Gegen Google

Microsoft will Werbeeinnahmen aus AI-Chats mit Publishern teilen

© Microsoft / Canva Pro
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Sie schmieden das Eisen, so lange es noch heiß ist. Microsoft hat nach der erfolgreichen Integration von GPT-4 in seine Bing-Suchmaschine bereits angekündigt, bald in die Monetarisierung gehen zu wollen. Und dazu sollen auch bezahlte Infos und Links in den Antworten, die Bing Chat gibt, vorkommen. Das kennt man schon vom Geschäftsmodell von Suchmaschinen, die auch längst voller bezahlter Links sind.

Solche bezahlten Inhalte können künftig auch ihren Weg in die Bing Chats finden. Dass das ein heikles Thema ist, weiß man bei Microsoft, weswegen man möglichst frühzeitig die Publisher jener Online-Inhalte, die zitiert oder verlinkt werden, auf die eigene Seite holen möchte. „Wir haben einzigartige Möglichkeiten geschaffen, um den Traffic zu den Verlagen zu steigern. Dazu gehören Zitate im Text der Chat-Antworten, die mit Quellen verlinkt sind, sowie Zitate unter den Chat-Ergebnissen, um „mehr zu erfahren“ mit Links zu weiteren Quellen“, heißt es seitens Microsoft.

Wenn nun Microsoft systematisch anfängt, Informationen in den Chat-Feldern einzubauen, dann würde theoretisch immer öfter die Notwendigkeit wegfallen, dass Nutzer:innen sich auf die Webseiten weiterklicken. Bis dato sind Suchmaschinen, allen voran Google, der wichtigste Treiber für Traffic auf nahezu alle Webseiten. Doch wenn alles nur mehr in KI-Chats steht, werden User dann noch auf Webseiten kommen?

Verlage als Partner an Bord holen

Microsoft versucht zu beruhigen. „Erstens wollen wir in dieser neuen Welt der Suche mehr Traffic zu den Verlagen bringen. Das ist ein wichtiges Ziel für uns, und wir messen den Erfolg zum Teil daran, wie viel Traffic wir von der neuen Bing/Edge aus senden. Zweitens wollen wir die Einnahmen der Verlage steigern. Dies wollen wir erreichen, indem wir durch neue Funktionen wie Chat und Antworten mehr Traffic zu ihnen leiten und auch Pionierarbeit für die Zukunft der Werbung in diesen neuen Medien leisten“, so Microsoft-Manager Yusuf Mehdi. Und weiter: „Wir wollen die Werbeeinnahmen mit Partnern zu teilen, deren Inhalte zur Chat-Response beigetragen haben.“

Damit streckt Microsoft die Hand zu weltweit tausenden Publishern aus, die bisher oft und gerne mit Google um dessen Werbeeinnahmen stritten. Denn Google wird in zahlreichen Ländern vorgeworfen, die Inhalte von Publishern auszulesen und daneben Werbung zu platzieren, aber den Inhalte-Erstellern nichts dafür zu bezahlen. Deswegen gibt es seit Jahren eine intensive Debatte über Leistungsschutzrechte. Wie Microsoft die Publisher an den Werbeeinnahmen beteiligen möchte, ist aber derzeit noch nicht klar.

„Für unsere Microsoft Start-Partner hilft die Platzierung von lizenzierten Microsoft Start-Inhalten neben der Chat-Antwort, das Engagement der Nutzer für die Inhalte auf Microsoft Start zu erhöhen, wobei wir die Werbeeinnahmen mit dem Partner teilen. Wir untersuchen auch die Platzierung von Anzeigen im Chat, um die Werbeeinnahmen mit den Partnern zu teilen, deren Inhalte zur Chat-Antwort beigetragen haben“, so Mehdi weiter.

Wie die Werbung in den Bing Chats aussehen wird, ist bereits in einigen Screenshots zu sehen, die User entdeckt haben:

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