Microsoft übertrifft Erwartungen: KI-Umsatzrate erreicht 13 Mrd. Dollar
Im “Earnings Release FY25 Q2“ gibt der Tech-Riese Microsoft an, mit seinen KI-Produkten und -Diensten eine jährliche Umsatzrate von 13 Milliarden US-Dollar zu erzielen. Damit wurde das ursprünglich angestrebte Ziel von 10 Milliarden Dollar deutlich übertroffen – ebenso wie die Erwartungen der Wall Street bezüglich Umsatz und Gewinn.
Einnahme aus den KI-Produkten
„Bereits jetzt hat unser KI-Geschäft einen Jahresumsatz von 13 Milliarden US-Dollar überschritten und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 175 Prozent gestiegen“, so Satya Nadella, Chairman und CEO von Microsoft.
Zur Erklärung: Die 13 Milliarden US-Dollar sind der hochgerechnete Jahresumsatz aus dem aktuellen Geschäftsjahr. Die 175 Prozent beziehen sich darauf, wie viel höher dieser Betrag im Vergleich zum gleichen Zeitraum des vorherigen Fiskaljahrs ist (also bis Dezember 2023).
Profitables Jahr 2024
Microsoft meldete für das zweite Fiskalquartal 2025 (bis zum 31. Dezember 2024) einen Umsatz von 69,6 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 12 Prozent. Der Nettogewinn lag bei 24,1 Milliarden Dollar oder 3,23 US-Dollar pro Aktie. Beide Werte übertrafen die Wall-Street-Erwartungen, die bei einem Umsatz von 68,9 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 3,11 US-Dollar pro Aktie lagen.
Ergebnisse für 2025 mit Spannung erwartet
Microsofts Umsatzzahlen und Investitionen für 2025 werden zeigen, ob das Unternehmen seine führende Position in der Cloud- und KI-Branche behaupten kann. Besonders die Fortschritte des chinesischen KI-Startups DeepSeek mit seinen kostengünstigen Trainingsmethoden könnten Microsoft dazu zwingen, seine Ausgaben für neue Technologien zu überdenken.
Für das erste Quartal 2025 gab Microsoft an, Investitionsausgaben in Höhe von 20 Milliarden Dollar zu tätigen. Im zweiten Quartal sollen es 22,6 Milliarden Dollar sein – ein neuer Rekordwert. Die Summe wurde damit begründet, dass die Kapazitäten weiter ausgebaut werden müssen, um der wachsenden Nachfrage nach Cloud- und KI-Diensten gerecht zu werden.
DeepSeek-Zugriff via Azure AI Foundry und GitHub möglich
Microsoft verkündete diese Woche, dass das KI-Modell R1 von DeepSeek zu den KI-Modellen von Drittanbietern hinzugefügt wurde. Diese Integration bedeutet, dass Kunden von Microsoft, die Azure AI Foundry (eine Plattform für KI-Entwickler) und GitHub (eine Entwicklungsplattform für Software) nutzen, nun auch auf DeepSeek R1 zugreifen können, um es in ihre eigenen Projekte zu integrieren.
Cloud-Plattform Microsoft Azure boomt
Vor allem die Cloudsparte ist ein Wachstumsmotor. Mit Microsoft Azure und anderen Cloud-Diensten dürfte es für den Tech-Riesen sehr gut laufen, denn der Microsoft-Cloud-Umsatz belief sich auf 40,9 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb dieses Segments verzeichnete Azure ein währungsbereinigtes Wachstum von 31 Prozent.
Analysten hatten die Azure-Wachstumsrate noch etwas höher eingeschätzt: Die Aktien des Unternehmens fielen im ersten nachbörslichen Handel, nachdem Microsoft die Ergebnisse veröffentlicht hatte, um bis zu 4 Prozent.
Azure-Verpflichtung von OpenAI
Laut Microsoft sind die kommerziellen Buchungen im Vergleich zum Vorjahr um 67 Prozent auf ein noch nie dagewesenes Niveau gestiegen. Gemeint sind damit Verträge oder Vereinbarungen zu Cloud- und KI-Diensten, die mit Kunden abgeschlossen wurden. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg sind unter anderem die erweiterten Azure-Zusagen von OpenAI: Das KI-Startup ist eine größere Verpflichtung gegenüber Microsofts Cloud-Diensten eingegangen.