Wettrennen

Meta AI soll ChatGPT bis Ende 2024 als größter AI-Assistent ablösen

Meta AI am Desktop. © Meta AI / Canva
Meta AI on Desktop. © Meta AI / Canva
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In Europa kann man den AI-Chatbot aus dem Hause Zuckerberg nur via VPN nutzen, in den USA oder Indien steht er schon durch Integrationen in Facebook oder Instagram bereit: Meta Platforms, also der Mutterkonzern von Facebook, WhatsApp, Instagram und Threads, hat mit Meta AI einen hauseigenen ChatGPT-Konkurrenten gestartet. Wegen Unklarheiten beim Datenschutz gibt es ihn noch nicht in der EU.

Bei der Präsentation der neuesten Quartalszahlen kündigte Meta-CEO Mark Zuckerberg ein großes Ziel an. „Wir hatten ein starkes Quartal, und Meta AI ist auf dem besten Weg, bis zum Ende des Jahres der meist genutzte KI-Assistent der Welt zu werden“, so Zuckerberg. „Wir haben das erste Open-Source-KI-Modell auf Frontier-Niveau veröffentlicht, unsere Ray-Ban Meta AI-Brille wird weiterhin gut angenommen, und wir verzeichnen ein gutes Wachstum bei unseren Apps.“

Um ChatGPT als führenden AI-Assistenten heute zu schlagen, müsste Meta AI noch ordentlich zulegen. Im Juni 2024 verzeichnete chatgpt.com dem Analyse-Dienst Similarweb zufolge 2,9 Milliarden Visits. Im Mai lagen die User-Zahlen dem gleichen Analysedienst zufolge bei etwa 260 Millionen Usern, OpenAi selbst zufolge gibt es wöchentlich 100 Mio. User. Andere AI-Chatbots wie Gemini von Google, Perpelxity AI oder Claude von Anthropic kommen bei weitem nicht an die Zahlen von ChatGPT heran:

Warum Meta AI das Attentat auf Donald Trump verheimlichte

Meta greift OpenAI mit Open Source an

Auch wenn sich die Chatbots ChatGPT und Meta AI in Funktionen und UX doch sehr ähneln, gibt es einen fundamentalen Unterschied: Meta Ai wird vom Open Source-Modell Llama 3.1 angetrieben, das sich im Prinzip jeder kostenlos laden kann, um eigene AI-Anwendungen zu bauen. Währenddessen ist GPT-4o, auf dem ChatGPT basiert, proprietär und demnach unter der Kontrolle von OpenAI. Wer GPT-4o für eigene Apps nutzen möchte, muss dafür Gebühren bezahlen.

Dass Meta seine AI-Modelle per Open Source anderen zur Verfügung stellt, untergräbt natürlich das Geschäftsmodell von OpenAI. Zuckerberg glaubt, dass er mit offenen Llama-Modellen sehr viele Entwickler:innen dazu bekommen wird, auf sein Ökosystem zu setzen. Er erwartet sich indirekt Ersparnisse von vielen Milliarden, weil er davon ausgeht, dass die Developer-Community Llama viel effizienter machen wird. Auch von anderen Open-Source-Aktivitäten hätte Meta bereits stark profitiert.

Threads zeigt, wie schnell Meta neue Services wachsen lassen kann

Zuckerberg hat aber natürlich einige, sehr große Hebel in der Hand, um Meta AI in die Größenordnung von ChatGPT wachsen lassen zu können. So etwa kann der AI-Chatbot, der relativ ähnlich wie jener von OpenAI funktioniert, aber etwa Bilder in Fast-Echtzeit berechnen kann, in Instagram, WhatsApp oder Threads integriert werden, um dort potenziell ein Milliardenpublikum zu erreichen Meta Platforms zählte im Juni 2024 über alle seine Angebote hinweg 3,27 Milliarden User (inklusive Doppelzählungen). Würde man Meta AI größer als ChatGPT machen wollen, müsste etwa jeder zehnte Meta-User den Chatbot mindestens einmal im Monat anwerfen.

Dass das für Zuckerberg nicht unmöglich ist, zeigt der Fall Threads. Der Twitter/X-Konkurrent wurde mit Hilfe von Instagram (Login, Integration von Postings) innerhalb von fünf Tagen von 0 auf 100 Millionen User aufgebaut. Mittlerweile ist das Wachstum aber stark abgeflacht, die Usr-Zahlen liegen bei etwa 175 Mio. User. Jedenfalls aber gelang es Zuckerberg, Threads noch schneller wachsen zu lassen als ChatGPT.

Offen ist, wie Meta AI monetarisiert werden soll. ChatGPT und die APIs zu den AI-Modellen GPT-4o und Co bringen OpenAI 2024 grob geschätzt etwa 4 Milliarden Dollar Umsatz. Denkbar ist, dass Meta AI bald ein werbefinanziertes Angebot bekommen wird, immerhin hat Zuckerbergs Unternehmen die Kapazitäten, dort sehr schnell Ads einzubinden.

Offen ist aber noch, ob die Meta-User Meta AI auch annehmen werden. Wie auch andere AI-Chatbots wird auch Zuckerbergs Schöpfung von Halluzinationen und der Verbreitung von Fehlinformationen geplagt. Wie berichtet, wollte Meta Ai kürzlich das Attentat auf Donald Trump verheimlichen, die Macher mussten nach öffentlicher Kritik nachbessern.

Threads wächst noch schneller als selbst ChatGPT oder TikTok

 

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