Kritik

Meta: Angestellte gegen LGBTQ-feindliche Änderungen zur Contentmoderation

In einem über fünf Minuten langen Videostatement auf Facebook erläuterte Zuckerberg, warum das Unternehmen zu seinen ursprünglichen Wurzeln zurückkehren möchte. © Zuckerberg
In einem über fünf Minuten langen Videostatement auf Facebook erläuterte Zuckerberg, warum das Unternehmen zu seinen ursprünglichen Wurzeln zurückkehren möchte. © Zuckerberg
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Die stark reduzierte Content-Moderation – Trending Topics hat berichtet – soll intern bei Meta heftige Kritik ausgelöst haben. Laut Berichten von 404 Media zeigen sich Mitarbeitende äußerst wütend, da Nutzer:innen gemäß den neuen Richtlinien Angehörige der LGBTQ+-Community nun als „psychisch krank“ bezeichnen dürfen.

Stimmen aus interner Meta-Plattform „Workplace“

„Niemand ist begeistert oder glücklich über diese Veränderungen“, zitiert 404 Media einen anonymen Meta-Mitarbeitenden. Ein:e andere:r erklärte, bei Meta herrsche momentan ein totales Chaos. Dem Medium liegen Screenshots aus intern veröffentlichten Threads vor, in denen sämtliche Kommentare die neue Politik ablehnen – mit Ausnahme eines Managers, der Zuckerbergs Argumente zur freien Meinungsäußerung verteidigen soll.

Auch CNBC berichtete, dass viele Angestellte sich im internen Forum kritisch äußerten. Insbesondere bemängelten sie Zuckerbergs Entscheidung, die Überprüfung von Fakten durch Dritte zwei Wochen vor der Amtseinführung von Präsident Donald Trump in den sozialen Netzwerken einzustellen.

„Ich bin LGBT und psychisch krank“, schrieb ein Mitarbeitender auf Workplace und ergänzte: „Ich nehme mir eine Auszeit, um mich um meine psychische Gesundheit zu kümmern.“

Kleiner Anteil an Mitarbeitenden will Meta verlassen

Was für Zuckerberg eine Rückkehr zu den „Wurzeln der freien Meinungsäußerung“ darstellt, ist für andere eine Einschränkung ihrer persönlichen Freiheiten – insbesondere für Mitarbeitende, die der LGBTQ+-Gemeinschaft angehören. Laut 404 Media fühlen sich diese „besonders unglücklich und am wenigsten unterstützt“. Einige Angestellte haben angekündigt, sich eine Auszeit zu nehmen oder sogar das Unternehmen aufgrund der Änderungen verlassen zu wollen.

Faktencheck-Aus kurz vor Dana Whites Vorstandseintritt

Ein Mitarbeitender erklärte gegenüber CNBC, es wirke so, als wolle Meta „eine größere, stärkere Botschaft senden, dass Fakten keine Rolle mehr spielen, und dies als Sieg der Meinungsfreiheit darstellen“. Mark Zuckerberg verkündete die Änderungen in der Content-Moderation nur einen Tag, nachdem bekannt gegeben wurde, dass Dana White dem Meta-Vorstand beitritt. White, CEO der Ultimate Fighting Championship (UFC), gilt als langjähriger Trump-Freund.

Laut 404 Media wurden kritische Kommentare von Mitarbeitenden zur Entscheidung für den UFC-CEO im Vorstand gelöscht – ebenso wie Beiträge, die hinterfragten, warum Kritik an White entfernt wird.

„Contentmoderation bereits zuvor unzureichend“

Sarah T. Roberts, Professorin an der University of California, Los Angeles (UCLA), betonte, dass Meta schon vor der Annäherung an Trumps Philosophie schlechte Arbeit bei der Content-Moderation geleistet habe. Bereits vor der Richtlinien-Aktualisierung waren laut ihr unverhältnismäßig viele LGBTQ-Personen von Hass im Netz betroffen.

Meta-Richtungswechsel: Wie sich Mark Zuckerberg der Trump-Philosophie annähert

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