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MiCA: Für Tether (USDT) wird es in der EU immer enger

Tether-Logo. © Tether.io, Momtage Trending Topics
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Mit 112 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung ist Tether (USDT) der mit Abstand größte und wichtigste Stablecoin oder Krypto-Industrie und fast vier Mal so groß wie die Nummer 2, nämlich USDC (33 Mrd. Dollar) – doch die Zukunft von Tether zumindest in der EU ist unter dem neuen Regime der MiCA-Regulierung, die in wenigen Tagen am 30. Juni in Kraft tritt, unsicher.

So hat etwa Binance, die größte Krypto-Exchange der Welt, angekündigt, USDT zwar nicht auszulisten, aber den Handel einzuschränken. „Stablecoins, die nicht unter MiCA reguliert sind, einschließlich USDT und andere, werden weiterhin für den Handel auf Binance on Spot, für Ein- und Auszahlungen und in deiner Wallet, wie gewohnt, verfügbar sein. Du wirst sie auch auf Convert verkaufen können. Binance wird diese Stablecoins nicht vom Markt nehmen“, heißt es seitens der Krypto-Exchange. „Wir werden ihre Verfügbarkeit für EWR-Nutzer:innen nur bei bestimmten Produkten einschränken und Alternativen vorschlagen.“ So werde USDT etwa nicht mehr bei Margin-Produktangeboten oder Referral-Provisionen verwendet.

Auch die Finanzmarktaufsichten, etwa die Bafin in Deutschland, sind mit dem Thema befasst. Generell gelten laut Bafin Regelungen zu Vermögenswert-referenzierten Kryptowerten (Asset Referenced Token, ART) und E-Geld Token (E-Money Token, EMT) eben ab dem 30. Juni 2024. Konkret zu Tether will sich ein Bafin-Sprecher nicht äußern, jedenfalls aber heißt es:

„Emittenten von Kryptowerten, die mit einer Form von Reserve hinterlegt sein sollen (sog. „Stablecoins“), stehen bislang nur dann unter Aufsicht der BaFin, wenn es sich bei den Token um E-Geld oder bei dem Emittenten um eine Kapitalverwaltungsgesellschaft handelt und sich das Angebot zielgerichtet an den deutschen Markt richtet.“

Damit, so scheint es, fällt Tether nicht ganz eindeutig unter MiCA bzw. entzieht sich der Regulierung. Zumindest ist das die Auffassung von Bitstamp – jener Börsen mit Sitzen in London und Slowenien, die kürzlich vom US-Neobroker Robinhood um 200 Mio. Dollar übernommen wurde. Diese wird zwar nicht USDT auslisten, aber dessen kleinen Bruder, den an den Euro gekoppelten Stablecoin EURT – er werde bereits vor dem Stichtag 30. Juni von der Börse genommen.

Tether droht schrittweiser Bann in der EU wegen neuen Krypto-Gesetzen

Bitstamp listet Euro-Stablecoin aus, aber nicht USDT

„Elektronische Geld-Token (EMTs), die nicht auf Euro lauten und bereits an der Börse verfügbar sind, aber nicht unter die MiCA-Regulierung fallen, werden nicht von der Liste gestrichen, obwohl ihre Verfügbarkeit für europäische Kunden bei bestimmten Produkten eingeschränkt sein wird“, heißt es seitens Bitstamp. Man werde auch keine neuen EMTs listen, die die MiCA-Anforderungen nicht erfüllen, auch keine Vermarktung dieser Produkte vornehmen. EURT ist allerdings mit einer Marktkapitalisierung von 38 Mio. Euro ein sehr unbedeutender Stablecoin, der kaum ins Gewicht fällt.

Wie aufwendig der Prozess für Tether wäre, sich der MiCA zu unterwerfen, zeigt das Beispiel des Mitbewerbers Circle, der USDC sowie den Euro-Stablecoin EURC herausgibt. Circle hat sich den Standort Frankreich ausgesucht und sich dort eine Zulassung als Digital Asset Service Provider (DASP) bei der französischen Finanzmarktaufsicht(Autorité des Marchés Financiers) besorgt und sich darüber hinaus für eine Lizenz als Electronic Money Institution bei der Autorité de Contrôle Prudentiel et de Résolution (ACPR) beworben. Ähnliche Schritte sind seitens Tether noch nicht bekannt geworden.

Währenddessen bleibt abzuwarten, wie neben Binance und Bitstamp noch andere Krypto-Unternehmen mit USDT umgehen werden. Bitpanda etwa befindet sich noch in enger Abstimmung mit der Regulierungsbehörde, um dann eine Entscheidung für oder gegen USDT treffen zu können – es bleibt somit spannend.

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