Mirai Foods: Schweizer Laborfleisch-Startup holt sich 4,5 Mio. US-Dollar
Noch ist echtes Fleisch aus dem Labor eher Zukunftsmusik. Aber viel Potenzial sehen die Investoren in dem Future Food schon jetzt. Nachdem das Schweizer Clean-Meat Startup bereits im Januar eine erste Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen hat, vermelden sie nun einen weiteren finanziellen Erfolg. In einer zweiten Tranche ihrer Seed-Runde konnten sie weitere 2,2 Millionen US-Dollar generieren. Damit steigt der Gesamtbetrag auf 4,5 Millionen US-Dollar so das Startup. Zu den aktuellen Hauptinvestoren zählen FRIBA Investment, Skyviews Life Science, Ulf Claesson, das Lebensmittelunternehmen Paulig und Team Europe.
Verzicht auf Gentechnik
Das Startup Mirai Foods wurde Ende 2019 im Kanton Zürich in der Schweiz von dem Mitbegründer der Food Delivery App Delivery Hero, Christoph Mayr und Suman Kumar, ehemals Forscher bei Novartis und seit Jahren im Food Tech Bereich, gegründet. Heute arbeiten zehn Mitarbeitern an der Weiterentwicklung ihres kultivierten Fleisches. Dabei verzichten sie auf jegliche Gentechnik, was sie nach eigenen Angaben von vielen anderen in diesem Bereich forschenden Startups unterscheidet.
Rinderhackfleisch soll erstes Produkt werden
Im Moment arbeitet das Startup an kultiviertem Rinderhackfleisch. Das Laborfleisch, In-Vitro Fleisch genannt, wird aus Stammzellen von Tieren gezüchtet. Diese Zellen werden auf ein Trägergerüst aufgetragen und in einem Bioreaktor mit einem Nährmedium versorgt, sodass sie sich vermehren und Fleisch aus Muskel- und Fettfasern bilden. Auf lange Sicht planen die Schweizer aber auch andere Fleischsorten anbieten zu können. Bis 2030 wollen sie die führende Marke für kultiviertes Fleisch sein und dieses preislich erschwinglich dem Konsumenten anbieten.
Pilotproduktion geplant
Mit der aktuellen Finanzierung soll die Entwicklung des In-Vitro Fleisches nun noch weiter beschleunigt werden. Helfen sollen dabei neue Teammitglieder, eine Erweiterung des hauseigenen Labors und ein Umzug in einen größeren Standort diesen Sommer. Außerdem arbeitet das Startup bereits an einer Pilotproduktion.