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Mistral AI & Synthesia: Europa bekommt endlich seine eigenen AI-Champions

Founder von Synthesia. © Synthesia
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Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Cohere, Anthropic, Inflection AI, Adept AI, Midjourney, Runway und natürlich OpenAI – die meisten namhaften AI-Startups und -Unicorns kommen aus den USA und erhalten deswegen viel Aufmerksamkeit. Im Run der VCs nach Generative AI kommt jetzt aber auch Europa in Schwung. Während Aleph Alpha aus Deutschland offenbar immer noch an einer großen Finanzierungsrunde (SAP? Intel?) feilt, gibt es nun zwei Startups aus Frankreich und Großbritannien, die gerade ordentlich geraised haben.

Beginnen wir bei Synthesia. Dabei handelt es sich um eine 2017 gestartete Firma von Lourdes Agapito, Matthias Niessner, Steffen Tjerrild und Victor Riperbelli, die sich auf Text-to-Video spezialisiert hat. Wer für seine Webseite oder Videos sprechende Köpfe („Talking Heads“) braucht, kann diese dort einfach durch Texteingabe generieren lassen, und zwar in 120 Sprachen und mit 140 verschiedenen Avataren. Amazon, Reuters oder Accenture sowie angeblich weitere etwa 50.000 Unternehmen zählen zu den Kunden.

Synthesia holt 90 Mio. Dollar für Video-Generator

Nun hat Synthesia in einer dicken Finanzierungsrunde 90 Millionen Dollar von den Lead-Investoren Accel und Nvidia sowie Kleiner Perkins, GV, FirstMark Capital und MMC erhalten – und damit die eigene Bewertung auf stolze eine Milliarde Dollar getrieben. Synthesia ist damit eine der wenigen Firmen in Europa, die dieses Jahr Unicorn-Status erreicht hat. Man wolle die Produktionskosten und -Zeit von Video auf jene einer Powerpoint bringen. Gerade im letzten Jahr hat Synthesia enorm gestiegene Nachfrage erlebt, Jahr über Jahr sei man um 456% gewachsen.

Founder von Mistral AI. © Mistral
Founder von Mistral AI. © Mistral

Nun geht es Synthesia darum, die Avatare besser zu machen. Aktuell sehen diese eher wie Nachrichtensprecher:innen aus, die direkt in die Kamera reden – und man sieht ihnen doch an, dass sie AI-generiert sind. Doch künftig sollen sie authentischer wirken, bessere Stimmen bekommen und sich auch bewegen können, also etwa durch einen Raum gehen können. Damit muss sich die Firma auch der Deep-Fake-Thematik stellen.

„Jedes mit Synthesia produzierte Video durchläuft unseren Moderationsprozess, bei dem sowohl Technologien zur automatischen Kennzeichnung von Inhalten als auch menschliche Bewertungen zum Einsatz kommen. Wir haben in unseren Nutzungsbedingungen eine Liste mit verbotenen Anwendungsfällen, die wir strikt durchsetzen, und wir lassen keine Videos zu, die Elemente der Belästigung, Täuschung, Diskriminierung oder Schädigung enthalten“, heißt es aus dem Unternehmen. Gemeinsam mit Adobe, BBC, Bumble, CBC/Radio-Canada, D-ID, OpenAI, Respeecher, TikTok und WITNESS hätte man die „Partnership on AI (PAI) on Responsible Practices for Synthetic Media“ gelauncht, um Industriestandards zu etablieren, was geht und was nicht.

 

Mistral AI holt 105 Mio. Euro für europäisches LLM

Aber nicht nur die Briten lassen aufhorchen, auch aus Frankreich gibt es ziemlich große News an der AI-Front. Denn dort haben sich Timothée Lacroix (Ex-Meta), Guillaume Lample (Ex-Meta, Leiter des Sprachmodells Sprachmodell LLaMA) und Arthur Mensch (Ex-Deepmind) zusammen getan, um mit der neuen Firma Mistral AI eine europäische Alternative zu OpenAI zu bauen.

Und das finden namhafte Investor:innen so toll, dass sie Mistral AI nur vier Wochen nach der Gründung satte 105 Millionen Euro geben, bei einer Bewertung von 240 Millionen Euro. Die Geldgeber sind Lightspeed Venture Partners, Motier Ventures, La Famiglia, Headline, Exor Ventures, Sofina, firstminute capital, Bpifrance, der französische Milliardär Xavier Niel, Ex-Google-CEO Eric Schmidt und Rodolphe Saadé, CEO des französischen Logistikriesen CMA CGM.

Founder von Synthesia. © Synthesia
Founder von Synthesia. © Synthesia

„Wir stellen ein Weltklasse-Team zusammen, um die besten generativen KI-Modelle zu entwickeln. Wir operieren von Europa aus, mit unserem Hauptbüro in Paris“, heißt es knapp seitens der Gründer. Von anderen Anbietern wolle man sich durch Effizienz unterscheiden. Man hätte bereits viel Erfahrung, Large Language Models (LLMs) zu bauen, und könne diese viel effizienter gestalten als andere. Das kann ein Vorteil sein: LLMs heute snd sehr Ressourcen-intensiv, weswegen es meist die Cloud-Infrastruktur von Microsoft, Amazon oder Google braucht, um sie trainieren zu können.

Neben Synthesia oder Mistral AI sind weitere europäische AI-Unternehmen zu beobachten. Da gibt es natürlich die erwähnten Aleph Alpha aus Heidelberg in Deutschland und Stability AI aus London, aber auch Sana Labs, LightOn, ZetaAlpha oder Silo AI.

Aleph Alpha: Deutsche Startup-AI kann mit ChatGPT und Meta AI mithalten

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