Meta verliert 200 Milliarden Dollar an Wert – trotz verdoppeltem Quartalsgewinn
Der Facebook-Mutterkonzern Meta gab am Mittwoch seine Quartalszahlen bekannt. Im abgelaufenen Quartal machte der Tech-Gigant rund 36 Milliarden Dollar Umsatz, ein Plus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Gewinn hat sich mit etwa zwölf Milliarden Dollar sogar mehr als verdoppelt. Dennoch ist die Aktie des Konzerns zwischenzeitlich um fast 20 Prozent eingebrochen, was einen Wertverlust von rund 200 Milliarden Dollar ausmacht, berichtet CNBC.
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Anleger:innen über hohe AI-Investments besorgt
Grund für den Aktieneinbruch war vor allem die Ankündigung von Meta-Chef Mark Zuckerberg, künftig weitere, massive Investments in AI zu machen. Die Kapitalausgaben würden um bis zu zehn Milliarden Dollar auf 35 bis 40 Milliarden Dollar steigen. Auch 2025 rechne man mit höheren Ausgaben. Demnach muss Meta laut Handelsblatt auch deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, um teure KI-Chips zu kaufen und die Rechenzentren für das Training und den Einsatz von AI-Modellen auszubauen.
Nachdem Meta 2023 – von Zuckerberg als „Jahr der Effizienz“ bezeichnet – die Kosten deutlich gesenkt hatte, machen sich die Anleger:innen nun offenbar Sorgen über die Risiken der umfangreichen KI-Investitionen. Der Einbruch erfolgte kurz nach Mark Zuckerbergs Rede am Mittwoch. Der Meta-Chef sprach über das Metaverse und stellte die Headsets, Brillen und das Betriebssystem seines Unternehmens vor. All diese Dinge kosten den Konzern jede Menge Geld, die tatsächlichen Einnahmen des Konzerns stammen weiterhin fast ausschließlich aus dem Werbegeschäft.
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Meta pusht eine Reihe an Produkten
Zuckerberg war jedoch offenbar auf den Aktiensturz vorbereitet. „Ich denke, es lohnt sich, darauf hinzuweisen, dass wir in dieser Phase unseres Produkt-Playbooks, in der wir in die Skalierung eines neuen Produkts investieren, es aber noch nicht monetarisieren, historisch gesehen eine große Volatilität unserer Aktien erlebt haben“, sagte Zuckerberg. Er verwies auf frühere Bemühungen wie den Kurzvideodienst Reels, Stories und den Übergang zu mobilen Geräten.
In der Rede sprach Zuckerberg natürlich auch über Llama 3, das neueste große Sprachmodell des Unternehmens, und über die kürzlich erfolgte Einführung von Meta AI, der Antwort des Unternehmens auf ChatGPT von OpenAI. Anschließend ging Zuckerberg auf mögliche Expansionsmöglichkeiten auf dem Markt für Mixed-Reality-Headsets ein, beispielsweise ein Headset für die Arbeit oder den Fitnessbereich. Meta öffnete am Montag den Zugang zum Betriebssystem, das seine Quest-Headsets antreibt, was laut Zuckerberg dem Mixed-Reality-Ökosystem zu einem schnelleren Wachstum verhelfen wird.
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Weiterhin hohe Metaverse-Verluste
In der Zwischenzeit verliert Metas Reality Labs-Einheit, in der die Hardware und Software des Unternehmens für die Entwicklung des entstehenden Metaverse untergebracht ist, weiter viel Geld. Reality Labs meldete für das erste Quartal einen Umsatz von 440 Millionen Dollar und Verluste in Höhe von 3,85 Milliarden Dollar. Die kumulierten Verluste der Abteilung seit Ende 2020 belaufen sich auf über 45 Milliarden Dollar.
Doch auch wenn das „Jahr der Effizienz“ vorbei ist, sagte Zuckerberg am Mittwoch, dass Meta weiterhin effizient arbeiten wird, aber dass die Verlagerung bestehender Ressourcen auf Investitionen in KI „unseren Investitionsrahmen sinnvoll erweitern wird.“