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Mistral AI: Startup mit Open Source-Modellen bei 2 Milliarden Dollar Bewertung

Das Team von Mistral AI. © Mistral AI
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105 Millionen Euro waren es, die das Pariser AI-Startup Mistral AI im Juni diesen Jahres eingesammelt hat – mit wenig mehr als einem Pitchdeck und einer starken Founder-Truppe. Jetzt, ein halbes Jahr später, wird Mistral AI von Investoren mit satten zwei Milliarden Dollar bewertet. Seit dem Juni hat das blutjunge Unternehmen wie berichtet sein erstes Open-Source-Modell namens Mistral 7B veröffentlicht – und jetzt kommen frische Geldgeber an Bord, um den Kurs weiter zu beschleunigen.

385 Mio. Euro bzw. 415 Mio. Dollar pumpen die großen Silicon-Vally-VCs Andreessen Horowitz und Lightspeed Venture Partners gemeinsam mit anderen in das Unternehmen, das von Arthur Mensch (CEO; ehemaliger Research Scientist bei DeepMind), Guillaume Lample (Chief Scientist, Ehemaliger Research Scientist bei Meta und Kopf von Llama) und Timothée Lacroix (CTO; ehemaliger Software Engineer bei Meta) auf die Beine gestellt haben. Die Bewertung wurde bei stattlichen zwei Milliarden Dollar festgelegt. Außerdem sollen Chip-Riese Nvidia und Salesforce 120 Mio. Euro als Convertible Debt besteuern. Im Juni wurde Mistral AI mit 260 Mio. Dollar bewertet, nun ist es ein Vielfaches davon.

Gegen das AI-Monopol aus den USA positioniert

Damit hat Mistral AI neben Aleph Alpha seine Position als bedeutendstes europäisches AI-Startup zementiert, das eine europäische Alternative zu GPT-4 von OpenAI, Llama von Meta und Gemini von Google bieten will. Die Pariser Firma verfolgt dabei aber einen eigenen Ansatz, und zwar Open Source. „Wir sind fest davon überzeugt, dass wir durch das Training unserer eigenen Modelle, deren Veröffentlichung und die Förderung von Beiträgen aus der Community eine glaubwürdige Alternative zum entstehenden KI-Oligopol aufbauen können“, so das Unternehmen.

Wie in den vorangegangenen Software-Zeitaltern wurden zuerst proprietäre Lösungen entwickelt – und wir sind dankbar, dass sie der Welt die Macht der generativen Modelle offenbart haben. Doch wie beim Web, bei Webbrowsern (Webkit), bei Betriebssystemen (Linux) und bei der Cloud-Orchestrierung (Kubernetes) werden offene Lösungen proprietäre Lösungen in den meisten Anwendungsfällen schnell übertreffen. Sie werden durch die Kraft der Gemeinschaft und die Forderung nach technischer Exzellenz angetrieben, die erfolgreiche Open-Source-Projekte immer gefördert haben. „Bei Mistral AI glauben wir, dass ein offener Ansatz für generative KI notwendig ist. Die von der Gemeinschaft unterstützte Modellentwicklung ist der sicherste Weg, Zensur und Voreingenommenheit in einer Technologie zu bekämpfen, die unsere Zukunft gestaltet“, schreiben die Entwickler:innen.

Mistral AI liefert das neueste europäische LLM ab – und will Metas Llama übertreffen

Mistral AI baut Geschäftsmodell auf Open Source auf

Bisher kennt man vor allem proprietäre Large Language Models (LLMs) wie GPT-4 von OpenAI oder Gemini von Google. Ihre Hersteller argumentieren, dass sie die Source Code nicht veröffentlichen wollen, weil man dann nicht für die Sicherheit der Modelle garantieren könne. Bei Mistral AI und generell in der Open Source-Community wird aber genau anders herum argumentiert. Nur was Open Source ist, kann auch von jedem kontrolliert werden und auf Sicherheitslücken und Fehler durchsucht werden.

„Wie in den vorangegangenen Software-Zeitaltern wurden zuerst proprietäre Lösungen entwickelt – und wir sind dankbar, dass sie der Welt die Macht der generativen Modelle offenbart haben. Doch wie beim Web, bei Webbrowsern (Webkit), bei Betriebssystemen (Linux) und bei der Cloud-Orchestrierung (Kubernetes) werden offene Lösungen proprietäre Lösungen in den meisten Anwendungsfällen schnell übertreffen. Sie werden durch die Kraft der Gemeinschaft und die Forderung nach technischer Exzellenz angetrieben, die erfolgreiche Open-Source-Projekte immer gefördert haben“, heißt es seitens Mistral AI.

Ein erstes Open Source-Modell hat Mistral AI mit „Mistral 7B“ bereits veröffentlicht. Es soll es mit Llama 2 von Meta aufnehmen können, an GPT-4 oder Gemini reicht es nicht heran. Mistral AI erlaubt es jedem unter Apache 2.0, das LLM in der eigenen Cloud oder auf eigenen Rechnern zu installieren, aber wer das LLM dann genau zu eigenen Zwecken maßschneidern will, der muss Kunde von Mistral AI werden – nur so wird man auch die Gewichte als auch Code-Quellen zur Verfügung gestellt bekommen. „Wir arbeiten aktiv an gehosteten Lösungen und einer speziellen Bereitstellung für Unternehmen“, heißt es seitens Mistral AI.

Mit der frischen Finanzierungsrunde setzt sich Mistral AI klar im Ranking der größten AI-Finanzierungsrunden des Jahres fest, bleibt aber wie Aleph Alpha aus Deutschland klar hinter den Fundings, die US-Rivalen erhalten haben:

Company Investment Valuation Investors HQ Which AI?
OpenAI 10+ Billion Dollar $27-29B Microsoft San Francisco LLM/ChatGPT/Dall-E
Anthropic 4 Billion Dollar tba. Amazon Web Services San Francisco LLM/Claude
Anthropic 2 Billion Dollar tba. Google San Francisco LLM/Claude
Inflection AI 1,3 Billion Dollar $4B Microsoft, Reid Hoffman, Bill Gates, Eric Schmidt, Nvidia Palo Alto Chatbot AI
Aleph Alpha 500 Mio. Dollar tba. SAP, Intel, Nvidia, Schwarz Group, Bosch, Christ&Company Consulting, Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai), Bosch Ventures, Hewlett Packard Enterprise Heidelberg LLM/Luminous
Mistral AI 415 Mio. Dollar $4B Andreessen Horowitz, Lightspeed Venture Partners, Nvidia, Salesforce Paris Open Source LLMs
OpenAI 300 Mio. Dollar $27-29B Tiger Global, Sequoia Capital, Andreessen Horowitz, Thrive, Founders Fund, K2 Global San Francisco LLM
AI21 Labs 208 $1,4B Intel Capital, Comcast Ventures, Walden Catalyst, Pitango, SCB10X, b2venture, Samsung Next, Amnon Shashua, Google, Nvidia Tel Aviv LLM/Jurassic-2
Character.ai 150 $1B+ Andreessen Horowitz Nat Friedman (former GitHub CEO), Elad Gil, SV Angel, A Capital Palo Alto Personalized AI
Runway 114 Mio. Dollar $1,5B Google, Nvidia, Salesforce Ventures New York Text to Video
Typeface 100 Mio. Dollar > $1B Salesforce Ventures, Lightspeed Venture Partners, Madron, Google Ventures, Menlo Ventures, Microsoft’s M12 San Francisco Gen AI for Brands
Synthesia 90 Mio. Dollar > $1B Accel, Nvidia, Kleiner Perkins, GV, FirstMark Capital MMC London Text to Video
Mistral AI 114 Mio. Dollar $260 Mio. Lightspeed Venture Partners, Motier Ventures, La Famiglia, Headline, Exor Ventures, Sofina, firstminute capital, Bpifrance, Xavier Niel, Eric Schmidt, Rodolphe Saadé Paris LLM
Stability AI 101 Mio. Dollar > $1B Coatue, Lightspeed Venture Partners, O’Shaughnessy Ventures London Text to Image
Cohere 270 Mio. Dollar tba. Inovia Capital, Nvidia, Oracle, Salesforce Ventures, Deutsche Telekom Capital Partners (DTCP), Mirae Asset, Schroders Capital, SentinelOne, Thomvest Ventures, Index Ventures Toronto LLM
Anthropic 450 Mio. Dollar > $1B Google, Salesforce Ventures, Sound Ventures, Zoom Ventures San Francisco LLM
Adept AI 350 Mio. Dollar tba. General Catalyst, Spark Capital San Francisco Chatbot
Hugging Face 235 Mio. Dollar $4.5B Google, Amazon, Nvidia, Intel, AMD, Qualcomm, IBM, Salesforce, Sound Ventures New York Platform
AI21 Labs 155 Mio. Dollar $1.4B Walden Catalyst, Pitango, SCB10X, b2venture, Samsung Next, Prof. Amnon Shashua, Google and NVIDIA Tel Aviv LLM
AlphaSense 150 Mio. Dollar $2.5B Bond, CapitalG, Goldman Sachs, Viking Global New York Market Intelligence
Together AI 102,5 Mio. Dollar tba. Kleiner Perkins, Nvidia,  Emergence Capital, NEA, Prosperity 7, Greycroft, 137 Ventures, Lux Capital, Definition Capital, Long Journey Ventures, SCB10x, SV Angel, Factory Menlo Park Open Source for GenAI

Mistral AI: 105 Millionen Euro für ein Startup klingen viel, sind aber eigentlich wenig

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