CO2 Reduzierung

Startups liefern sich gerade ein Wettrennen um den größten Carbon-Removal-Deal

Adrian Wons, Gründer und CEO Senken und Djamel Mekibes, CPO und Mitgründer Senken. © Hannes Thun/Senken
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81.600 Tonnen vs. 95.000 Tonnen CO2: Startups liefern sich gerade ein Wettrennen um den größten Carbon-Removal-Deal. Gerade hatte das Berliner Startup „Senken”, Betreiber eines digitalen Kohlenstoffmarktplatzes, bekannt gegeben, gemeinsam mit „Exomad Green” den größten Deal zum Abbau von Kohlenstoff abgeschlossen zu haben. Jetzt haben Microsoft und das ClimateStartup „The Next 150” noch eines drauf gesetzt.

Senken und Exomad Green: Der Abbau von Kohlenstoff liegt voll im Trend

Senken und das bolivianische Projekt Exomad Green haben sich zusammengetan und gemeinsam einen der größten Biochar-Carbon-Removal-Deals aller Zeiten abgeschlossen. Ihr Ziel ist es, Kohlendioxid stark zu reduzieren, inbesondere in Bezug auf Biochar-Projekte. Bei Biochar bzw. Biokohle handelt es sich um eine Substanz, die durch das Erhitzen von Biomasse wie Waldrestholz, Holz oder Ernteabfällen unter Ausschluss von Sauerstoff hergestellt wird. Vergräbt man Biokohle im Boden, eignet sie sich besonders, um Kohlenstoff zu binden und damit den atmosphärischen CO2-Gehalt zu verringern. Zudem soll sie die Gesundheit des Bodens und die landwirtschaftliche Produktivität verbessern.

Hier kommt Exomad Green ins Spiel. Das Projekt wandelt Abfälle aus der Forstwirtschaft in Biochar um und will damit Gesundheits- und Brandrisiken reduzieren sowie die Entwaldung eindämmen. Als Konsequenz daraus würden auch die indigenen Gemeinschaften in Bolivien profitieren. Insgesamt wollen Senken und Exomad Green zwischen 2025 und 2028 81.600 Tonnen Carbon-Removal-Credits aus Biochar bereitstellen. Senken-CEO Adrian Wons bezeichnet die Zusammenarbeit als „Schritt nach vorne, der unsere Vision verkörpert, die Climate Funding Gap zu schließen und eine bessere Zukunft für Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu schaffen“.

Microsoft und The Next 150: Kohlenstoffabbau-Zertifikate aus Mexiko

Fast zeitgleich präsentieren der Tech-Riese Microsoft und das Schweizer ClimateTech-Startup The Next 150 einen noch größeren Deal. Unterzeichnet wurde ein sechsjähriger Abnahmevertrag der Microsoft verpflichtet, 95.000 Tonnen Kohlenstoffabbau-Zertifikate aus einer neuen Biokohle-Produktionsanlage in Guanajuato in Mexiko zu erwerben. The Next 150 fungiert als Entwickler und Betreiber der Kohlenstoffabscheidung und wird anschließend die Gutschriften an Microsoft weitergeben.

Der Fokus des Startups liegt auf Schwellenländern. Investiert wird in Projekte, die positive ökologische und finanzielle Ergebnisse erzielen – im Anschluss sollen diese skaliert werden. Zahlreiche Vorteile ergeben sich daraus: Bis zu 23.000 Landwirt:innen vor Ort sollen mit Biokohle für ihre Felder versorgt werden. Dadurch will man nicht nur Ernteerträge steigern, sondern auch die Abhängigkeit von chemischen Düngemitteln verringern und den Pflanzenstress bei längerer Trockenheit reduzieren.

Bis 2030 bleibt ein langer Weg, um kohlenstoffnegativ zu werden

Microsoft hat angekündigt, seine gesamten historischen Emissionen bis 2050 reduzieren zu wollen. Bis 2030 möchte es kohlenstoffnegativ werden. Dafür hat der Tech-Konzern ein Portfolio angelegt, das verschiedene Vereinbarungen zur Kohlenstoffreduzierung umfasst, darunter naturbasierte Aufforstungs- und Agroforstprojekte, Lösungen zur direkten Luftabscheidung (Direct Air Capture) und meeresbasierte Kohlenstoffreduzierung. Für das Berliner Startup Senken ist klar: „Angesichts der dringenden Herausforderungen des Klimawandels werden Investitionen in Strategien zur Reduzierung von Kohlendioxid (CO2), insbesondere in Biochar-Projekte, entscheidend für die Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen.”

Microsoft und The Next 150 haben zwar den Senken und Exomad Green-Deal mengenmäßig getoppt. Dennoch bringt zweiterer eine Besonderheit mit sich. Und zwar handelt es sich beim digitalen Kohlenstoffmarktplatz von Senken um ein Startup, das nicht über dieselben finanziellen Mittel wie der Tech-Riese Microsoft verfügt. Zudem läuft der Deal nur über vier Jahre. Im Vergleich wird damit in kürzerer Zeit eine größere Menge an Carbon-Removal-Credits aus Biokohle bereitgestellt und abgenommen – definitiv ein Vorhaben, auf das man stolz sein kann.

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