016 – und was ich daraus gelernt habe

10 Learnings Graffiti. © Grok / Trending Topics
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Ed Prinz fungiert als Vorsitzender von DLT Austria, der renommiertesten gemeinnützigen Organisation in Österreich, die auf Blockchain-Technologie spezialisiert ist. In seinen Gastbeiträgen beschäftigt er sich mit den führenden Krypto-Assets und ihrer Rolle in der Finanzwelt.

Seit 2016 bin ich im Krypto-Markt aktiv. Ich habe in dieser Zeit viele Höhen und Tiefen erlebt, Gewinne gemacht – und auch Verluste. Rückblickend muss ich zugeben, dass viele dieser Verluste 2016 bis Anfang 2018 vermeidbar gewesen wären, hätte ich bestimmte Fehler nicht immer wieder gemacht. Deshalb möchte ich hier meine Erfahrungen teilen, in der Hoffnung, dass andere von meinen „Lesson Learned“ profitieren und nicht dieselben Fehler machen.

1. Die falsche Börse gewählt

Einer meiner ersten Fehler war, mich für die falschen Börsen zu entscheiden. Hohe Gebühren für Einzahlungen und Abhebungen haben mir unnötig Geld gekostet. Schlimmer noch: Ich habe mich auf Börsen registriert, die entweder meine gewünschten Token nicht unterstützt haben oder in entscheidenden Momenten offline waren.

Mein Learning:

Die Auswahl der passenden Börse ist von zentraler Bedeutung. Mittlerweile nehme ich mir die Zeit, gründlich zu recherchieren, bevor ich eine Börse nutze – sei es im zentralisierten (CeFi) oder dezentralisierten Bereich (DeFi). Ich vergleiche Gebühren, das Angebot an Krypto-Assets und achte auf die Sicherheit. Ein bisschen Zeit für die Recherche zu investieren, spart langfristig Geld und Stress.

2. Keine Gewinne mitgenommen

Immer wieder habe ich den Fehler gemacht, Gewinne nicht rechtzeitig zu realisieren. Ich sah meine Tokens im Wert steigen und dachte: „Der Kurs wird sicher noch weiter nach oben gehen.“ Oft endete das damit, dass ich die Gewinne wieder verloren habe, als die Kurse plötzlich einbrachen.

Mein Learning:

Es ist wichtig, klare Gewinnziele zu setzen und Teilgewinne mitzunehmen. Heute frage ich mich: „Wie viel würde ich bereuen, nicht verkauft zu haben, wenn der Kurs morgen auf null fällt?“ Diese Frage hilft mir, rationaler zu handeln und nicht von Gier getrieben zu sein.

3. Dem Hype hinterhergelaufen

Wenn ein Coin plötzlich in die Höhe geschossen ist, konnte ich oft nicht widerstehen und habe gekauft – oft genau dann, wenn der Kurs am höchsten war. Ich habe mich von Emotionen und FOMO (Fear of Missing Out) leiten lassen, statt rational zu handeln.

Mein Learning:

Ich habe gelernt, nicht auf den Hype aufzuspringen, sondern nach Tokens bzw. Projekten zu suchen, die noch Potenzial haben, aber noch nicht im Rampenlicht stehen. Es ist wichtiger, Trends früh zu erkennen, als hinter ihnen herzulaufen.

4. Über-Trading betrieben

Ich war lange Zeit davon überzeugt, dass ich durch ständiges Kaufen und Verkaufen meine Gewinne maximieren könnte. Doch das Gegenteil war oft der Fall. Übertrading hat nicht nur zu Verlusten geführt, sondern mich auch emotional ausgelaugt.

Mein Learning:

Weniger ist oft mehr. Heute investiere ich in Projekte, von denen ich überzeugt bin, und lasse sie laufen, bis sie meine Ziele erreicht haben. Ich habe gelernt, dass Geduld oft die beste Strategie ist.

5. Hebelhandel ohne Stop-Loss miterlebt

Auch wenn ich selbst nie mit Hebel gehandelt habe, habe ich bei Freunden hautnah miterlebt, wie riskant diese Strategie sein kann. Der Hebelhandel bietet die Möglichkeit, mit wenig Kapital große Positionen zu eröffnen – was verlockend klingt, aber auch enorme Risiken birgt. Ich habe gesehen, wie schnell sie in turbulenten Marktphasen ihre gesamten Einsätze verloren haben, weil sie entweder keine Stop-Losses gesetzt hatten oder die Marktvolatilität falsch einschätzten.

Mein Learning:

Der Hebelhandel ist nichts für Anfänger und sollte nur mit klarem Risikomanagement genutzt werden. Wer Hebel einsetzen möchte, sollte sich intensiv mit Stop-Loss-Strategien und Marktmechanismen auseinandersetzen, um Verluste zu begrenzen. Auch als Außenstehender habe ich gelernt, dass ein vorsichtiger Umgang mit Risiken essenziell ist – und dass es oft besser ist, auf Hebel zu verzichten.

6. Krypto auf Börsen gelagert

Bequemlichkeit hat mich dazu verleitet, meine Tokens lange auf Börsen zu lassen. Das war ein riesiger Fehler. Ich habe die Kontrolle über mein Vermögen aus der Hand gegeben und musste ständig bangen, ob die Börsen sicher sind.

Mein Learning:

Selbstverwahrung ist der Schlüssel zur sicheren Aufbewahrung. Heute nutze ich Hardware-Wallets, um meine Krypto-Assets sicher aufzubewahren. Ich habe gelernt, dass Bequemlichkeit keine Entschuldigung für unnötige Risiken sein sollte.

7. Blindes Vertrauen in Influencer bei anderen beobachtet

Ich selbst habe nie auf Krypto-Influencer vertraut, doch ich habe oft gesehen, wie andere diesem Fehler erlagen. Viele meiner Bekannten haben sich von Influencern überzeugen lassen, in bestimmte Projekte zu investieren – meist ohne selbst zu recherchieren. Die Folgen waren oft enttäuschend: fragwürdige Projekte, gescheiterte Investments und verlorenes Kapital. Es hat mich erschreckt, wie wenig Transparenz und Hintergrundwissen oft hinter den Empfehlungen stand.

Mein Learning:

Auch wenn ich selbst nicht darauf hereingefallen bin, wurde mir bewusst, wie wichtig eigene Recherchen sind. Hinterfrage alles, was du hörst, und verlasse dich nicht auf Dritte – auch nicht auf vermeintlich seriöse Quellen. Nur wer sich selbst informiert, kann fundierte Entscheidungen treffen. Diese Erkenntnis habe ich verinnerlicht und teile sie oft mit anderen, die noch am Anfang ihrer Krypto-Reise stehen.

8. Zu wenig oder zu viel diversifiziert

Es gab Phasen, in denen ich mein gesamtes Investment auf einen einziges Projekt (Ethereum) konzentriert hatte, und andere, in denen ich mein Portfolio so breit gestreut habe, dass ich den Überblick verloren habe. Beide Ansätze hatten ihren Preis: Entweder habe ich Chancen auf andere vielversprechende Projekte verpasst, oder ich war nicht in der Lage, rechtzeitig auf einzelne Entwicklungen zu reagieren.

Mein Learning:

Eine ausgewogene Diversifikation ist entscheidend. Ich fokussiere mich heute auf Projekte aus unterschiedlichen Bereichen und Narrativen, um Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.

9. An Projekten festgehalten

Ich habe mich oft in die Geschichten hinter bestimmten Projekte verliebt und wollte nicht akzeptieren, dass es Zeit war, auszusteigen. Dieses emotionale Festhalten hat mich viele Gewinne gekostet.

Mein Learning:

Es ist wichtig, rational zu bleiben und regelmäßig die eigenen Positionen zu bewerten. Emotionen dürfen keine Rolle spielen, wenn es um Investitionsentscheidungen geht.

10. Gesundheit vernachlässigt

Der Krypto-Markt kann stressig sein. In Phasen hoher Volatilität habe ich 2017 stundenlang Charts verfolgt, schlecht geschlafen und oft Mahlzeiten ausgelassen. Das hat nicht nur meine mentale, sondern auch meine physische Gesundheit beeinträchtigt.

Mein Learning:

Nichts ist wichtiger als die eigene Gesundheit. Ich achte heute darauf, ausreichend zu schlafen, gesund zu essen, regelmäßig Sport zu treiben und Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Gewinne bedeuten wenig, wenn man nicht gesund ist oder niemanden hat, mit dem man sie teilen kann.

Fazit

Zu Beginn 2016 bis Anfang 2018 habe ich viele Fehler gemacht, aber aus jedem einzelnen etwas gelernt. Heute gehe ich deutlich überlegter und disziplinierter an den Kryptomarkt heran. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen euch helfen, ähnliche Fehler zu vermeiden. Der Kryptomarkt bietet enorme Chancen – aber nur, wenn man klug und umsichtig handelt.

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