Menschen mit Autismus trainieren österreichische Bilderkennungs-KI
Wenn Software im Bereich von Maut und verkehrs-Management eingesetzt wird, dann geht es vor allem um eines: Sie muss Kennzeichen und Fahrzeuge eindeutig erkennen und klassifizieren können, um richtig zu funktionieren. Das österreichische Unternehmen Kapsch TrafficCom, das unter anderem technische Lösungen für die elektronische Maut oder Sonderfahrstreifen anbietet, hat da einen ganz besonderen Weg gefunden, um seine Bilderkennungs-KI zu trainieren.
Und zwar mit der Hilfe von Menschen mit Autismus. Seit 2019 annotiert ein Team in Wien Daten, bedeutet: Bildinhalte, etwa ein Auto, werden händisch markiert – und das hilft letztendlich der Software dabei, in Folge selbstständig Objekte oder Kennzeichen in Aufnahmen von der Straße erkennen zu können. Nun wird die Initiative auf Südamerika, genauer gesagt auf Chile, ausgeweitet.
Detailorientierung und Ausdauer
„Menschen mit Autismus sind auf dem Arbeitsmarkt stark benachteiligt, aber sie haben genau die Fähigkeiten, die wir für diese Art von Arbeit brauchen, so dass dies eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten ist“, so Samuel Kapsch, Region Head Latin America bei Kapsch TrafficCom. Menschen mit Autismus würden oft Fähigkeiten wie Detailorientierung und Ausdauer mitbringen, die genau für diese Art der Arbeit wichtig seien.
Durch die Initiative erhofft man sich einen Wettbewerbsvorteil. „Es gibt kein anderes Unternehmen in unserer Region, das eine ähnliche Initiative umsetzt“, so Kapsch weiter. Kapsch TrafficCom, mit Hauptsitz in Wien, hat Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern. Das Unternehmen mit rund 4.000 Mitarbeiter:innen machte im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von 539 Mio. Euro.