Künstliche Intelligenz

Microsoft vs. Google: So ist der erste Zwischenstand im neuen AI-Wettkampf

Microsoft-CEo Satya Nadella. © Heseinberg Media (CC BY 2.0) / Canva
Microsoft-CEO Satya Nadella. © Heseinberg Media (CC BY 2.0) / Canva
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Der AI-Schachzug zahlt sich voll aus: Nachdem Microsoft ein sattes Investment von etwa zehn Milliarden Dollar in das KI-Startup OpenAI getätigt und viele seiner Services mit dessen Sprachmodellen GPT-3 und GPT-4 gebündelt hat, kann der Software-Konzern im ersten Quartal 2023 mit guten Zahlen glänzen. So lag der Umsatz von Microsoft i ersten Quartal bei stattlichen 52,9 Milliarden Dollar, was einem Wachstum gegenüber Vorjahr von 7 Prozent entspricht. Besonders bemerkenswert: Der Umsatz mit der Azure-Cloud, die mittlerweile stark an die Open-AI-Services gekoppelt ist, ist sogar um 22 Prozent gewachsen (YoY).

Mit einem Umsatz von 28,5 Milliarden Dollar liefert die Cloud-Sparte mittlerweile fast 54 Prozent des Gesamtumsatzes. Und wenn man CEO Satya Nadella im Investor:innen-Call so zuhört, dann wird man überall „OpenAI“, „Azure“, „ChatGPT“ und „GPT-4“ finden. Das ist aktuell noch der USP, den Microsoft im Cloud-Bereich seinen Hauptrivalen Amazon und Google voraus hat. Wie berichtet sind bei Firmen emsig dabei, ihre Cloud-Services ebenfalls mit entsprechenden KI-Services auszustatten – und kooperieren dabei indirekt sogar (mehr dazu hier).

Microsoft baut auf die ChatGPT-Stärke

„Wir verfügen über die leistungsfähigste KI-Infrastruktur, die sowohl von unserem Partner OpenAI als auch von Nvidia und führenden KI-Startups wie Adept und Inflection zum Trainieren großer Modelle genutzt wird“, so Nadella zu den Investor:innen. „Unser Azure OpenAI Service verbindet fortschrittliche Modelle, darunter ChatGPT und GPT-4, mit den Unternehmensfunktionen von Azure. Von Coursera und Grammarly bis hin zu Mercedes-Benz und Shell haben wir jetzt mehr als 2.500 Azure OpenAI Service-Kunden, ein Anstieg um das 10-fache im Vergleich zum Vorquartal.“ Auch Shopify, Stripe, Epic Systems, Snap und andere große Tech-Firmen würden die OpenAI-Services, unter anderem via API, nutzen.

In der Partnerschaft zwischen OpenAI und Microsoft verweist Nadella auch auf Cosmos DB – also dem Datenbankdienst, der von Azure angeboten wird. „OpenAI verlässt sich auf Cosmos DB, um seinen ChatGPT-Service – eine der am schnellsten wachsenden Verbraucher-Apps überhaupt – dynamisch zu skalieren, was hohe Zuverlässigkeit und geringen Wartungsaufwand ermöglicht“, so Nadella. Auch das zeigt, wie eng verzahnt OpenAI und Microsoft mittlerweile sind.

Amazon Web Services fährt AI-Plattform gegen Microsoft und Open AI auf

Bing kann etwas gegen Google an Boden gewinnen

Was weniger zu hören ist, ist, dass Microsoft ordentlich von der GPT-4-Integration in seine Suchmaschine Bing und seinen Browser Edge profitieren würde. Es ist bekannt, dass Bing mehr als 100 Millionen Nutzer:innen nach der GPT-Integration erreicht hat. Doch die großen Jubelmeldungen dazu bleiben, vor allem was Umsatz angeht, noch aus. „Die Such- und News-Werbeerlöse (ohne TAC) stiegen um 10 % bzw. währungsbereinigt um 13 %, einschließlich 2 Prozentpunkte aus der Übernahme von Xandr. Die Ergebnisse wurden durch ein höheres Suchvolumen angetrieben, wobei unser Edge-Browser weltweit und Bing in den USA auch in diesem Quartal Marktanteile gewinnen konnten2, heißt es seitens Microsoft.

Bedeutet: Klarerweise konnte das Search-Monopol von Google in der kurzen Zeit nicht gebrochen und eigentlich mit Blick auf die Werbeerlöse auch nicht wirklich angegriffen werden. Relativ zeitgleich mit Microsoft hat auch Alphabet seine Quartalszahlen präsentiert. Da ist zu sehen, dass auch Googles Cloud-Geschäft stark gewachsen ist, und zwar auf 7,4 Milliarden Dollar (+27,5%). Damit ist das Cloud-Geschäft von Google nur etwa ein Viertel der Größe von jenem von Microsoft, wächst aber stärker – und zwar ohne dem ChatGPT-Joker in der Hand. „Widerstandsfähigkeit im Bereich Search und Dynamik im Bereich Cloud führten in Q1 konsolidierten Umsatz von 69,8 Milliarden Dollar, 3% mehr als im Vorjahr“, so Ruth Porat, Finanzvorstand von Alphabet und Google.

Anzumerken ist dabei, dass der Werbeumsatz von Google von 54,66 auf 54,55 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2023 YoY gefallen ist. Ob man das direkt auf das Erstarken von Microsofts Suchmaschine Bing zurückführen kann, ist fraglich. Gleichzeitig ist zu beachten, dass die Weltwirtschaft auf eine Rezession zusteuert bzw. bereits mitten drin steckt, was die Werbe-Spendings natürlich auch drückt. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, was Google gegen Microsoft in Sachen AI noch aufbieten wird – die Ankündigungen dazu haben sich in den letzten Wochen überschlagen. So wird Google KI-Chatbot Bard weiter ausgerollt, man hat Google AI und die Tochter DeepMind zusammengelegt (nunmehr „Google DeepMind“), und die Digital-Größen Android und Chrome wurde noch gar nicht ins Feld geführt.

An der Börse finden Anleger:innen aktuell mehr Gefallen an Microsoft-Aktien. Die sind nach dem Quartalsbericht deutlich um 5 Prozent gestiegen, während die Alphabet-Aktie leicht gesunken ist.

Google-CEO: „AI ist tiefgreifender als Feuer und Elektrizität“

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