Microsoft: 13-Milliarden-Dollar-OpenAI-Deal entgeht EU-Fusionsprüfung
Microsoft hat bislang insgesamt 13 Milliarden Dollar in OpenAI gesteckt. Das hat dazu geführt, dass sich die EU-Kartellbehörden den Deal näher angeschaut haben. Doch nun gibt es gute Nachrichten für den US-Konzern, denn laut Reuters sind die Behörden zu dem Schluss gekommen, dass die Investition keine Übernahme darstellt. Das bedeutet, dass das Geschäft eine formelle europäische Untersuchung vermeiden wird. So eine Untersuchung hätte dazu führen können, dass der Tech-Riese schwierige Maßnahmen umsetzen müsste.
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EU entscheidet sich gegen Überprüfung
Die EU-Regulierungsbehörden hatten im Jänner erklärt, dass der Deal möglicherweise den Fusionskontrollvorschriften in der Region unterliegt. Microsoft, das eine nicht stimmberechtigte Position im Vorstand von OpenAI innehat, erklärte Ende letzten Jahres, dass es keinen Anteil an dem ChatGPT-Entwickler besitzt. Doch Microsoft ist noch nicht über den Berg, denn die EU-Wettbewerbsbehörden untersuchen immer noch Partnerschaften zwischen großen digitalen Marktteilnehmern und Entwicklern und Anbietern von generativer AI.
„Die Kommission hat die Situation der Kontrolle über OpenAI vor den jüngsten Ereignissen, an denen das Management beteiligt war, sehr genau verfolgt“, sagte ein EU-Sprecher in einer E-Mail an Reuters. „Wir prüfen, ob Microsofts Investition in OpenAI nach der EU-Fusionskontrollverordnung überprüft werden kann.“ Das Urteil scheint nun gegen eine solche Überprüfung zu ausgefallen zu sein. Sowohl Microsoft als auch OpenAI haben sich derzeit noch nicht zu dieser Entwicklung geäußert.
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USA und UK untersuchen OpenAI-Deal auch
Der Deal zwischen Microsoft und OpenAI wird auch in anderen Regionen informell geprüft. Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority) untersucht, ob eine Untersuchung nötig ist, um festzustellen, ob das Geschäft den Wettbewerb zwischen britischen Unternehmen beeinträchtigt. Auch das US-Justizministerium und die Federal Trade Commission sollen Berichten zufolge eine Untersuchung in Betracht ziehen.
Um solche Untersuchungen zu vermeiden, ist Microsoft aktiv auf der Suche nach Partnerschaften mit anderen KI-Firmen. Anfang des Jahres kündigte das Unternehmen eine Kooperation mit dem französischen Scale-up Mistral AI an. Die französische Firma gilt als bedeutender Konkurrent zu ChatGPT und strebt Berichten zufolge aktuell eine Finanzierungsrunde mit einer Bewertung von rund fünf Milliarden Dollar an.