Multi-Milliarden-Investment in ChatGPT-Macher OpenAI durch Microsoft
Das Startup hinter den AI-Anwendungen ChatGPT, DALL-E 2 und GPT-3 bekommt eine massive Finanzspritze von Software-Riese Microsoft. Das haben nun beide Unternehmen offiziell bestätigt, nachdem die Gerüchteküche diesbezüglich in den vergangenen Woche schon am Überkochen war. Die Finanzierungssumme, die über mehrere Jahre in OpenAI fließen soll, wird dabei nicht präzisiert, es ist jedenfalls die Rede einer Multi-Milliarden-Investition, die auf das bereits Milliarden schwere Engagement von Microsoft folgt. Marktgerüchten zufolge sollen es 10 Mrd. Dollar sein, die über mehrere Jahre investiert werden.
Ziel ist, die KI-Infrastruktur von der Cloud-Plattform Azure weiter ausbauen, „um Kunden bei der Entwicklung und Bereitstellung ihrer KI-Anwendungen auf globaler Ebene zu unterstützen“. Klares Ziel: Azure gegen die Cloud-Rivalen Google Cloud und Amazon Web Services zu stärken. Außerdem sollen die AI-Tools von OpenAI sowohl in die Consumer- als auch die Business-Software von Microsoft eingebaut werden – alles von Word über Powerpoint bis zu Excel ist denkbar.
„Wir haben unsere Partnerschaft mit OpenAI aus dem gemeinsamen Bestreben heraus gegründet, die KI-Spitzenforschung verantwortungsvoll voranzutreiben und KI als neue Technologieplattform zu demokratisieren“, sagte Satya Nadella, Chairman und CEO von Microsoft. „In dieser nächsten Phase unserer Partnerschaft werden Entwickler und Unternehmen aus allen Branchen mit Azure Zugriff auf die beste KI-Infrastruktur, Modelle und Toolchain haben, um ihre Anwendungen zu entwickeln und auszuführen.“
Microsoft kürzte gerade erst 10.000 Stellen
Dass sich OpenAI, das auch Khosla Ventures, die Reid Hoffman Foundation sowie Unternehmer Elon Musk zu seinen Geldgebern zählt, nun definitiv an Microsoft bindet, ist klar – und Ergebnis einer mittlerweile drei Jahren dauernden Geschäftsbeziehung. „Microsoft teilt unsere Werte und wir freuen uns darauf, unsere unabhängige Forschung fortzusetzen und an der Entwicklung fortschrittlicher KI zu arbeiten, von der alle profitieren“, Sam Altman, CEO von OpenAI. Wie unabhängig das Startup, 2015 als Forschungsinstitut gestartet, da noch bleiben kann, bleibt abzuwarten.
Die Milliardeninvestition kommt kurz nachdem Microsoft heftige Stellenkürzungen verkündet hat, die etwa 10.000 Mitarbeiter:innen die Jobs kostet. Am morgigen Dienstag wird Microsoft seine Quartalszahlen und Ergebnisse für 2022 bekannt geben – da ist im Vorfeld wohl hilfreich, mit positiven Finanzierungs-News in die Earnings Season hineingehen zu können. Investoren werden sicher viele Fragen über die künftige Ausrichtung von Microsoft haben – und OpenAI ist derzeit die große Antwort darauf. Erwartet wird, dass es diesmal den stärksten Einbruch bei den Gewinnen von Tech-Unternehmen seit 2016 geben wird.
Laut OpenAI werde man über das „Azure OpenAI Service“ Unternehmen und Entwickler:innen ermöglichen, auf GPT, DALL-E und Codex aufzubauen. Auch wird die OpenAI-Technologie in Anwendungen wie GitHub Copilot und Microsoft Designer integriert. Bedenklich an ChatGPT ist, dass die KI nicht einfach von alleine lernt, sondern Hilfe von Billigarbeiter:innen aus Kenia brauchte. Diese mussten für wenige Dollar pro Tag schädliche Inhalte für ChatGPT markieren (Trending Topics berichtete).
ChatGPT: Billigarbeiter:innen filterten schädliche Inhalte für die gehypte AI