Mistral AI greift ChatGPT mit schnellerer und günstigerer Chatbot-App an

Der französische KI-Entwickler Mistral AI, zuletzt in Bedrängnis gekommen, muss liefern – und versucht nun, sich Marktanteile zu sichern. Das mit mehr als einer Milliarde Euro finanzierte Pariser AI-Startup macht mit zwei wegweisenden Ankündigungen von sich reden: Der Launch des eigenen Chatbots „Le Chat“ auf iOS, Android und MacOS sowie einer strategische Partnerschaft mit dem Chip-Spezialisten Cerebras Systems.
Mit Le Chat präsentiert Mistral einen KI-Assistenten, der in puncto Geschwindigkeit neue Maßstäbe setzt. Das System generiert bis zu 1.000 Wörter pro Sekunde – eine Leistung, die laut Unternehmensangaben die Konkurrenz von OpenAI und Co. in den Schatten stellt.
Der Chatbot punktet nicht nur mit Geschwindigkeit, sondern auch mit einem breiten Funktionsumfang: Von Dokumenten-Analyse über Code-Interpretation bis hin zu Bildgenerierung deckt Le Chat alle gängigen Anwendungsfälle ab. Für die Bildgenerierung wird auf Flux Pro von Black Forest Labs aus Deutschland gesetzt.
Besonders hervorzuheben ist Preisgestaltung: Viele Premium-Features sind kostenlos verfügbar, das Pro-Abo startet bei moderaten 15 Euro monatlich. Das ist deutlich unter den Preisen von 20 Euro aufwärts, die OpenAI, Google oder Anthropic für ihre Chatbot-Apps verlangen. Das Teams-Abo, gedacht fürs Arbeitsumfeld, kostet 25 Euro pro User.
Cerebras-Partnerschaft als technologisches Fundament
Den Geschwindigkeitsrekord ermöglicht die neu verkündete Zusammenarbeit mit Cerebras Systems. Das vom UAE-Tech-Konglomerat G42 unterstützte Unternehmen stellt die Rechenpower für Le Chat bereit. Diese Partnerschaft markiert einen wichtigen Meilenstein für Cerebras im Wettbewerb mit Nvidia um die KI-Infrastruktur der Zukunft.
„Die Geschwindigkeit der Antworten wird immer wichtiger“, erklärt Cerebras-CEO Andrew Feldman. „Für bessere Antworten braucht man mehr Rechenleistung beim Inferencing – und genau hier setzen wir an.“
Mit Le Chat und der Cerebras-Partnerschaft positioniert sich Mistral AI klar als Alternative zu etablierten Playern wie OpenAI. Der Fokus auf Open-Source-Technologie, kombiniert mit Hochleistungs-Computing, könnte dem europäischen Unternehmen dabei helfen, sich im hart umkämpften KI-Markt zu behaupten.
Der Chatbot ist ab sofort für iOS, Mac und Android verfügbar, eine Enterprise-Version befindet sich in der privaten Testphase. In den kommenden Monaten plant Mistral weitere Funktionen wie Data Connectors und Multi-Step-Agents einzuführen.