Microsoft soll in den USA 29 Milliarden Dollar Steuern nachzahlen
Die US-Steuerbehörde IRS verlangt vom Tech-Riesen Microsoft nach Prüfungen eine enorme Nachzahlung von rund 29 Milliarden Dollar. Laut heise soll das Unternehmen diese Nachzahlung plus Strafen und Zinsen verrichten. Konkret resultiert diese Summe aus Buchprüfungen der Jahre 2004 bis 2013. Der Konzern wehrt sich jedoch entschieden gegen diese Forderung und will notfalls rechtliche Schritte einleiten.
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Microsoft protestiert gegen IRS-Forderung
Die Argumentation von Microsoft gegen die Steuernachzahlung lautet, der Konzern habe seit den betroffenen Jahren seine Unternehmensstruktur und -praktiken geändert. Die Forderung der Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) hat der Konzern in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht dargelegt. Dabei erklärte der Tech-Gigant bereits, mit der Nachzahlung nicht einverstanden zu sein. Bis zu zehn Milliarden Dollar Steuern, die das Unternehmen bereits gezahlt hat, habe das IRS in ihren vorgeschlagenen Anpassungen nicht berücksichtigt.
Bei Microsoft rechnet man nicht mit einer Lösung des Steuerdisputs in den kommenden zwölf Monaten. Der Vizepräsident des Unternehmens für weltweite Steuer- und Zollfragen, Daniel Goff, erklärt die Angelegenheit und den Standpunkt des Konzerns in einem Blog-Beitrag genauer. Demnach geht es um die Verteilung von Kosten und Gewinnen zwischen internationalen Standorten. Diese Buchungen begründen sich in den weltweiten Geschäften eines multinationalen Konzerns, wenn sich etwa Tochterunternehmen oder Filialen an Entwicklungskosten beteiligen, die in einem anderen Land entstanden sind, das sogenannte „cost-sharing“. Ähnlich sei es mit Gewinnen.
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Disput könnte vor Gericht gehen
Goff zufolge hat sich Microsoft an die Gesetze und die Regeln des IRS gehalten. Der Konzern sei einer der größten Einkommensteuerzahler in den USA. Seit 2004 habe man dem Staat über 67 Milliarden Dollar Steuern gezahlt. Deshalb werde das Unternehmen Einspruch gegen die Steuernachforderung des IRS einlegen. Sollten sich Unternehmen und Steuerbehörde nicht einigen, würde Microsoft den Disput vor Gericht bringen. Mit einer schnellen Lösung rechnet der Konzern nicht. Einsprüche beim IRS würden mehrere Jahre dauern.
Der Aktienmarkt und die Anleger:innen haben die Nachforderung der Steuerbehörde zunächst gelassen aufgenommen. Nachbörslich gab der Kurs Microsofts um lediglich 0,4 Prozent nach, nachdem die Aktie im Laufe des Tages noch um 1,2 Prozent an Wert gewonnen hatte.