Mini-Atomkraftwerke: Sheffield Forgemasters will Herstellung revolutionieren
Die Herstellung von Mini-Atomkraftwerken gilt noch als Herausforderung, immerhin kann der Schweißprozess von Reaktorbehältern bis zu einem Jahr lang dauern. „Sheffield Forgemasters“, einem britischen Industrieunternehmen, will jetzt einen Durchbruch erzielt haben: Die Behälter sollen in 24 Stunden unter hohen Kostenersparnis zusammengeschweißt sein.
Unterschiedliche Sichtweisen zu Small Modular Reactors
Die Mini-Atomkraftwerken mit ihren kleineren Kernreaktoren sollen unter geringeren Kosten für mehr Sicherheit und Flexibilität sorgen als herkömmliche Kernkraftwerke. Dabei ist Tschechien innerhalb der EU nicht das einzige Land, das sich für Small Modular Reactors (SMR) interessiert. Erst kürzlich wurde vonseiten der Prager Regierung verlautbart, bis zu vier neue Atomreaktoren im Süden des Landes bauen zu wollen – von Österreich wird der Plan heftig kritisiert. Stand heute werden SMRS laut pressetext.at unter anderem in Rumänien und Südkorea sowie in den Niederlanden und vor allem im Vereinigten Königreich eingesetzt. Abgesehen davon, wie welches Land zum Einsatz der Mini-Atomkraftwerke steht, ist das Thema sowieso wild umstritten, denn Kritiker:innen sehen in der Atomkraft einige Gefahren, wie zum Beispiel potenzielle Reaktorunfälle und wesentlich mehr Atommüll, wie eine Studie aus der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PNAS belegt.
Sheffield Forgemasters ortet jahrelangen Entwicklungsvorsprung
Egal wie man zu SMRs steht, Fakt ist, ihre Herstellung geschieht unter höchsten Qualitätsanforderungen passieren. Besonders wichtig ist das Zusammenschweißen der Reaktorbehälter. Sie dienen als primäres Einschlussmittel für die Kernbrennstoffe und die Kernspaltungskomponenten, wodurch eine kontrollierte Kernreaktion ermöglicht wird. Für diesen Prozess will das britische Unternehmen Sheffield Forgemasters eine neue Technologie entwickelt haben, mit der um das 365-fache schneller zusammengeschweißt werden kann. Bisher hat es bis zu einem Jahr lang gedauert, bis der Schweißvorgang bei den Behältern abgeschlossen war. Jetzt soll dies an einem Tag gelingen. Dies sei ein Durchbruch für die Herstellung von Mini-Atomkraftwerke und ein weltweiter Sprung in der Schweißtechnik, so das Unternehmen in einer Aussendung. Vor allem die Wirtschaftlichkeit von SMRs könnten Stakeholdern noch einmal überdenken.
Teure Schweißverfahren für SMEs sollen überflüssig werden
Das sogenannte „Local Electron-Beam Welding“ (LEBW) soll potenziell teure Schweißverfahren überflüssig machen, indem, vereinfacht gesagt, zwei Metallteile mithilfe eines Elektronenstrahls miteinander verschweißt werden. Der „ohne Defekte“ erstellte Reaktorbehälter hat laut Sheffield Forgemasters einen Durchmesser von drei Metern und 200 Millimeter dicke Wände und gilt als erster erfolgreicher Pilot, bei dem vier dicke Schweißnähten in Nuklearqualität hergestellt wurden. Das Unternehmen will Mini-Atomkraftwerken in Zukunft nicht nur schneller und günstiger produzieren, sondern betont auch explizit, dass kostenintensive Schweißprozesse bald schon Geschichte sein könnten.
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