Digital-Branche: Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen werden immer kleiner
Noch vor einem Jahr musste eine Mindtake-Studie in Kooperation mit dem Frauen-Netzwerk Digitalista festhalten, dass Frauen in der österreichischen Digital-Branche deutlich weniger verdienen als Männer. Heute jedoch kann Martina Neidhart von MindTake, die rund 400 Branchenvertreter zum Gender-Pay-gap befragt haben, festhalten: „Vergangenes Jahr konnten wir noch einen starken Gender Pay Gap vorzeigen, wie schnell sich dieser beinahe geschlossen hat, bestätigt, dass die Digital-Branche rasch lernt – nicht nur bei neuen Technologien.“
Heißt im Klartext: Die Frauen können im Jahresvergleich 2015 auf 2016 einen Gehaltssprung im Schnitt von 2.860 auf 3.070 Euro (brutto) verzeichnen, Männer liegen mit einem Durchschnittsgehalt von 3.420 Euro quasi gleich wie im Vorjahr. Erstmals ist es auch so, mehr Frauen (56 Prozent) als Männer (46 Prozent) angeben, dass die berufliche Karriere Top-Priorität hat.
Mehr Beförderungswünsche
Bei der Zufriedenheit mit dem Job gibt es keine geschlechterspezifischen Unterschiede, insgesamt könnte die Job-Zufriedenheit aber größer sein: 59 Prozent der Befragten sagten, mit ihrer aktuellen Position glücklich zu sein. Deswegen werden offenbar auch von mehr Menschen Beförderungen eingefordert als noch im Vorjahr (plus sieben Prozentpunkte auf 29 Prozent).
Die Familienplanung ist für Frauen nach wie vor Karrierekiller Nummer eins, 50 Prozent der Frauen (plus 6 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr) sehen sie als größtes Hindernis beim beruflichen Weiterkommen. Nur etwa ein Viertel der Männer sehen das Kinderkriegen als Problem bei der Karriere. „Familienplanung wird leider auch 2016 immer noch als reines Frauenthema gesehen“, so Elisabeth Oberndorfer, Obfrau von Digitalista. „Die Studie zeigt, dass viele Frauen bereit sind für eine große Karriere. Unternehmen müssen verstehen, dass sie mit zeitgemäßen Arbeitsmodellen genau diese Frauen fördern und zugleich auch Männern die Möglichkeit geben, sich stärker
ins Familienleben zu involvieren.“