Diese 5 österreichischen Startups können das Metaverse mitbauen
Es ist keine drei Wochen her, seit Mark Zuckerberg Facebook den neuen Namen Meta verpasst hat – und schon sind die Pressemitteilungen von Tech-Riesen, Scale-ups und Startups voll mit dem neuen alten Wörtchen „Metaverse“. Die Botschaft ist klar: Jeder, der irgendetwas mit 3D-Welten, Gaming, VR oder AR zu tun hat, positioniert sich jetzt als großer Player für die vermeintlich nächste Plattform.
Denn nach dem Smartphone gelten VR- und AR-Brillen als die neuen Geräte-Plattformen. Auch wenn Apple und Google, die das Mobile-Zeitalter dominieren, selbst mehr oder weniger öffentlich an den neuen Geräten arbeiten, ist noch nicht entschieden, wer das Metaverse dominieren wird. Deswegen bringen sich sowohl Hardware- als auch Software-Hersteller in Position, um Plattform-König zu werden – niemand hat vergessen, wie die Plattform-Ökonomie der 2000er-Jahre die Riesen Apple, Google, Amazon oder Facebook entstehen hat lassen.
Und so rücken nun nach der Reihe Samsung (mit RAM-Chips), Tencent (mit Epic Games, Roblox und Discord im Portfolio), Niantic (AR Gaming), Microsoft (mit Minecraft und Xbox) oder der Chip-Riese Nvidia vor, um ihre Software- und Hardware in dem neuen Sektor zu positionieren. Aber auch österreichische Tech-Firmen und Startups werden beim Metaverse – wie auch immer es am Ende aussehen wird – eine Rolle spielen können. Das sind sie:
1. Blackshark.ai
Das Grazer Startup der Gründer Michael Putz, Brad Young und Thomas Richter-Trummer konnte sich schnell nach Gründung einen Namen machen, als es satte 1,5 Milliarden 3D-Gebäude für Microsofts „Flight Simulator“ modellierte. Aus dem Gaming-Studio Bongfish hervorgegangen, geht es aber längst nicht mehr nur um Gaming.
Nach der Finanzierungsrunde von 20 Millionen Dollar, die am Donnerstag bekannt gegeben wurde, will Blackshark.ai mit seiner Software-Plattform „Metaverse-Innovationen“ ermöglichen. Denn die Software ermöglicht es ja, sehr schnell komplette 3D-Welten zu bauen – könnte also anderen Unternehmen als Grundlage dafür dienen, die 3D-Umgebung für ihre Metaversen zu bauen. Mit Investor Microsoft an Bord hat Blackshark.ai natürlich einen großen Hebel, um diese Software auch an die Entwickler zu bringen.
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2. Wikitude
Mit seinen „Snapdragon Spaces XR“ bietet der Chip-Riese Qualcomm Developern eine Plattform an, um einfache AR-Erlebnisse bauen zu können. Zusätzlich zur Software wird eine AR-Brille geboten, damit die Entwickler ihre digitalen Schöpfungen auch gleich austesten können.
Um die Innovation im Bereich der AR-Technologie weiter voranzutreiben, hat Qualcomm das Salzburger AR-Unternehmen Wikitude übernommen. Wikitude hat laut dem Konzern bereits 150.000 registrierte Developer und bietet demnach den sehr wichtigen Zugang zu eben jener Zielgruppe, die die virtuellen Welten entwerfen werden.
3. TriLite
Erst im Oktober hat das Wiener Startup TriLite eine Finanzierungsrunde von 8 Millionen Euro bekannt gegeben. Das ist der nächste Push für die hauseigene Technologie Trixel – der laut Firmenangaben kleinste, leichteste und hellste Laser-Beam-Scanner der Welt, den man in AR-Brillen verbauen kann. Gelingt es TriLite, diese Technologie bei einem großen AR-Brillen-Hersteller unterzubringen, dann könnte Trixel sehr bald ein sehr wichtiger Baustein des Metaverse werden.
Interessant ist, dass sowohl bei TriLite, aber auch bei Blackshark.ai und Wikitude der Investor i5invest bzw. dessen Gründer Markus Wagner die Finger im Spiel hat(te).
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4. ViewAR
Neben Wikitude gibt es in Österreich aber noch einige weitere AR-Startups. Eines davon ist ViewAR, das bereits 2010 gegründet wurde, durch die neue Welle an AR/VR/XR aber neue Aufmerksamkeit und schließlich auch ein neues Investment in Millionenhöhe bekommen hat.
„Mittlerweile ist der AR-Markt endlich wirklich aufgewacht. Die Technologie hat die Prototyp-Phase verlassen und kann jetzt richtig durchstarten. Dafür sind Investments sehr wichtig. Wir haben uns acht Jahre lang selbst finanziert und bekommen erst seit zwei Jahren Finanzierungen. Die hohen Geldmengen, die wir jetzt erhalten, sprechen auch für die Nachfrage nach AR-Technologie“, erklärte ViewAR-Gründer und CEO Markus Meixner dieses Jahr.
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5. NXRT
„Realtime Immersion“ und „Spatial Computing“ haben sich die Gründer von NXRT (kurz für Nekonata XR Technologies) auf die Fahnen geschrieben. Die 2019 gegründete Firma hat sich Ende 2020 in einer Finanzierungsrunde 1,5 Millionen Euro an Bord geholt, um Mixed Reality in der Industrie anwendbar zu machen.
Damit ist klar, dass es bei NXRT ebenfalls nicht um Gaming geht, sondern um industrielle Anwendungen. In der Virtual Reality können etwa (ansonsten teure) Nachbauten von Fahrzeugcockpits kostengünstig erstellt werden, außerdem kann man die 3D-Umgebungen für Mitarbeiterschulungen nutzen.
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