Vergünstigung

Menstruation: Bio-Supermarkt Denns bietet Rabatt für Hygieneprodukte

Menstruationsartikel: Denns führt Rabatt ein © PatriciaMoraleda on Pixabay
Menstruationsartikel: Denns führt Rabatt ein © PatriciaMoraleda on Pixabay
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Das Thema Menstruation wird derzeit in Unternehmen und in der Politik intensiv diskutiert. Ein Paradebeispiel dafür ist ein neues Gesetz in Spanien, laut dem Frauen bei Menstruationsproblemen bald bezahlte Urlaubstage nehmen können. Das Gesetz trägt den Titel „reproduktive Gesundheit und sexuelle Rechte von Frauen“ und macht Spanien zum ersten europäischen Land, in dem Menstruationsbeschwerden als expliziter Grund für eine Krankmeldung gelten. Angesichts dieser Problematik zeigen nun viele Firmen Solidarität mit Frauen und wollen etwas dazu beitragen, sie bei der Periode zu unterstützten. Dazu gehört unter anderem der Bio-Supermarkt Denns, der nun entsprechende Produkte billiger anbietet.

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„Unvermeidbare Kosten“ für Frauen reduzieren

Ab dem heutigen Montag bietet Denns nach eigenen Angaben österreichweit bis einschließlich 31. Dezember 2022 alle Damenhygieneartikel um zehn Prozent reduziert an. Dazu zählen natürlich auch Periodenprodukte. „Mit der Preissenkung in Eigeninitiative möchten wir ein Zeichen setzen und Frauen in einem Bereich finanziell entlasten, in dem für sie unvermeidbare Kosten entstehen“, heißt es von dem Unternehmen.

Die weibliche Periode ist Denns zufolge nach wie vor ein Tabuthema. Dabei gehört diese Jahrzehnte lang zum Alltag der meisten Frauen. Damit verbunden sind auch zwingende Ausgaben für Damenhygieneartikel. Statistisch betrachtet benötige eine Frau im Laufe ihres Lebens für durchschnittlich 500 Zyklen in etwa 10.000 bis 17.000 Tampons beziehungsweise Binden. Diese Produktgruppe war noch bis vor nicht allzu langer Zeit in Österreich mit 20 Prozent besteuert, gleichgesetzt mit Champagner, Kaviar und anderen Luxusartikeln. Mittlerweile ist der Steuersatz in Österreich auf zehn Prozent gesenkt worden. Jedoch leben in Österreich rund 14 Prozent der Frauen unter der Armutsgrenze.

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Denns will „Period Poverty“ bekämpfen

Damit verbunden sei auch manchmal die sogenannte „Period Poverty“ – das Phänomen, dass Periodenprodukte zu einer großen finanziellen Belastung werden oder nicht mehr leistbar sind. Gerade in der momentanen Inflationswelle ist das ein großes Problem. Sogar Frauen aus der Mittelschicht würden mittlerweile die Teuerung in diesem Bereich stark zu spüren bekommen. Deswegen will Denns hier ein Zeichen setzen.

„Wir nehmen in einer Branche, in der Frauen in den Führungsetagen noch immer deutlich unterrepräsentiert sind, eine Sonderstellung ein. Nicht nur in den Märkten arbeiten Tag für Tag viele starke Frauen, auch 70 Prozent unserer Führungskräfte sind weiblich. Durch flexible Arbeitsmodelle und eine Gleichstellung in der Bezahlstruktur stellen wir als Unternehmen den Menschen in den Mittelpunkt – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder körperlicher Disposition“, sagt Unternehmenssprecherin Brigitte Nagy.

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Schottland bietet Hygieneartikel gratis an

Es handelt sich nicht um die einzige Aktion, die in dieser Zeit im europäischen Raum in Bezug auf Unterstützung bei Menstruation gemacht wird. So hat die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen im Rahmen einer Kooperation mit einem externen Unternehmen kostenfreie Tampon- und Bindenspender für alle Studierenden installieren lassen. Sie sollen sich in allen Damentoiletten finden und für das „Tabuthema“ mehr Aufmerksamkeit schaffen. Auch hat das Wiener Startup Mimo kürzlich einen „Menstruationsurlaub“ eingeführt (wir berichteten).

Doch auch die Politik muss mehr tun, um Frauen bei der Periode zu entlasten. Vergangenen August hat Schottland hier den Vorstoß gewagt und Menstruationsartikel gratis verfügbar gemacht. Stadtverwaltungen und Bildungseinrichtungen sind seitdem verpflichtet, Menstruationsartikel jedem Menschen, der sie benötigt, zur Verfügung zu stellen. Das schottische Regionalparlament hatte im November 2020 einstimmig für den kostenlosen Zugang zu den Produkten in öffentlichen Gebäuden gestimmt.

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Unterstützung bei Menstruation in Österreich ausbaufähig

Einige Länder haben außerdem die Steuer für Menstruationsartikel mittlerweile abgeschafft. Österreich dagegen liegt mit der zehn-Prozent Steuer lediglich im europäischen Durchschnitt. Auch Denns kritisiert die Zögerlichkeit der Politik und sieht es als wichtig, mehr unterstützende Maßnahmen für Frauen zu schaffen, um sie vor allem finanziell zu entlasten.

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