Mit EV-Flotten Energiewende unterstützen – Energie Steiermark optimiert E-Auto-Ladung
Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen steigt. Im Jahr 2021 ist in den drei wichtigsten Automobilmärkten – China, USA und Europa – ein deutliches Wachstum zu verzeichnen, wobei die Verkäufe in der ersten Jahreshälfte um 160 Prozent im Vergleich zu 2020 gestiegen sind. Die Tatsache, dass im vergangenen Jahr weltweit mehr als 3,2 Millionen Plug-in-Hybridfahrzeuge und batterieelektrische Fahrzeuge verkauft wurden – ein Anstieg von 41,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – zeigt einen klaren Trend. Das beeindruckende weltweite Wachstum der Zahl der Elektrofahrzeuge im letzten Jahr wurde trotz eines massiven wirtschaftlichen Einbruchs erzielt, bei dem traditionelle Automobilmärkte erhebliche Verluste hinnehmen mussten.
E-Mobilität nicht nur eine Modeerscheinung
Hersteller und Dienstleister haben erkannt, dass die Elektromobilität nicht nur eine Modeerscheinung ist. Der branchenweite Umstieg auf Elektrofahrzeuge ist bereits in vollem Gange und trotz ihrer Vorteile – vor allem, keine umweltschädlichen Abgase auszustoßen – belasten E-Fahrzeuge das ohnehin schon überlastete Stromnetz erheblich. Die vielversprechende Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G), die einen bidirektionalen Austausch mit dem Stromnetz ermöglicht und dazu beiträgt, das Gleichgewicht zwischen Verbrauch und Erzeugung aufrechtzuerhalten, ist aktuell noch nicht massentauglich. Daher sind alternative Lösungsansätze gefragt, um E-Fahrzeuge bereits in naher Zukunft so effizient wie möglich zu laden.
Aktuell sehen sich Betreiber von E-Flotten mit der Tatsache konfrontiert, dass die Ladevorgänge – wie jeder andere Verbrauch im Unternehmen – den generellen Konditionen des Stromliefervertrages unterliegen. Dadurch entfällt jeglicher finanzielle Anreiz zum netzdienlichen und optimierten Laden der E-Flotte. Das viertgrößte Energie- und Dienstleistungsunternehmen Österreichs, die Energie Steiermark, hat sich diesem Thema angenommen und einen innovativen Weg beschritten, um das Netz zu entlasten und den Flottenbesitzern zukünftig flexible Tarife anbieten zu können.
Herausforderung: Den besten Zeitpunkt für das Laden finden
Die EV-Flotte des ersten Kunden wird mehrheitlich nach Ende des Arbeitstages, während der sogenannten Abendspitze, angeschlossen und geladen. Dies ist in der Regel einer der Zeitpunkte mit der höchsten Last im Netz und daraus folgend auch den höchsten Strompreisen. Eine ideale Voraussetzung, um Energiekosten zu senken und das Stromnetz zu unterstützen. An den Ladesäulen, die über die Software be.ENERGISED von der has·to·be gmbh, einem führenden Anbieter von E-Mobilitätslösungen verwaltet werden, lädt der Kunde seine E-Fahrzeuge jeden Tag mit einem Standardladeprofil ab Nachmittag bis in die Nacht hinein.
Energie Steiermark wollte die Kosten des Kunden durch eine kurzfristige und preisorientierte Optimierung des Ladeprofils senken, d.h. Ladevorgänge in die günstigen Zeitbereiche des Tages verschieben und teure bzw. aufgrund der Vorbelastung ungünstige Zeitpunkte soweit wie möglich vermeiden.
Lösung: Sparen mit Smart Charging
Um die Kosten des Kunden zu senken, beschloss Energie Steiermark, im Zuge eines Pilotprojektes den Preisoptimierungsalgorithmus von enspired in Anspruch zu nehmen. „Durch die Zusammenarbeit mit enspired und has·to·be können wir unseren Kund:innen zukünftig intelligenteres, netzdienliches Laden und maßgeschneiderte Tarife anbieten. Wir sind sehr dankbar für die gute Kooperation, die gezeigt hat, dass die Umstellung der Flotten auf Elektrofahrzeuge der richtige Weg ist“, so Energie Steiermark-Vorstandssprecher Christian Purrer.
Die Optimierung erfolgte auf Basis von Großhandelsstrompreisen. Zunächst konnte eine Einsparung von 20 Prozent der Energiekosten unter Berücksichtigung anfänglicher Restriktionen erzielt werden. Um die Zufriedenheit der Fahrer:innen nicht zu beeinträchtigen, startete enspired mit einer teilweisen Optimierung, und stellte sicher, dass die E-Autos bereits nach zwei Stunden Ladezeit wieder zur Verfügung stehen. Die verbleibende Kapazität, die nach Ablauf der zwei Stunden noch verfügbar war, konnte während der Nacht und in den frühen Morgenstunden viel effizienter optimiert werden.
enspired führte daraufhin eine Simulation durch, um das Potential ohne die „Zwei-Stunden-Regel“ aufzuzeigen. Statt allgemeinen Restriktionen wird das Laden für jedes einzelne Fahrzeug optimiert: Von dem Moment an, in dem es an die Ladestation angeschlossen wird, bis es vollständig geladen ist. Mit Hilfe der in der zweiten Ausbaustufe erzielten Einsparungen von 30 Prozent begann die Entwicklung von innovativen Tarifen speziell für Unternehmen mit E-Flotten. Aber warum hier aufhören?
Energie Steiermark optimiert Ladezeitpunkte
Die Lösung ermöglicht es, anhand einer ID-Karte für den jeweiligen Ladepunkt das Ladeverhalten zu analysieren und Annahmen über die gewünschte Verfügbarkeit zu treffen. Mit diesen zusätzlichen Daten können noch bessere Modelle zur Abschätzung der verfügbaren Flexibilität entwickelt werden. In der finalen Ausbaustufe sollen die Fahrer mittels einer App den gewünschten Ladezustand zu einem bestimmten Zeitpunkt definierten können. Mit anderen Worten: der Fahrer bestimmt zu welchem Zeitpunkt das Auto wieder aufgeladen sein muss. Die Flexibilität die Ladezeitpunkte innerhalb dieses Zeitfensters zu optimieren, ermöglicht das weitere Heben von Einsparungspotentialen.
Mit Hilfe der Smart Charging Lösung von enspired und has·to·be ist es der Energie Steiermark gelungen, auf die innovative Fragestellung zu reagieren sowohl die Ladezeitpunkte und damit die Energiekosten zu optimieren. „Diese Kooperation hat bewiesen, dass die intelligente Integration von Elektrofahrzeugen in das Stromnetz schon heute möglich ist. Stellen Sie sich vor, wozu wir fähig sein werden, wenn sich die V2G-Technologie durchgesetzt hat! Ein großes Lob an die Energie Steiermark, die die Initiative ergriffen hat, um Innovationen im Bereich des Ladens von Elektrofahrzeugen weiter voranzutreiben“, freut sich Jürgen Mayerhofer, CEO von enspired.
enspired
enspired ist ein volldigitales Energiehandelsunternehmen mit Hauptsitz in Wien. Wir treiben die Energiewende voran, indem wir die flexiblen Anlagen unserer Kund:innen am kurzfristigen Strommarkt kommerziell optimieren und deren maximalen Wert durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und modernster Technologie realisieren. Unser Team besteht aus Expert:innen im algorithmischen Handel, Data Scientists, Softwareentwickler:innen und Technologie-Enthusiast:innen. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Art und Weise, wie Energie in Zukunft gehandelt wird, sich grundlegend verändern wird. In unserer Welt gibt es keinen Platz für Handelsbildschirme oder traditionelle Optimierung.
Pressekontakt: Maximiliane Resch, maximiliane.resch@enspired-trading.com
Energie Steiermark
Die Energie Steiermark fokussiert sich als eines der größten Dienstleistungsunternehmen Österreichs auf den Schwerpunkt nachhaltige Energie-Effizienz und innovative Service-Angebote in den Bereichen Strom, Erdgas, Wärme und Mobilität. Über 1.880 Mitarbeiter:innen widmen ihre Erfahrung und Kompetenz einer fairen Partnerschaft mit den rund 600.000 Kund:innen im In- und Ausland. In der Erzeugung setzt das Unternehmen ausschließlich auf Erneuerbare Energie aus Wasser, Wind, Sonne und Biomasse. Mehrheitseigentümer ist das Land Steiermark. Die Energie Steiermark erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von 1,58 Milliarden Euro.
Pressekontakt: Mag. (FH) Urs Harnik-Lauris, urs.harnik-lauris@e-steiermark.com
has·to·be gmbh
has·to·be bereitet nachhaltiger Mobilität den Weg. Mit der umfassenden Software und innovativen E-Mobilitätsservices bietet has·to·be alles, was Unternehmen für den Erfolg mit der E-Mobilität benötigen: Vom skalierenden Betrieb von Ladeinfrastrukturen bis hin zum kompletten Management weltweiter Mobilitätsangebote. Mit ihrem Produkt be.ENERGISED werden weltweit über 40.000 Ladepunkte verwaltet und bisher über 15 Millionen Ladevorgänge abgewickelt. Mehr als 120 Mitarbeiter:innen aus zehn Staaten arbeiten am Firmensitz der has·to·be gmbh im Land Salzburg und den Niederlassungen in München und Wien.
Pressekontakt: Sabrina Wurzer, sabrina.wurzer@has-to-be.com