Microsoft verspricht Schutz vor KI-Urheberrechtsklagen für Kund:innen
Microsoft hat angekündigt, Käufer:innen seiner KI-Produkte vor Urheberrechtsklagen zu schützen, insbesondere im Zusammenhang mit der Verwendung sogenannter “KI-Copiloten” zur Generierung von Inhalten basierend auf bereits bestehenden Arbeiten. Mit diesem Schritt möchte Microsoft die Sorgen der Kund:innen bezüglich der Nutzung dieser Technologie beruhigen. Wem das nicht gefallen könnte? Natürlich Künstler:innen, Autor:innen und Softwareentwickler:innen.
Klageflut gegen KI: Rechtliche Herausforderungen und Fair-Use-Debatte
Generative KI-Anwendungen greifen vorhandene Inhalte wie Kunst, Artikel und Programmiercodes auf und generieren daraus neues Material, das eine Reihe von Aufgaben vereinfachen oder automatisieren kann. Microsoft integriert die Technologie, die mit dem Partner OpenAI Inc. entwickelt wurde, in viele seiner größten Produkte, darunter Office und Windows, und bringt damit jedoch die eigenen Kund:innen in rechtliche Gefahrenzonen.
Laut Bloomberg hat ein Anwalt und Computerprogrammierer den Microsoft-Partner GitHub bereits beschuldigt, gegen Open-Source-Softwareentwicklungslizenzen verstoßen zu haben. Gleichzeitig plant eine anonyme Gruppe eine Sammelklage gegen OpenAI und Microsoft, da sie behaupten, dass persönliche Informationen gestohlen wurden, um KI-Modelle zu trainieren. Darüber hinaus denken Nachrichtenorganisationen ernsthaft über rechtliche Schritte nach, und die Komikerin Sarah Silverman hat bereits Klage gegen OpenAI und Meta Platforms Inc. eingereicht. Künstler:innen führen ebenfalls Gerichtsverfahren gegen KI-Bildgeneratoren, obwohl der zuständige Richter in diesem Fall einige Bedenken hinsichtlich bestimmter Aspekte geäußert hat.
Diese Entwicklungen werfen wichtige Fragen zur gerechten Nutzung urheberrechtlich geschützter Materialien auf, insbesondere vor dem Hintergrund eines aktuellen Urteils des Obersten Gerichtshofs, das die Fair-Use-Doktrin weiter kompliziert hat. In diesem Urteil wurde einem Fotografen Recht gegeben, der behauptete, dass der Nachlass von Andy Warhol seine Arbeit missbräuchlich genutzt hatte, um 16 Bilder des verstorbenen Musikers Prince zu erstellen.
Microsoft als Schutzschild, das Zahlungen von Bußgeldern übernimmt
„Die Microsoft Copilot Copyright Commitment schützt Kund:innen, solange sie die Schutzmaßnahmen und Inhaltsfilter verwendet haben, die wir in unsere Produkte integriert haben“, sagte Hossein Nowbar, General Counsel, Corporate Legal Affairs und Corporate Secretary bei Microsoft am Donnerstag zu dem Ganzen.
Er fügte hinzu: „Wir glauben daran, hinter unseren Kund:innen zu stehen, wenn sie unsere Produkte verwenden. Wir verlangen von unseren gewerblichen Kunden Gebühren für unsere Copiloten, und wenn ihre Nutzung rechtliche Probleme mit sich bringt, sollten wir das zu unserem Problem machen und nicht zum Problem unserer Kund:innen.“
Microsoft verpflichtete sich somit außerdem zur Zahlung entsprechender Bußgelder.
Rechtsschutz als Strategie für Kundenbindung
Es ist nicht das erste Mal, dass Microsoft den Rechtsschutz als Methode einsetzt, um Kund:innen an sich zu binden. In den 2000er Jahren bot das Unternehmen Entschädigungen an Partner:innen und spätere Kund:innen, die seine Software nutzten oder weiterverkauften, ein Versuch, Microsoft von Linux und anderen Open-Source-Softwareherstellern abzuheben.
Im Jahr 2017 bot Microsoft, damals selbst Anbieter:in von Open-Source-Software, an, Kund:innen seiner Azure-Cloud-Produkte vor rechtlichen Ansprüchen zu schützen. Diese Strategie zur Kundenbindung hat sich als wirksam erwiesen und zeigt die Flexibilität des Unternehmens in Bezug auf rechtliche Aspekte und Kundenbeziehungen.
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