Meta: Blauer Haken gegen Geld – nun auch in Deutschland
Promis haben ihn, Poltiker:innen haben ihn, so manche:r Influencer:in, aber auch Leute aus der Medienbubble: Die Rede ist vom blauen Haken bei Instagram und Facebook. Lange Zeit war er kostenlos und hatte lediglich eine Funktion: Signalisieren, dass hinter dem Profil die echte „Berühmtheit“ und kein Fake-Profil steckt.
Bereits im Februar hat Meta jedoch in Australien und Neuseeland damit begonnen, nur noch jene Accounts zu verifizieren, die ein kostenpflichtiges Abo abschließen – ob bekannt oder nicht. Damit können also alle, die ihre Ausweisdokumente und natürlich auch genug Kohle rüberwachsen lassen, den blauen Haken erhalten. Dieses mehr oder weniger „neue“ Abo mit dem Namen „Meta Verified“ ist jetzt auch in Deutschland am Start.
Bei Twitter abgeschaut?
Mark Zuckerberg trat damit (bewusst oder unbewusst) in die Fußstapfen von Elon Musk. Er hat nämlich vor kurzem ein ähnliches Abo-Modell zur Verifizierung von Twitter-Accounts eingeführt. Gegen eine Gebühr kann man bei Twitter seither aber nicht nur den blauen Haken erhalten, sondern auch längere Videos veröffentlichen.
„Authentizität und Sicherheit erhöhen“
Mark Zuckerberg rechtfertigte seine Entscheidung auf Facebook und gab an, dass der Abo-Dienst insbesondere dazu dienen soll, die Authentizität und Sicherheit von Facebook und Instagram zu erhöhen.
Um das Verified-Abo abzuschließen, müssen die Nutzer:innen beweisen, dass sie auf den Plattformen aktiv genug sind und die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. Außerdem wird der blaue Haken nur an Personen vergeben, die mindestens 18 Jahre alt sind. Die Verifizierung erfolgt durch ein Video-Selfie und die Vorlage eines Ausweisdokuments. Das Profilbild und der Name müssen mit den Angaben auf dem offiziellen Dokument übereinstimmen.
Sicherheitsfördernd oder einfach knapp bei Kasse?
Der eigentliche Grund für das Bezahlsystem könnte allerdings auch damit zusammenhängen, dass Facebook und Instagram mit sinkenden Werbeeinnahmen zu kämpfen haben. Der Umsatz von Meta ist im vergangen Jahr nämlich zum ersten Mal seit Börsengang stark gesunken.
Die Datenschutz-Maßnahmen von Apple könnten dazu beigetragen haben, dass Werbung auf Instagram und Facebook nicht mehr so viel wie zuvor einbringt. Apple-Nutzer:innen müssen nämlich aktiv zustimmen, ob ihr Nutzungsverhalten über verschiedene Apps hinweg nachverfolgt werden kann. Wenn sie dies ablehnen, ist es schwierig, ihnen personalisierte Werbung anzubieten.
Meta Verified: Was kostet der blaue Haken?
Im Gegensatz zum Start in den USA sind die Preise für Meta Verified in Deutschland für Android und iOS gleich. Meta verlangt eine monatliche Gebühr von 16,99 Euro. Die Zahlungen können über den Google Play Store oder die Apple-ID-Einstellungen verwaltet werden. Laut Mark Zuckerberg erhalten Abonnent:innen neben dem blauen Häkchen einen verbesserten Zugang zur Kund:innenbetreuung und werden vor Fake-Profilen geschützt. Zudem soll das Konto durch die Mitgliedschaft bei Meta an Sichtbarkeit und Reichweite gewinnen können.