Forum Alpbach

Microsoft: Digitale Nachhaltigkeits-Lösungen brauchen sauberen Strom

Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich und Leonore Gewessler, Klimaschutzministerin, in Alpbach © Microsoft
Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich und Leonore Gewessler, Klimaschutzministerin, in Alpbach © Microsoft
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Mit der zunehmenden Digitalisierung gibt es immer mehr Möglichkeiten, um CO2-Emissionen einzusparen, beispielsweise durch Videokonferenzen statt Meetings, die Reisen mit Autos oder sogar Flugzeugen erfordern. Jedoch geht mit der Fülle an digitalen Innovationen der vergangenen Jahre auch ein Umweltproblem einher: Der gewaltige Bedarf an Strom. Nur durch die Energiewende ist es möglich, diesen auf nachhaltige Weise zu decken. So lautet der Konsens eines Impulstalks von Microsoft beim Europäische Forum Alpbach. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender der Verbund AG und Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich, diskutierten über die Energiezukunft.

Microsoft will 2030 CO2-negativ sein

Microsoft hat im Bereich nachhaltige Energie große Pläne: Der Tech-Konzern will den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren bis 2025 vollständig aus nachhaltigen Quellen beziehen. Schon ab 2030 will das Unternehmen CO2-negativ sein und bis 2050 den gesamten CO2-Ausstoß aus der Atmosphäre zurückholen, den es seit seiner Gründung 1975 emittierte (wir berichteten).

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Ähnliche Pläne verfolgt auch die Regierung: Die Digitalisierung macht unser Leben in vielen Bereichen einfacher und bequemer und kann uns dabei helfen, CO2 zu sparen. Gleichzeitig führt sie auch zu einem erhöhten Energiebedarf. Damit wir die Klimakrise meistern können, werden wir unser Energiesystem bis 2030 auf 100 Prozent erneuerbare Energien aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse umstellen“, erklärte Gewessler und berief sich dabei auf das kürzlich beschlossene „Erneuerbaren Ausbau Gesetz“.

Innovationsfonds für nachhaltige Rechenzentren

Für eine nachhaltige Digitalisierung ist es vor allem nötig, Rechenzentren mit sauberem Strom zu versorgen, erläuterte Hermann Erlach. Microsoft habe erst kürzlich einen Innovationsfond von einer Milliarde Dollar gegründet, um die Entwicklung der dafür nötigen Technologien zu fördern. „Dazu zählen auch neuartige Architekturen von Rechenzentren, die in der Bereitstellung der für die moderne Wirtschaft notwendigen Cloud-Services bis zu 97 Prozent weniger CO2 produzieren“, so Erlach.

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Das österreichische Energieunternehmen Verbund AG setzt ebenfalls zu einem Großteil auf erneuerbare Energien, vorrangig Wasserkraft, sowie auf zukunftsfähige Energie-Infrastruktur. Besonders grüner Wasserstoff hat Michael Strugl zufolge großes Potenzial. „Strom aus erneuerbaren Energien und in weiterer Folge grüner Wasserstoff sind entscheidend, um die Dekarbonisierung von Industrie, Wirtschaft und Mobilität voranzutreiben. Die Erreichung der Klimaziele ist ein Kraftakt, zu dem wir als Gesellschaft – Politik, Wirtschaft, Energieunternehmen und Forschung – nachfolgenden Generationen verpflichtet sind“, sagt Strugl bei der Diskussion.

Umweltfreundliche Cloud-Projekte in Österreich

In Partnerschaft arbeiten Microsoft und Verbund an verschiedenen Lösungen, die das Energiesystem nachhaltiger machen sollen. Dazu gehören die digitale Steuerung von Kraftwerken, datenbasierte Vorhersagemodelle für die Energieproduktion sowie automatisierte Handelslösungen für den Stromhandel. Strugl zufolge ist es auch wichtig, Arbeitskräfte für den Umgang mit diesen Technologien auch entsprechend weiterzubilden.

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Microsoft arbeitet in Österreich mit verschiedenen Playern in der Energiebranche zusammen, um deren Angebote zu digitalisieren. Beispielsweise schwört das Wiener Unternehmen HAKOM für sein Zeitreihenmanagement auf die Entwickler-Tools des Konzerns (wir berichteten). Ein weiteres Beispiel bietet die Zusammenarbeit mit dem IT-Unternehmen TietoEvry. Im Rahmen des Projektes FrostStat AG wird Frostbekämpfung in der Landwirtschaft nachhaltig und klimaschonend gestaltet. Dank der Skalierbarkeit der Cloud soll die notwendige Leistung genau dann zu Verfügung stehen, wenn sie gebraucht wird. Dadurch sei es möglich, große Mengen Daten in kürzester Zeit zu bewältigen und Bewässerung und Schutzmittel optimal zu nutzen. Demnach können digitale Lösungen viel für die Nachhaltigkeit tun – wenn sie denn mit sauberem Strom betrieben werden, so das Fazit der Diskussionsrunde.

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