Mjam liefert jetzt auch Lebensmittel – aber zu Tankstellenpreisen
Pizza und Sushi bestellen, dass ist bei Mjam seit vielen Jahren gang und gäbe, aber auch Lebensmittel? In den Städten Wien, Salzburg, Linz und Innsbruck können Kunden von Mjam ab sofort auch Lebensmittel und Convenience-Produkte bestellen. Die Ware wird von Mjam-Fahrradboten dann bei BP-Tankstellen abgeholt, die mit kleinen Merkur Inside-Shops ausgestattet sind.
Mjam steigt mit Partner BP (Merkur betreibt selbst einen Liefer-Service) damit in ein neues Geschäftsfeld ein. Das österreichische Unternehmen ist bereits seit 2012 eine Tochter der deutschen Delivery Hero, die in vielen Ländern rund um den Globus aktiv ist. In Südamerika oder Asien sind solche Lieferdienste bereits weit verbreitet und sollen nun auch in Österreich Fuß fassen.
Liefergebühr 4,90 Euro
Wer via Mjam bei den Tankstellen (kooperiert wird mit 4 in Wien, 2 in Linz, 2 in Salzburg und 1 in Innsbruck) Lebensmittel bestellt, der muss mit höheren Preisen als im Supermarkt rechnen. Ein schneller Blick verrät: Ein 6er-Pack Eier schlägt mit 3,79 Euro zu Buche, ein halber Liter Maiskeimöl kommt auf 3,99 Euro, oder ein Apfel wird um 99 Cent verkauft – Tankstellenpreise eben.
Die Liefergebühren liegen bei 4,90 Euro, die Mindestbestellmengen bei 5 Euro.Die Hauptbestellzeit ist laut Mjam, das bereits testete, abends zwischen 18 und 20 Uhr, am Wochenende sei ebenfalls ein vermehrtes Aufkommen an Bestellungen um 11 Uhr vormittags zu erkennen. Beliebt seien Getränke, Semmeln und Snacks – also eher Dinge, die man sich faulenzend auf der Couch bestellt als Waren, die den regulären Einkauf im Supermarkt ersetzen.
Kritik an Arbeitsbedingungen
Die Zustellungen werden von MjamPlus, der hauseigenen Lieferflotte mit mehr als 1.500 Fahrradkurieren in Österreich, erledigt. Diese ist in den letzten Tagen vermehrt in die Kritik gekommen. So klagen Fahrer darüber, dass sie weniger Trinkgeld erhalten. Auch wird das Bewertungssystem der Fahrer kritisiert, nach dem diese die Bezirke und Routen zugeteilt bekommen. Die Zusteller wollen sich jetzt für bessere Arbeitsbedingungen organisieren (mehr dazu bei derstandard.at).